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George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition)

George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition)

Titel: George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fanny Wagner
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ich schwor mir hoch und heilig, die Wurfsendungen von Herrn Mhia nie wieder ungelesen ins Altpapier zu werfen!

    Ich setzte mich brav an den Schreibtisch und wollte mich mit der holländischen Maike weiter durch die Pubertät quälen, als der abservierte Tobias das tat, was er noch besser konnte als zeichnen: Er schickte mir eine Jammermail. Betreff: Sorry. Ich hätte das gestern Abend alles völlig falsch verstanden und «Mäuschen» sei nur eine Praktikantin von einem Verlag gewesen und … Ja, ja, er musste aus beruflichen Gründen mit ihr ausgehen.
    So nicht, Herzchen! Und höchste Zeit, den Punkt «Mir das Leben von keinem Sackgesicht mehr vermiesen lassen» endgültig zu erledigen:
Armer Tobias, das Leben ist wirklich grausam, mir fehlen die Worte. Da ich aber nur begrenzt leidensfähig bin, schlage ich vor, dass du dich ab sofort selbst um dein Elend kümmerst und mich nicht mehr belästigst. Das Leben ist einfach zu kurz, um mich von dir ausnutzen zu lassen – ich bin sicher, dass du das verstehen wirst. Weiterhin viel Erfolg mit deiner Arbeit und der Praktikantinnenbetreuung wünscht dir: Eva.
    Dann drückte ich auf «Senden» und strich mit dem bewährten Filzer den nächsten Punkt von der Liste. Wieder was erledigt.
    Ich hatte vor einiger Zeit einen wunderbaren Spruch im Radio gehört: Man muss loslassen, damit man beide Hände frei hat, wenn man etwas Neues im Leben umarmen möchte. Es war da zwar nicht die Rede gewesen von dem Neuen , aber so was war Auslegungssache.
    Ich schloss die Augen und stand sofort wieder mit «George» im Treppenhaus. Er kam geheimnisvoll lächelnd auf mich zu und schloss mich sanft in die Arme. Sein Mund bewegte sich auf mein Ohr zu und –
    «Haust du ab, du blöder Köter!» Bettinas Schrei erschreckte mich zu Tode. Dann hörte ich, wie das hysterische Gekläffe von Herbertchen immer näher kam, und schaute alarmiert in den Flur. Ein schwarzer Blitz raste auf mich zu, schoss an meinen Beinen vorbei, dicht gefolgt von dem fetten Nachbarpudel. Plötzlich änderte Mephisto die Taktik: Er bremste, drehte sich um und nahm seinen hechelnden Verfolger in die Zange. Fasziniert schaute ich zu, wie Unmengen rosafarbene Wolle durch die Luft wirbelten. Herbertchen jaulte auf, genauso wie Frau Wolf, die auf das Tierknäuel zurannte.
    «Jetzt fang doch endlich jemand diese Bestie», schrie sie. «Herbertchen! Mutti kommt schon! Mutti ist schon da!»
    Bettina nahm die Vase von der Fensterbank, legte den Strauß auf den Boden und schüttete das Blumenwasser über die fauchende Bande. Der Guss verfehlte seine Wirkung nicht: Mephisto sprang auf den Schrank, während der Pudel sich winselnd zu «Mutti» schleppte. An einigen Stellen fehlte das Fell, und seine Nase blutete.
    «Das hat ein Nachspiel!», keifte Frau Wolf, während sie Herbertchen vorsichtig auf den Arm nahm. «Ein solches Ungeheuer hat hier im Haus nichts verloren!»
    Bettina schaute Frau Wolf gelassen an. «Ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, dass sich Ihr Köter in einer fremden Wohnung befindet. Nicht der Kater! Wäre Ihr Hund nicht die Treppe hochgerast, würde ihm nichts fehlen.»
    «Soll das etwa heißen, dieses mordlustige Biest wohnt hier?!», rief unsere Nachbarin entsetzt. «Herbertchen, hast du das gehört?»
    Bettina nickte. «Wir wohnen beide hier. Er und ich.»
    «Darüber ist das letzte Wort noch nicht gesprochen!», schrie Frau Wolf. «Und die Tierarztrechnung bekommen Sie auch!»
    Als sie die Wohnung verlassen hatte, lockte ich Mephisto vom Schrank und streichelte ihm über den Kopf. «Was war das noch mal für ’ne Rasse?», fragte ich Bettina. «Ein mongolischer Pudelschlitzer?»

    Als wir uns mit einer Tasse Kaffee an den Küchentisch setzten, hockte Mephisto mit halb heruntergelassenen Augenlidern auf der Fensterbank und schaute hinaus.
    «Wenn er so guckt, sieht er wie ein richtiger Philosoph aus», fand Bettina.
    Ich war eher der Meinung, dass er sich ein paar interessante Todesarten für Pudel ausdachte. Solche, bei denen man ganz langsam starb.
    Plötzlich stand Antonia mit den Einkäufen in der Küche. «Habt ihr euch mit Frau Wolf gestritten? Sie hat geschimpft wie ein Rohrspatz und ist dann mit Herbertchen im Taxi davongefahren.»
    «Es waren eher die Haustiere, die sich gestritten haben», antwortete ich.
    «Ich fürchte, Herbertchen und er werden nicht die besten Freunde», sagte Bettina und erzählte ihr die ganze Story.
    «O Mann!», sagte Antonia. «Da war hier ja schon richtig was

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