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Gepaeckschein 666

Gepaeckschein 666

Titel: Gepaeckschein 666 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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nebeneinander. „Sie wünschen?“ fragte der Sheriff.
    „Werdet bloß nicht drollig!“ knurrte der Spitzbart und ging jetzt wieder einen Schritt zurück.
    „Soll ich -?“ fragte der Kerl mit den kurzgeschorenen schwarzen Haaren und brachte seine Fäuste in Boxerstellung.
    „Nicht nötig“, meinte der Herr mit dem weißen Spitzbart und sah jetzt abwechselnd Peter und dem Sheriff in die Augen. „Ich hab’ wenig Zeit, eigentlich gar keine. Macht also keinen Unsinn und rückt den Koffer raus. Sonst werd’ ich ungemütlich. Ich zähle bis drei. Eins -zwei —“
    „- drei - vier — fünf“, zählte der Sheriff weiter.
    „Dann tut’s mir leid“, sagte der Spitzbart und hatte plötzlich eine Pistole in der Hand. „Macht Platz, ihr Idioten! Aber dalli!“
    Jetzt wichen die Jungen auseinander. Es blieb ihnen nichts anderes übrig.
    „Fünf Meter zurück!“ Die Mauer hatte plötzlich ein Loch.
    „Du bleibst hier!“
    Der Lauf der Pistole war auf Peter gerichtet. „Wo ist der Koffer?“ Peter preßte die Lippen aufeinander und gab keinen Ton von sich.
    Aber da rief der Kerl mit den kurzgeschorenen schwarzen Haaren: „Im Wagen! Man sieht ihn durch die Scheibe, er liegt auf den hinteren Sitzen!“
    „Aufmachen!“ kommandierte der Spitzbart.
    „Mach auf“, schlug der Sheriff vor, „es hat doch keinen Zweck!“
    „Sehr vernünftig, junger Freund!“ meinte der Spitzbart. „Auf, los jetzt!“
    Da heulte plötzlich die Sirene eines Polizeiwagens auf. Das wirkte auf den Herrn mit dem Spitzbart und auf seinen Genossen wie eine kalte Dusche. Beide standen wie erstarrt und sahen sich an.
    In diesem Augenblick sagte eine Stimme: „Das ist ja unerhört!“ Gleichzeitig flog dem Spitzbart die Pistole aus der Hand.
    Weder die Jungen noch die beiden Strolche hatten auf den rundlichen Herrn Theobald geachtet, der unter dem Wagen nach seiner Aktentasche und den Schuhwichseschachteln der Firma BLITZ-BLANK gesucht hatte. Bei diesem Suchen mußte er bemerkt haben, wie der Spitzbart die Jungen mit seiner Pistole bedrohte.
    Ehrlich empört, mit völlig eingeschmutzter Hose hatte er in dem Augenblick, als die Polizeisirene zu hören gewesen war, dem erstarrten Spitzbart mit den Worten: „Das ist ja unerhört!“ die Pistole aus der Hand geschlagen.
    Jetzt fügte Herr Theobald noch hinzu: „Sie haben wohl keine Kinder!“ Dies spielte sich alles in Sekunden ab. Die Lage erkennend, fiel der Sheriff über den Spitzbart her und mit ihm die zehn anderen Jungen.
    „Abhauen!“ rief der Schwarzhaarige und wollte losrennen. Blitzschnell handelnd trat ihn Peter ans Schienbein, und dann erging es ihm genauso wie seinem spitzbärtigen Genossen: Ein ganzes Knäuel von Jungen hängte sich an ihn und warf ihn zu Boden.
    Als Kriminalkommissar Lukkas aus seinem Polizeiauto stieg, sah er sich das allgemeine Durcheinander eine Weile an: Da drüben stand die schwarze Limousine mit der Nummer 77 12 58 und dort der Overseassche Cadillac. Der Fall war klar.
    Kriminalkommissar Lukkas schickte seine zwei Inspektoren vor, in jedes Durcheinander von Beinen und Armen einen. „Verhaften!“ befahl er.
    „Verhaften!“ wiederholten die zwei Inspektoren und stürzten sich in den Kampf.
    Nach wenigen Minuten stand alles mit zerzausten Haaren, roten Köpfen und verschmutzten Kleidern wieder auf den Beinen.
    „Guten Tag!“ grüßte Kriminalkommissar Lukkas und sah sich um. Die Jungen wußten nicht, was sie sagen sollten. Nur der Sheriff und Peter antworteten: „Guten Tag, Herr Kriminalkommissar!“ Hinterher sagte Peter noch: „Gott sei Dank!“
    „Du bist also Peter Pfannroth?“ fragte der Kommissar. „Jawohl“, gab Peter zu.
    „Und du?“
    „Emil Schlotterbeck, Herr Kommissar.“
    „Genannt der Sheriff“, lächelte Kriminalkommissar Lukkas und kniff sein linkes Auge zu. „Du siehst, ich weiß Bescheid.“ Dann ging er ein paar Schritte weiter. Dort standen seine zwei Inspektoren, und jeder von ihnen hatte einen der beiden Strolche vor sich, die Hände in Handschellen. „Kriminalkommissar Lukkas, wenn ich mich vorstellen darf.“
    „Ich protestiere, Herr Kommissar!“ legte der Spitzbart gleich los. „Ich weiß nicht, wen Sie suchen. Aber ich bin es jedenfalls nicht!“
    „Das wird sich herausstellen. Wie heißen Sie?“
    „Spiegelberg - Paul Spiegelberg -“
    „Haben Sie Papiere?“
    „Leider nicht. Aber ich —“
    „Ihr Bart geht ab!“ stellte Kriminalkommissar Lukkas plötzlich fest. „Sie gestatten, Herr

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