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George, Elizabeth

George, Elizabeth

Titel: George, Elizabeth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wer dem Tod geweiht
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angekündigt hatte -
aus Kabeljau bestanden hatte, in mehreren Lagen Teig und in viel Fett
gebacken. Danach hatte sie sich noch einen Sticky Toffee Pudding einverleibt.
Er betrachtete all dies und dann sie. Sie war unverbesserlich.
    Sie nickte ihm zur Begrüßung
zu, während er den Plastikstuhl ihr gegenüber auf Essensreste eines früheren
Gastes hin untersuchte. Offenbar zufrieden mit dem Ergebnis, nahm er Platz.
»Das ist ja interessant«, sagte sie in ihr Handy, kritzelte hastig ein paar
Zeilen in ihr Notizheft und beendete das Gespräch. »Wollen Sie was essen?«,
fragte sie Lynley.
    »Ich denke daran, es völlig
aufzugeben.«
    Sie grinste. »Meine
Essgewohnheiten inspirieren Sie dazu, nicht wahr, Sir?«
    »Havers«, erwiderte er
feierlich, »glauben Sie mir, das lässt sich mit Worten gar nicht ausdrücken.«
    Sie lachte in sich hinein und
kramte eine Schachtel Zigaretten aus ihrer Umhängetasche. Natürlich wusste sie,
dass im Restaurant das Rauchen verboten war, und er war gespannt, ob sie sich
tatsächlich eine anstecken und riskieren würde, hinausgeworfen zu werden. Sie
ließ es bleiben, legte das Päckchen Players zur Seite und kramte noch weiter in
ihrer Tasche, bis sie eine Rolle Polos zutage förderte. Sie wickelte ein Bonbon
aus und bot ihm ebenfalls eines an. Er lehnte dankend ab.
    »Es gibt Neues zu Whiting«,
sagte sie mit einem Nicken zu ihrem Handy, das auf dem Tisch lag.
    »Und?«
    »Also, bei dem Typ sind wir
mit Sicherheit auf der richtigen Fährte. Warten Sie's ab. Haben Sie etwas von
Ardery gehört? Gibt's schon Phantombilder von den beiden Männern, die
Matsumoto auf dem Friedhof gesehen hat?«
    »Ich denke, die sind in
Arbeit, aber ich habe noch nichts gehört.«
    »Ich sage Ihnen, wenn einer
von denen ein Doppelgänger von Jossie ist, dann ist der andere ein Zwilling von
Whiting, wenn nicht sogar er selbst.«
    »Und worauf stützen Sie Ihre
Vermutungen?«
    »Das war eben Ringo Heath, mit
dem ich gesprochen habe. Sie wissen schon: der Typ...«
    »Bei dem Gordon Jossie sein
Handwerk gelernt hat. Ja, ich weiß, wer er ist.«
    »Okay. Unser Ringo hat über
die Jahre mehrmals Besuch von Chief Superintendent Whiting gekriegt, und zwar
das erste Mal, noch bevor Gordon Jossie bei Ringo in die Lehre gegangen ist.«
    Lynley dachte über Havers'
Worte nach. Er hatte das Gefühl, dass der Triumph in ihrer Stimme in keinem
Verhältnis zur Bedeutung der Information stand. »Und das ist wichtig wegen...?«,
fragte er.
    »Wegen dem, was er wissen
wollte, als er das erste Mal bei Ringo Heath aufgetaucht ist: ob er Lehrlinge
einstellte. Und, ganz nebenbei, wie's denn so um Mr. Heaths familiäre Situation
bestellt wäre.«
    »Und was meinte er damit?«
    »Ob er eine Frau hätte,
Kinder, Hunde, Katzen, Papageien. Zwei Wochen später - vielleicht auch drei
oder vier, das wusste er nicht mehr so genau, weil es schon so lange her ist -
kommt Gordon Jossie vorbei und bringt, wie wir mittlerweile verdammt genau
wissen, gefälschte Empfehlungsschreiben vom Winchester Technical College mit.
Also stellt Ringo - der Whiting bereits gesagt hatte, er beschäftige Lehrlinge,
nur zur Erinnerung - Gordon ein, und das hätt's gewesen sein sollen.«
    »Darf ich daraus schließen,
dass es das nicht war?«
    »Sie haben's erfasst. In mehr
oder weniger regelmäßigen Abständen kommt Whiting vorbei. Ein paar Mal verirrt
er sich sogar in Ringos Stammkneipe. Was - davon kann man ausgehen - nicht
Whitings Stammkneipe ist. Er stellt immer wieder Fragen, ganz beiläufig. Nach
dem Motto: Wie läuft's denn so mit der Arbeit, mein Freund? Aber Ringo ist
nicht auf den Kopf gefallen und vermutet, dass mehr dahintersteckt als ein
freundlicher Plausch beim Bier mit einem Dorfpolizisten. Abgesehen davon: Wer
ist schon erpicht darauf, dass der örtliche Bulle einem seine freundliche
Aufmerksamkeit schenkt? Das würde ja sogar mich reichlich nervös machen, dabei
gehöre ich zum Verein.« Sie holte tief Luft. Lynley hatte den Eindruck, dass
sie das jetzt zum ersten Mal tat. Sie leitete offenbar ihr Schlusswort ein.
»Also, wie gesagt, ich habe einen Maulwurf im Innenministerium, der unseren
Zachary Whiting ein bisschen unter die Lupe nimmt. In der Zwischenzeit müssen
wir uns um den Reetnagel kümmern. Keiner unserer Verdächtigen in London kann
sich einfach so ein Dachdeckerwerkzeug beschaffen...«
    »Moment mal«, sagte Lynley.
»Warum nicht?«
    Das stoppte ihren Redefluss.
Sie sagte: »Was meinen Sie? Solche Dinge wachsen doch nicht in

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