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Georgette Heyer

Georgette Heyer

Titel: Georgette Heyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lady April
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überraschen, wenn er nach Devonshire gefahren wäre.»
    «Nach
Devonshire gefahren?» wiederholte sie erstaunt. «Unsinn, warum sollte er das
tun?»
    «Hinter
Ihnen herjagen», sagte er. «Hätte nie gedacht, er wäre so ein Dummkopf, um in
einem Gig loszufahren. Vielleicht hat er aber eine Chaise gemietet und ließ den
Gig im Posthaus.»
    Völlig
verwirrt sagte sie: «Warum sollte er denn annehmen, ich wäre nach Devonshire
gefahren? Oh, Felix, sind Sie vielleicht auch ein wenig benebelt?»
    «Nein.
Natürlich nicht. Habe mit Farley gesprochen. Habe nicht den Wunsch, mich in
etwas zu mischen, was mich nichts angeht, habe dem allen jedoch entnommen, daß
Sie eine Auseinandersetzung mit Cardross hatten.» Als er bemerkte, wie ihr die
Röte in die Wangen stieg, fügte er hastig hinzu: «Geht mich nichts an. Die
Sache ist nur, Giles entdeckte, daß Sie nicht zu Hause waren. Konnte nicht
erfahren, wohin Sie gegangen sind, und nach dem, was ich ausfindig machte, war
er schrecklich aufgeregt. Der alberne Türsteher erzählte ihm irgendwelches
Larifari. Sie hätten sich Ihr Reisenecessaire nach oben bringen lassen. Klingt
ganz so, als hätte er einen ungeheuren Wirrwarr angerichtet, und daher wundert's
mich nicht, daß es Cardross verteufelt aufregte.»
    «Ach, du
guter Gott», rief Nell schuldbewußt. «Das geschah bloß, um George
aus der Halle zu locken. Wie konnte er annehmen ...?» Sie unterbrach sich
und sah ihn bestürzt an. «Dachte ... dachte die Dienerschaft, ich wäre
Cardross davongelaufen?»
    «Gott ja.
Mußte es denken!» erwiderte er. «Doch das hat weiter nichts zu bedeuten. Ich
meine, da Sie es ja doch nicht getan haben.»
    «Nein,
wirklich nicht. Aber eine solche Aufregung zu verursachen... daß alle über mich
klatschen ... glauben Sie, er wird sehr böse mit mir sein?»
    «Nein, nein.
Er wird vielleicht schlechter Laune sein, sich aber doch wieder beruhigen»,
sagte er beschwichtigend. «Muß ja einsehen, daß Sie nur das Beste wollten.
Nicht Ihre Schuld, daß Sie es gründlich verpfuscht haben.»
    Dieser
wohlgemeinte Trost veranlaßte sie, aufzuspringen und verzweifelt die Hände zu
ringen. «Letty!» stieß sie hervor. «Felix, ich bin daran schuld! Oh, hätte ich
es ihm nur erzählt! Er wird mir nie verzeihen!»
    Der
Viscount, dessen Aufmerksamkeit durch ihr unbeherrschtes Aufspringen und ihre erhobene
Stimme plötzlich von den Würfeln abgelenkt wurde, sah sich um. «Was zum Teufel
– Bei Gott, dieser Bursche Hethersett hat sich wieder zurückgeschlichen!»
    «Was? Sie
sind noch immer betrunken?» sagte Mr. Hethersett angewidert. «Ich wäre froh,
wenn Sie endlich gingen.»
    «Ach! Das
würde Ihnen so passen, was?» entgegnete der Viscount. «Nun, ich werde mich aus
diesem Haus nicht fortrühren, solange Sie sich hier aufhalten, Sie Dandy Sie,
darauf können Sie sich verlassen!»
    Mr. Fancot,
mit seiner recht verschwommenen Erinnerung an vorhergehende Begebenheiten, sah
ihn erstaunt an und meinte: «Aber du kannst ihn doch nicht leiden, Dy. Du
sagtest, du willst ihn hinauswerfen.»
    «Felix!»
rief jetzt Nell, die ihrem erregten Gedanken zu sehr hingegeben war, um diesem
Wortwechsel Beachtung zu schenken. «Es bleibt mir wirklich nichts anderes
übrig, als ihnen selbst nachzufahren. Vielleicht komme ich nicht zu spät.»
    «Du gütiger
Gott, Cousine, das können Sie nicht tun», sagte Mr. Hethersett entsetzt.
    «Und wenn
ich im eigenen Wagen fahren und Sie mir den Gefallen erweisen würden, mich zu
begleiten?» bestürmte sie ihn. «Es kann Stunden dauern, ehe Giles zurückkehrt,
und dann ...»
    «Bei meiner
Seele!» stieß der Viscount hervor und erhob sich mit so heftigem Ungestüm, daß
er seinen Sessel umstieß. «Wenn das nicht alles übersteigt!» Er packte seine
Schwester bei den Schultern und schüttelte sie. «Hast du den Verstand
verloren?» rief er. «Mit diesem Burschen in einem Wagen davonfahren zu wollen?
Keinesfalls, solange ich hier bin, um dich daran zu hindern.» Er drehte sich
plötzlich mit drohen der Miene zu Mr. Hethersett um. «Welche verdammte
Überredungskunst haben Sie ihr gegenüber angewendet?» sagte er wild.
    «Um Himmels
willen, Dysart, gehen Sie und stecken Sie ihren Kopf in kaltes Wasser», empfahl
ihm Mr. Hethersett.
    «Still»,
rief Nell scharf, und ihr Gesicht wandte sich der Tür zu, «hört doch nur!»
    Man hörte,
wie sich eilige Schritte näherten. Die Tür wurde aufgerissen, und Cardross
stand auf der Schwelle. Auf seinem Gesicht lag ein schmerzlich

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