Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Georgette Heyer

Georgette Heyer

Titel: Georgette Heyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lady April
Vom Netzwerk:
nachsichtiger Zuneigung.
    «Bitte
wecke ihn nicht auf», sagte Cardross. «Aber, mein Liebling, was hat der
Überfall mit dieser Angelegenheit zu tun?»
    «Ja. Was?»
fragte auch Dysart.
    «Ja, siehst
du, Giles, als ich nichts von dem Schmuck verkaufen wollte, den du mir
schenktest – und ich glaube noch immer, Dy, ich hätte nichts Abscheulicheres
und Hinterlistigeres tun können, wie lästig ich dir deswegen auch wurde – hatte
Dysart die Idee, sich als Straßenräuber zu verkleiden, um ihn mir auf diese
Art wegzunehmen. Aber da ich ihn erkannte, wurde nichts daraus. Doch Letty
fand, es sei eine ausgezeichnete Idee, und ich bin völlig überzeugt, daß sie
nur dadurch darauf verfiel, das Cardross-Halsband zu verkaufen.» Sie hielt
inne, als ihr plötzlich etwas einfiel. «Du lieber Himmel! Letty! Wie können
wir nur soviel Zeit vergeuden? Cardross, Felix und ich entdeckten, daß sie nur
mit einem einzigen Paar Pferden weggefahren sind. Es ist wohl wahr, daß sie
einen Vorsprung von mehreren Stunden haben ... aber Felix meint, du könntest
sie leicht einholen, bevor sie die Grenze erreichen.»
    «Das glaube
ich auch, wenn ich den Versuch machen würde», meinte er. «Du willst aber
nicht?» fragte sie bekümmert.
    «Nein. Für
heute habe ich vom Kutschieren genug. Allandale soll sie mit Freuden haben.»
    «Ja. Aber
soll sie auf diese Art heiraten?! Giles, bedenke nur, welche Konsequenzen das
haben müßte! Ich würde mich nicht wundern, wenn es ihn gesellschaftlich nicht
ebenso erledigt wie sie selbst. Ich war tatsächlich im ganzen Leben nicht so
erstaunt als in dem Moment, in welchem ich erfuhr, Allandale habe vor ihren
Überredungskünsten kapituliert. Ich hätte es ihm nie zugetraut. Es müßte aber
auch für dich sehr peinlich sein. Bitte, Giles, fahre ihnen nach und bring sie
zurück!»
    «Verwünscht,
ich täte es auch nicht», bemerkte Dysart.
    «Giles!»
    Er legte
seine Hand über ihr schmales Händchen, das beharrlich an seinen Rockaufschlägen
zupfte. «Still, mein Liebling. In dieser Frage müssen wir uns von der Meinung
dieses Arbiter in allen Dingen des Geschmacks und des guten Tons leiten
lassen. Nun, Felix?»
    Mr.
Hethersett, völlig unempfänglich für den spöttischen Blick seines Cousins, nahm
mit gefurchten Brauen nachdenklich eine Prise Schnupftabak. «Glaube nicht, daß
es einen großen Unterschied machen würde», kündigte er schließlich an, steckte
die Dose wieder in die Tasche und stäubte einige Körnchen von Kings Martinique
von seinem Ärmel. «Wird auf jeden Fall eine Menge Klatsch geben, was immer du
tust. Nicht anzunehmen, es würde nicht durchsickern, wenn du pleine
carrière hinter Letty dreinjagst. Gäbe auch eine verteufelt häßliche Szene,
wenn du sie zwingen wolltest, nach Hause zurückzukehren. Schien einen schweren
hysterischen Anfall erlitten zu haben, als Allandale versuchte, sie zur
Rückkehr zu bewegen. Wäre nicht gerade das, was ich besonders begrüßen
könnte.»
    «Nein, bei
Gott!» sagte Cardross mit Nachdruck.
    «Solltest
versuchen, gute Miene zum bösen Spiel zu machen», entschied Mr. Hethersett.
«Glaube, ich werde jetzt gehen. Nehme an, du würdest jetzt gerne deine Ruhe
haben.»
    Nell
streckte ihm ihre Hand entgegen. «Ich habe Ihnen den ganzen Abend zerstört»,
sagte sie reumütig. «Ich bedaure das aufrichtig und bin Ihnen unendlich
dankbar.»
    «Nein,
nein, keineswegs! Bin glücklich, Ihnen dienen zu dürfen», erwiderte er und
beugte sich mit auserlesener Grazie über ihre Hand. «Außerdem habe ich nichts
versäumt. Hatte nur die Absicht, einen Moment zu White hineinzuschauen, bevor
ich dem Ball der Seftons einen kurzen Besuch mache. Die Nacht ist ja noch
lang!»
    «Ja, beim
Zeus, Sie haben recht», sagte der Viscount. «Hallo, Corny, wach auf!»
    Mr. Fancot,
von rauher Hand geschüttelt, öffnete die Augen, lächelte der versammelten
Gesellschaft sonnig zu und begann leise und mißtönend vor sich hinzusingen.
    «Um Himmels
willen, Corny! Du bist doch nicht so erledigt», sagte der Viscount. «Fang nur
nicht wieder zu singen an, du weißt verwünscht gut, daß du nicht singen
kannst.»
    «'s ist
mein Geburtstag», erklärte Fancot.
    «Das hat
damit gar nichts zu tun. Komm jetzt! Höchste Zeit, daß wir gehen.»
    «An meinem
Geburtstag darf ich singen», sagte Mr. Fancot. «Ich kann Sing old rose und Burn the Bellows, und dann kann ich dein Leiblied singen und dann kann
ich auch noch ...»
    «Chip-chow,
cherry-chow?» unterbrach
ihn Mr.

Weitere Kostenlose Bücher