George, Elizabeth
geantwortet: »Au ja, Dave!«, und die
Sache war geritzt gewesen.
Er hatte eine kleine Mulde
hinter einem Mausoleum im Sinn, die zwischen zwei Grabsteinen entstanden war,
als ein Sturm einen Ahornbaum entwurzelt hatte. Dort würde es interessant
werden. Aber er war viel zu gewieft, um die Mulde direkt anzusteuern. Zuerst
führte er sie zu ein paar hübschen Statuen, vor denen er Hand in Hand mit ihr
stehen blieb, um sie zu betrachten. (»Ach, wie traurig der kleine Engel
aussieht!«) Seine Hand wanderte in ihren Nacken und kraulte sie ein bisschen
(»Huch, Dave, das kitzelt!«), dann ein Kuss, der ahnen ließ, was kam, aber mehr
nicht.
Josette war ein bisschen
langsamer als die meisten Mädchen. Wahrscheinlich lag das an ihrer Erziehung.
Anders als die meisten Fünfzehnjährigen war sie die Unschuld in Person und
noch nie mit einem Jungen ausgegangen (»Mum und Dad meinen, es ist noch zu
früh«), und deswegen verstand sie die Vorzeichen nicht so schnell. Aber er war
geduldig, und als sie endlich von sich aus anfing, sich an ihn zu drücken und
nach seinen Küssen zu gieren, schlug er vor, den Pfad zu verlassen. »Mal
sehen, ob wir ein stilles Plätzchen finden zum...«, sagte er mit einem Zwinkern.
Wie hätte er ahnen sollen,
dass die Mulde, sein privates Verführungsplätzchen, besetzt sein würde? Das
war eine Frechheit, verdammt, aber was sollte er machen? Dave hörte das Stöhnen
und Keuchen, als er sich mit Josette näherte, und da waren unverkennbar Arme
und Beine, die im Gestrüpp ineinander verknäuelt waren, vier von jeder Sorte
und splitternackt. Außerdem war der nackte Hintern des Typs zu sehen, der sich
wie wild auf und ab bewegte, und er drehte sich zu ihnen um, das Gesicht
vollkommen verzerrt. Verflucht, fragte sich Dave, sehen wir alle so aus?
Josette kicherte, als sie es
sah, und das war gut so, denn alles andere hätte auf Angst oder Geilheit
schließen lassen. Dave konnte sich zwar nicht vorstellen, dass es heutzutage
noch irgendwo eine ahnungslose Jungfrau gab, aber man konnte ja nie wissen. Er
nahm Josette an die Hand, zog sie fort und überlegte fieberhaft, wohin sonst er
mit ihr gehen konnte. Sicher, hier gab es reichlich Ecken und Winkel, aber er
musste schnell etwas finden, jetzt da Josette langsam warmlief.
Dann kam ihm eine geniale
Idee. Sie befanden sich in der Nähe der Kapelle in der Mitte des Friedhofs. Da
kam man zwar nicht hinein, aber es gab einen kleinen Anbau, in den sie sich
verziehen konnten. Dort hätten sie ein Dach und vier Wände, was sogar noch
besser war als die Mulde, wenn er es sich recht überlegte.
Er machte eine Kopfbewegung in
Richtung des Paars im Gebüsch und zwinkerte Josette erneut zu. »Nicht
schlecht, was?«
»Dave!« Sie tat erschrocken. »Wie
kannst du nur?«
»Und?«, sagte er. »Soll das
heißen, dass du nicht...?«
»Das hab ich nicht gesagt«,
fiel sie ihm ins Wort.
Wenn das keine Einladung war!
Also machten sie sich auf den Weg zur Kapelle, Hand in Hand und ziemlich in
Eile. Josette, dachte Dave, war eine Blume, die zum Pflücken reif war.
Sie erreichten die Lichtung,
auf der die Kapelle stand. »Hier lang, Schätzchen«, murmelte er.
Er führte sie am Eingang der
Kapelle vorbei und um das Gebäude herum. Doch auch dort wurden seine Pläne
unerwartet vereitelt.
Denn ein halbwüchsiger Junge
mit einem breiten Hintern stolperte aus dem Anbau, den Dave sich als Liebesnest
auserkoren hatte. Bei seinem entgeisterten Gesicht hätte man beinahe
übersehen können, dass er sich die offene Hose festhielt. Er rannte über die
Lichtung und verschwand in der Dunkelheit.
Dave Emery vermutete, dass der
Junge sich in dem Anbau erleichtert hatte. Das frustrierte ihn mächtig, denn
er konnte sich nicht vorstellen, dass Josette Lust hatte, sich drinnen auf dem
Boden zu wälzen, wenn es nach Pisse stank. Aber da er sie nun schon mal so weit
hatte und da er endlich loslegen wollte und da immer noch die Hoffnung bestand,
dass der Junge den Anbau nicht als öffentliche Toilette benutzt hatte, zuckte
Dave die Achseln und schob Josette weiter vor sich her. »Da rein, Schätzchen.«
Er war so sehr auf das Eine
aus, dass er beinahe in Ohnmacht gefallen wäre, als Josette den Anbau betrat
und anfing zu schreien wie am Spieß.
»Nein, nein, nein, Barbara«,
sagte Hadiyyah. »Wir können nicht einfach so bummeln gehen. Nicht ohne einen
Plan. Da verlieren wir ja völlig den Überblick! Als Erstes machen wir uns eine
Liste, aber vorher müssen wir uns überlegen,
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