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Gepaeckschein 666

Gepaeckschein 666

Titel: Gepaeckschein 666 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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stimmt nicht“, verbeugte sich Herr Winkelmann, „leider!“ fügte er dann noch hinzu. Aber das hörte niemand. Er glaubte zumindest, daß es niemand hörte.
    Der Inspektor, der noch an der Tür stand, machte jetzt Platz und ließ den Kriminalkommissar zum Korridor.
    „Sie sehen mich mit Peter wieder - oder überhaupt nicht mehr!“ verabschiedete sich Francis von Mutter Pfannroth. Das stammte eigentlich aus einem Theaterstück. Aber daran dachte Francis jetzt nicht. Im Augenblick war das wirklich seine ehrliche Überzeugung. Er folgte dem Kriminalkommissar. Dabei ging er etwas aufrechter als sonst.
    Der Inspektor schloß die Tür.
    „Daß er sich mit Peter versteht, kann ich mir gut vorstellen“, meinte Mutter Pfannroth.
    Draußen schlug jetzt die Wohnungstür.
    „Das war heute eine heillos interessante Anprobe!“ stellte Frau Sauerbier fest und stand auf. „Wie im Film!“ gluckste sie noch und verabschiedete sich.
    „Aber ich hab’s gleich gesagt“, murmelte Mutter Pfannroth vor sich hin, „daß irgendwas faul ist an der Sache!“
    „Sie fahren ab!“ meinte in diesem Augenblick Herr Winkelmann. Er stand wieder am Fenster. „Wenn’s Ihnen recht ist, bleibe ich noch, Frau Pfannroth?“
    „Das müssen Sie sogar“, antwortete Mutter Pfannroth und schneuzte sich wieder einmal in ihr Taschentuch.
    Das Polizeiauto bog inzwischen aus der Arnoldstraße zur Innenstadt.
    Inspektor Blumensaat saß am Funkgerät, und Kriminalkommissar Lukkas drehte sich nach ihm um.
    „Geben Sie noch durch: ,Warnung an alle! Insassen schwarze Limousine 77 12 58 sind möglicherweise bewaffnet’.“
    Der Kriminalkommissar setzte sich wieder geradeaus, sah durch die Windschutzscheibe und dann neben sich zu Francis.
    „Na, Mister Overseas junior?“
    Francis gab keine Antwort.
    „Wenn man in eurem Alter etwas anfängt, glaubt man natürlich immer, daß es gutgeht. Daß es auch mal schiefgehen könnte, an so etwas denkt ihr wohl gar nicht, wie?“
    Kriminalkommissar Lukkas paffte dem jungen Amerikaner jetzt eine Zigarrenrauchwolke mitten ins Gesicht: „Ich spreche mit Ihnen, junger Mann!“
    Francis sah auf: „Ja, bitte?“
    „ Sie ,kombinieren’ wohl schon wieder, wie?“ fragte Kriminalkommissar Lukkas und kniff sein linkes Auge zu.
    „Kombinieren oder nicht, ich stelle mir vor, ich wäre an Peters Stelle, und überlege mir, was ich dann tun würde. Das ist eine verdammte Kiste! Er rast durch die Stadt, und der andere ist hinter ihm her. Wo soll er hin? Wo kann er halten? Sobald Jimmy auf die Bremse drückt, ist die schwarze Limousine neben ihm, und die Burschen reißen die Türen auf —“
    „Genauso ist es“, gab Kriminalkommissar Lukkas zu.
    „Was würdest du also tun?“
    „Wie gesagt, das überleg’ ich mir die ganze Zeit.“
    „Immerhin sind jetzt sechzig Funkstreifen hinter ihnen her“, stellte Kriminalkommissar Lukkas fest.
    „Die Stadt ist aber ziemlich groß.“
    „Sechzig Wagen sind auch ziemlich viel“, gab Kriminalkommissar Lukkas zu bedenken.
    „Aber schön, wo kann dieser Peter hinfahren? Überlegen wir mal.“
    „Nicht mehr nötig!“ rief Francis in diesem Augenblick und sah auf seine Armbanduhr.

Herr Theobald und die Schwarze Rose“

    „Hiermit eröffne ich die heutige Generalversammlung!“ rief der Sheriff. Er stand auf einem umgekippten Benzinfaß, und die Schuhputzerjungen saßen rund um ihn herum.
    „Zuerst erteile ich Herrn Theobald das Wort!“
    „Sehr freundlich!“ sagte ein kleiner, rundlicher Herr, zog seinen Hut und verbeugte sich nach allen Seiten, als stünde er in einer Zirkusmanege. „Mein Name ist Theobald, von der Firma ,BLITZ -BLANK und Co.’„
    „Sehr angenehm“, bemerkte der kleine Horst Buschke. Er lehnte in einem alten Autositz und hatte die Beine übereinandergeschlagen.
    „Meine lieben jungen Freunde! Durch die liebenswürdige Vermittlung Ihres werten Herrn Schlotterbeck“, der Vertreter der Firma BLITZ-BLANK und Co. verneigte sich an dieser Stelle zum Sheriff hinüber, „habe ich heute die Möglichkeit, Sie mit den Spitzenprodukten unseres Hauses bekannt zu machen!“ Herr Theobald machte eine längere Pause, in dieser Pause beguckte er seine Fingernägel.
    Im übrigen war es jetzt genau zehn Minuten nach zwölf, und drüben an der Tankstelle ließ sich gerade eine Taxe mit Benzin vollaufen.
    „Sehr geschätztes Auditorium!“ fuhr Herr Theobald fort, „Schuhwichse ist, wenn ich es so sagen darf, das Nonplusultra in Ihrem Geschäft. Stimmt das

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