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Gepaeckschein 666

Gepaeckschein 666

Titel: Gepaeckschein 666 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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die Pagen vom Spätdienst zur Ablösung. Kaum vier oder fünf Minuten später standen die Jungen, die jetzt nach Hause gehen konnten, bereits unter den Duschen, trockneten sich wieder ab und stiegen in ihre Sachen.
    Da steckte Personalportier Pfefferkorn seinen Kopf durch die Tür des Umkleideraums: „Peter Pfannroth sofort zu Direktor Adler!“
    Peter angelte nach seiner Pagenuniform, die schon über einem Kleiderbügel im Schrank hing.
    Aber da sagte Herr Pfefferkorn: „Du sollst kommen, so wie du bist!“
    Vor Eile verhaspelte sich Peter, als er seinen blauen Pullover mit dem Rollkragen überzog.
    „Dalli! Man wartet auf dich!“ drängte der Personalportier.
    Trotzdem fuhr sich Peter noch einmal mit dem Kamm rasch durch sein Haar, das vom Duschen naß war.
    Dann rannte er los.
    Die übrigen Jungen sahen sich an und schüttelten die Köpfe.
    Als Peter in die Halle kam, stieg Jimmy, der Negerchauffeur, soeben mit einem zitronengelben Lederkoffer aus dem Aufzug.
    Drüben vor der Portierloge stand Direktor Adler, neben ihm die beiden Overseas und Herr Krüger.
    Alle vier sahen jetzt dem Jungen im blauen Rollkragenpullover entgegen, und es hatte tatsächlich den Anschein, als habe man nur auf ihn gewartet.
    „Herr Direktor“, meldete sich Peter und stand kerzengerade wie früher in der Turnstunde vor einer Reckübung.
    „Paß mal auf“, sagte Direktor Adler und das klang eigentlich sehr freundlich. „Mister Overseas muß für ein paar Tage nach London. Sein Sohn bleibt hier und möchte gern - und Mister Overseas möchte es auch -, daß du während dieser Zeit nur ihm zur Verfügung stehst, also dem Sohn von Mister Overseas. Bist du damit einverstanden?“
    Peter nickte zweimal hintereinander mit dem Kopf. Dann erst sagte er „Sehr gern, Herr Direktor“. Er mußte nämlich erst die Luft anhalten, weil er noch ganz außer Atem war.
    „Du kannst deine Uniform anziehen oder auch nicht, wie es Mister Overseas junior wünscht“, meinte Direktor Adler noch, und dann wandte er sich zu dem Chefportier: „Sie wissen also Bescheid, Herr Krüger.“
    „O.k.“, sagte in diesem Augenblick Mister Overseas. „Schönen Dank und jetzt los! Mein Flugzeug wartet nicht!“
    Er zog an seiner Pfeife und paffte Peter den Rauch vors Gesicht: „Am besten, du kommst gleich mit.“
    „Jawohl, Mister Overseas“, verbeugte sich Peter. Gleich darauf verzog er sein Gesicht, Francis hatte ihm nämlich seinen Ellbogen in die Seite geboxt.
    Draußen saß Mister Overseas bereits neben Jimmy im Wagen. Direktor Adler stand am Rand des Bürgersteigs und verabschiedete sich.
    Peter und Francis drückten sich schnell in den hinteren Wagenteil, und dann schloß Herr Krause die Türen. Der Chauffeur gab Gas, und Mister Overseas winkte noch einmal.
    Direktor Adler verbeugte sich und winkte zurück. Da Peter direkt hinter Mister Overseas saß, sah es für einen Augenblick so aus, als verbeugte sich der Hoteldirektor vor seinem Pagen.
    Auf dem Flugplatz landete soeben die fahrplanmäßige Maschine aus Teheran, beinahe gleichzeitig rollte ein viermotoriges Flugzeug der Skandinavian -Air-Line zur Startbahn.
    Als Mister Overseas mit Jimmy und den zwei Jungen in die Schalterhalle kam, bat der Lautsprecher die Fluggäste nach London bereits zur Zollabfertigung. Bis zum Abflug blieb also nicht mehr viel Zeit.
    „Die KLM bittet die Fluggäste nach London zur Maschine!“ gab der Lautsprecher bekannt.
    Mister Overseas klopfte seine Pfeife aus, steckte sie in seine Tasche, und dann gab er seinem Jungen die Hand.
    „Du schreibst mir jeden Tag ein paar Worte.“
    „Bestimmt“, sagte Francis.
    „Und paß mir auf dich auf“, meinte Mister Overseas noch.
    „Keine Angst, Daddy, ich geh’ schon nicht verloren“, grinste Francis.
    Da fuhr Mister Overseas seinem Jungen durchs Haar, und dann gab er auch Peter die Hand. „Ich hoffe, ihr werdet gute Freunde“, sagte er. „Und macht mir keine Dummheiten! Ich verlasse mich auf dich.“
    „Jawohl, Mister Overseas“, antwortete Peter und fügte noch hinzu: „Gute Reise!“
    Jimmy zeigte sein ganzes blendendweißes Gebiß, als sich Mister Overseas von ihm verabschiedete, und nahm die Hand an seine Mütze wie ein General.
    Dann spazierte Mister Overseas mit den anderen Fluggästen zusammen über das Rollfeld, genauso, als ging er zu irgendeiner Straßenbahnhaltestelle, um mal schnell zum Stephansplatz zu fahren. Und tatsächlich bedeutete so ein Flug nach London für ihn auch nicht viel mehr.
    Auf der

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