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Gepaeckschein 666

Gepaeckschein 666

Titel: Gepaeckschein 666 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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Spiegelberg?“
    „Au!“ rief der Spitzbart. Aber da war er schon kein Spitzbart mehr. Der Kriminalkommissar hatte ihm nämlich den Bart mit einem kurzen Zuck wie ein Heftpflaster vom Kinn gerissen.
    „Bleiben Sie dabei, daß Sie Spiegelberg heißen?“ fragte der Kommissar. Er war immer noch sehr höflich.
    „Das mit dem Bart war nur ein Scherz.“
    „Fasching ist seit drei Monaten vorbei“, meinte Kriminalkommissar Lukkas. Gleichzeitig fing er an, dem Herrn, der sich Spiegelberg nannte, den linken Rockärmel und dann das Hemd hochzukrempeln.
    „Dazu haben Sie kein Recht!“ protestierte Herr Spiegelberg und wehrte sich, so gut es ging. Der Inspektor mußte ihn festhalten.
    „Aha, das hat das Vögelchen nicht gerne!“ meinte der Kriminalkommissar. Und dann schnalzte er plötzlich mit der Zunge, als ob er ein ganz besonders gutes Glas Wein getrunken hätte. „Eine schwarze Rose, sieh mal einer an!“
    Sämtliche Jungen hingen mit ihren Augen jetzt wie hypnotisiert am Unterarm des Herrn, der sich Spiegelberg nannte. Auf diesem Unterarm war nämlich eine Rose eintätowiert, in schwarzer Farbe und so deutlich wie in einem Lesebuch.
    „ Die ,Schwarze Rose’“, stammelte in diesem Augenblick Schuhwichsevertreter Theobald. „Womöglich war die Pistole echt! Dabei hab’ ich geglaubt —“ Es sah so aus, als wolle der kleine, rundliche Herr noch nachträglich in Ohnmacht fallen.
    „Richtig, die Pistole!“ rief Peter jetzt und rannte los. Aber dann rief ihn der Kriminalkommissar zurück, und einer der beiden Inspektoren mußte unter den Overseasschen Wagen kriechen. Als er sich wieder aufrichtete, hatte er die Pistole auf seinem Taschentuch liegen.
    „Wegen der Fingerabdrücke!“ flüsterte der Sheriff.
    „Ist sie wirklich echt?“ wollte der Schuhwichsevertreter wissen.
    „Allerdings“, stellte Kriminalkommissar Lukkas fest.
    „Und geladen?“
    „Auch das.“
    „Dann gestatten Sie!“ sagte Herr Theobald und spazierte los. Und dann schlug er plötzlich zu. Bevor es irgend jemand verhindern konnte, hatte der internationale Verbrecher, genannt „Schwarze Rose“, eine Ohrfeige weg. Er machte ein ziemlich dummes Gesicht, und der Schuhwichsevertreter sagte: „Entschuldigen Sie, Herr Kommissar, aber das mußte sein!“
    „Ein aufgelegter Fall von Mißhandlung!“ meinte die „Schwarze Rose“.
    „Ich kann es nicht mehr ändern“, bedauerte der Kriminalkommissar, und dann sagte er: „Gehen wir!“
    Die beiden Inspektoren marschierten mit den zwei Gefangenen zum Polizeiauto.
    Im gleichen Augenblick kam ein Funkstreifenwagen angebraust. Vorne neben dem Schupo saß der kleine Horst Buschke.
    „Da sind wir!“ rief er und sprang ab. „Wo sind die Kanaillen?“ fetzt sprangen auch die Schupos ins Freie.
    „Bereits erledigt!“ stellte Kriminalkommissar Lukkas fest.
    „Jawohl, Herr Kriminalkommissar.“ Die Schupos brausten mit ihrem Funkstreifenwagen wieder ab.
    Im übrigen wurden immer mehr Leute aufmerksam, blieben stehen und sahen zu ihnen herüber.
    „Euch zwei brauche ich jetzt auf dem Präsidium“, sagte Kriminalkommissar Lukkas zu Francis und Peter. „Wir müssen ein Protokoll aufnehmen. Und du kommst am besten auch gleich mit.“ Damit war der Sheriff gemeint.
    „Verfügen Sie über mich“, meinte Emil Schlotterbeck höflich und machte eine kleine Verbeugung.
    „In einer Stunde müssen wir aber im Stadtpark sein!“ stellte Peter fest und sah auf seine Armbanduhr.
    „Wieso? Wollt ihr Kastanien sammeln? So weit ist’s noch nicht!“ meinte Kriminalkommissar Lukkas.
    „Es ist wegen der Jugendmeisterschaft im Boxen“, erklärte der Sheriff. „Peter und ich sind in der Mannschaft, und um drei müssen wir da sein.“
    „Dann nichts wie los!“ rief der Kriminalkommissar und wollte zu seinem Polizeiauto.
    Im gleichen Augenblick tutete eine helle Hupe, und dann stand plötzlich der Admiral mit seinem Motorroller vor dem Kommissar und den drei Jungen.
    „Hallo, was ist los?“
    „Benimm dich“, zischte der Sheriff. „Das ist Kriminalkommissar Lukkas.“
    „Fanny Kuhlenkamp heiße ich“, flötete der Admiral.
    „Freut mich“, behauptete der Kriminalkommissar.
    „Ist ja toll aufregend! Überall redet man schon davon, daß Polizei da wäre und daß man Gangster geschnappt hätte. Der Milchmann vorne an der Ecke behauptet, es seien Heiratsschwindler!“
    „Halt endlich die Luft an, wir haben kaum Zeit!“ meinte der Sheriff.
    „Sie müssen uns leider entschuldigen, Fräulein

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