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George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition)

George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition)

Titel: George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fanny Wagner
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Sturmvögel und andere große Seevögel ihre Beute in den Weiten des Ozeans mit Hilfe ihres Geruchssinns aufspüren.»
    «Mir hat eine Freundin erzählt, dass Schmetterlinge ihren Geschmackssinn in den Beinen haben.»
    Ob das bei den Schmetterlingen, die mir im Bauch herumflatterten, auch der Fall war?
    Adrian grinste, legte den Arm um meine Schulter und zog mich sanft an sich. «Hat sie dir auch erzählt, wie Schmetterlinge sich küssen?», fragte er leise.
    «Ich könnte sie ja mal fragen», wollte ich sagen, aber mehr als «M-mmh» kam mir nicht über die Lippen. Sanft küsste er mich auf die linke Wange, und ich hatte das Gefühl, auf der Stelle dahinzuschmelzen. Der Mann fühlte sich nicht nur gut an, er roch auch wunderbar … Gerade bewegten sich unsere Münder aufeinander zu, als in seiner Hose etwas zu vibrieren anfing. Leider nicht das, was ich gerne zum Vibrieren gebracht hätte – es war sein Handy.
    «Verdammter Mist!», fluchte er. «Entschuldige, Eva …» Hektisch langte er in die Hosentasche. «Ich muss rangehen, es könnte wichtig sein.» … «Ja, Müller.» Sein Gesicht wurde sofort ernst. «Das heißt, die Lage hat sich geändert?» Er nickte mehrmals.
    Na toll … Meine Lage hatte sich auch schlagartig geändert. Statt weiter in Adrians Armen zu weilen, stand ich verloren auf dem Gehsteig, und die Abendluft fühlte sich eher frisch an. Ich fröstelte und rieb mir die Oberarme.
    «Klar, ich komme sofort», hörte ich ihn sagen und verfluchte alle Mobiltelefone dieser Welt.
    Ich musste an diesen blöden Spruch denken: «Man soll immer dann aufhören, wenn es am schönsten ist!»
    Aber wer wollte denn jetzt schon aufhören? Ich jedenfalls nicht!
    «Ich muss los», sagte Adrian. «Eine dringende berufliche Angelegenheit. Kannst du mir dieses eine Mal verzeihen?»
    Er sah mich mit seinen schönen braunen Augen an, und ich konnte nur nicken.
    «Kannst ja nichts dafür», sagte ich tapfer.
    «Ich melde mich, sobald ich kann», flüsterte der schöne Müller-5 und küsste mich zart auf die Lippen. «Versprochen!» Dann ging er zur Straßenecke vor. Dort hielt gerade ein schwarzer BMW, und als Adrian die Beifahrertür öffnete, sah ich, wer am Steuer saß: die Rothaarige von Mittwoch.

    Langsam machte ich mich auf den Weg zur S-Bahn. Das beschwingte, verliebte Gefühl war verschwunden. Stattdessen fühlte ich mich klein, hässlich und elend, gemischt mit einer Portion Wut.
    «Diesmal hast du dich selber übertroffen, Eva», murmelte ich. «Dieser Kerl verarscht dich schon, bevor die Sache richtig ins Rollen gekommen ist. Und er macht nicht mal den Versuch, es dir zu verheimlichen!»
    An der S-Bahn-Treppe lehnte ich mich ans Geländer und ließ den Abend noch einmal Revue passieren. Alles hatte gestimmt. Und er hatte mir heiße Blicke zugeworfen und gesagt, dass er mich bald wiedersehen möchte. Ich hatte mir das ganz bestimmt nicht eingebildet.
    «Scheißtypen!», sagte ich laut und gab der leeren Coladose, die oben an der Treppe stand, einen saftigen Tritt. «Verdammte Mistkerle!»

    «Er ist ein richtiger Kavalier!», rief Tante Renate, als ich die Wohnungstür aufsperrte. «Grundgütiger! Und so gebildet.»
    Das war mehr, als ich jetzt ertragen konnte, und ich beschloss, mich leise an der Küche vorbei in mein Zimmer zu schleichen. Ich hatte es fast geschafft, als Bettina in den Flur schaute.
    «Dachte ich mir doch, dass ich was gehört habe», sagte sie. «Warum bist du denn schon wieder zu Hause?»
    Ich winkte ab. «Lasst mich mal», sagte ich. «Tante Renate hat sicher eine Menge zu erzählen, und ich brauche meine Ruhe.»
    «Kommt gar nicht in Frage», sagte meine Freundin, und bevor ich bis drei zählen konnte, saß ich bei den anderen in der Küche.
    «Also.» Bettina trommelte auf den Tisch. «Was ist schiefgegangen?»
    «Hattest du auch ein Rendezvous?», fragte Renate. «Evchen! Davon hast du mir gar nichts erzählt.»
    «Nicht so wichtig», versuchte ich die Sache ein zweites Mal abzubiegen. «Könnte ich auch ein Glas von dem da haben?»
    «Nur wenn du uns erzählst, was los war.» Antonia hielt die Weinflasche fest im Arm, und mir war klar, dass ich keinen Tropfen bekäme, wenn ich nicht auspackte.
    «Es war ein schöner Abend», begann ich. «Richtig romantisch. George heißt Adrian, ist Müller-5, und es war wahnsinnig schön.»
    «Und warum bist du dann schon wieder hier?» Antonia schob mir ein Glas zu. «Wenn es so wahnsinnig schön war?»
    «Weil er noch arbeiten musste.»
    «Um

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