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Georgette Heyer

Georgette Heyer

Titel: Georgette Heyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Page und die Herzogin
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dich erröten macht, ma fille?»
    Bei diesen
Worten wurde es Léonie leichter ums Herz.
    «Pah!» rief
sie aufgebracht.
    Condé war
an diesem Abend bei Madame de Vauvallons Rout nicht zugegen, doch viele andere
waren gekommen, um Léonie zu sehen, und nicht
wenige waren frühzeitig erschienen, in der Hoffnung, sich einen Tanz bei ihr zu
sichern. Avon traf, wie immer, verspätet ein, und Madame de Vauvallon, die
keine heiratsfähigen Töchter besaß, begrüßte gleichzeitig lachend und
verzweifelt.
    «Mein
Freund, eine ganze Schar junger Beaux plagt mich zu Tode, um mir das
Versprechen abzuringen, sie der petite vorzustellen! Fanny, Marchérand
ist zurückgekehrt! Laß mich einen Galan für Léonie suchen – oh,
la la! ich sollte lieber sagen 'wählen' –, dann erzähle ich dir den Skandal!
Komm, mein Kleines!» Sie nahm Léonie bei der Hand und führte sie
in den Salon. «Wie du Paris in Aufruhr versetzt hast! Wären meine Töchter
älter, ich müßte mich vor Eifersucht verzehren! Nun, Kind, wer soll dich zum
Tanze führen?»
    Léonie
blickte sich im Raum um.
    «Es ist mir
gleichgültig, Madame. Ich möchte – Oh, oh, oh!» Sie ließ Madames Hand los und
lief vorwärts. «Milor' Merivale, Milor' Merivale!» sagte sie freudig.
    Merivale
wandte sich rasch um.
    «Léonie!
Wie geht es Ihnen, Kind?» Er küßte ihr die Hand, und sie strahlte. «Ich hoffte
Sie heute abend zu sehen.»
    Madame de
Vauvallon stürzte ihnen nach.
    «Pfui,
welch ein Betragen!» sagte sie wohlwollend. «Ist das dein Kavalier? Nun gut, petite. Einer Vorstellung bedarf's wohl nicht.» Sie lächelte ihnen mütterlich zu
und kehrte zu Fanny zurück.
    Léonies
Hand stahl sich in die Merivales.
    «M'sieur,
ich freue mich schrecklich, Sie zu sehen. Ist auch Madame hier?»
    «Nein,
Kind, ich befinde mich auf einer meiner periodischen Visiten. Allein. Aber ich
will nicht leugnen, daß mich einige Gerüchte, die bis nach London drangen,
hierherzogen.»
    Sie legte
den Kopf schief.
    «Welche
Gerüchte, M'sieur?»
    Sein
Lächeln verstärkte sich.
    «Meiner
Treu, Gerüchte über den succès fou, hervorgerufen durch ...»
    «Mich!»
rief sie und klatschte in die Hände. «Milor', ich bin le dernier cri! Vraiment, es ist so! Lady Fanny
behauptet es. C'est ridicule, n'est-ce pas?» Sie sah Avon auf sie zutreten und
winkte ihn mit anmutig-gebieterischer Gebärde heran. «Monseigneur, sehen Sie
doch, wen ich gefunden habe!»
    «Merivale?»
Seine Gnaden verbeugte sich. «Wieso dies?»
    «Wir haben
in London allerlei vernommen», sagte Merivale. «Und da konnte ich, bei Gott,
nicht anders als hierherkommen!»
    «Oh, und
wir freuen uns so sehr darüber!» rief Léonie hingerissen. Seine Gnaden bot
Merivale eine Prise an.
    «Nun, ich
glaube, mein Kind spricht in unser aller Namen», sagte er.
    «Hei, du
bist's, Tony, wenn ich nicht ganz benebelt bin!» ließ sich eine muntere Stimme
vernehmen. Lord Rupert trat hinzu und zerquetschte Merivales Hand. «Wo bist du
abgestiegen? Wann trafst du ein?»
    «Gestern
abend. Ich wohne bei Châtelet. Und ...» er blickte sie der Reihe nach an – «ich
bin einigermaßen gespannt zu hören, was mit euch geschehen ist!»
    «Ach ja, du
warst Zeuge unserer Eskapade, nicht wahr?» sagte Rupert. «Gott, welch tolle
Jagd! Wie geht's meinem Freund ich laß mich hängen, wenn mir sein Name je
einfällt – ja doch, Manvers heißt der Kerl! Wie geht's ihm?»
    Merivale
hob abwehrend die Hand.
    «Ich flehe
dich an, erwähne seinen Namen nicht vor mir!» sagte er. «Ihr drei seid aus
England geflohen, und, meiner Seel, ihr tatet recht daran!»
    «Ich
schlage vor, uns in den kleineren Salon zurückzuziehen», sagte Avon und führte
die Gesellschaft dorthin. «Ich hoffe, Sie vermochten Mr. Manvers zu
befriedigen?»
    Merivale
schüttelte den Kopf.
    «Nichts
Geringeres als Ihr Blut vermag ihn zu befriedigen», sagte er. «Erzählt mir, was
euch zugestoßen ist.»
    «Auf
englisch», näselte Seine Gnaden, «und leise.»
    «So wurde
die Geschichte von Léonies Entführung und Befreiung nochmals erzählt. Dann kam
Madame de Vauvallon Léonie holen, damit sie von einem in Liebe erglühten
Jüngling zum Tanze geführt werde. Rupert schlenderte ins Spielzimmer.
    Merivale
blickte den Herzog an.
    «Und was
sagt Saint-Vire zu Léonies Erfolg?» fragte er.
    «Sehr
wenig», erwiderte Seine Gnaden. «Doch ich fürchte, er behagt ihm nicht
sehr.»
    «Sie weiß
von nichts?»
    «Nein.»
    «Aber die
Ähnlichkeit springt ins Auge, Alastair. Was sagt

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