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Gepaeckschein 666

Gepaeckschein 666

Titel: Gepaeckschein 666 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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machen“, antwortete eine Stimme, und dann wurden so nacheinander sichtbar: ein zinnoberroter Hotelpage, ein kleiner Matrose und zwei weitere Jungen. Einer von ihnen hatte einen sehr farbigen Cowboy mitten auf der Brust.
    „Es ist wegen des Banküberfalls!“ erklärte der Hotel -page.
    „Was du nicht sagst!“ knurrte Kriminalkommissar Lukkas und steckte sich eine ganz schwarze Brasilzigarre ins Gesicht.
    „Gestatten Sie“, meinte Peter höflich und zückte seine Streichhölzer.
    Der Kriminalkommissar bediente sich. Dann sagte er kurz: „Danke“, pustete das Streichholz aus und paffte die erste Rauchwolke ins Zimmer. „Und jetzt schießt los! Ich habe meine Zeit nämlich nicht gestohlen.“
    „Hay!“ sagte da Overseas junior. „Wir können ja auch wieder gehen. Dann dürfen Sie aber nicht in die Zeitung schreiben, daß Sie Hinweise aus der Bevölkerung erwarten.“
    Peter und der Sheriff sahen Francis an, als habe er chinesisch gesprochen.
    Kriminalkommissar Lukkas paffte nur eine besonders große Rauchwolke ins Zimmer und knurrte: „Quatsch dir keine Fransen!“ Dann lehnte er sich mit seinem breiten Rücken gegen einen Aktenschrank: „Los, fangt schon an, ich warte.“
    Die drei Jungen guckten sich noch einmal gegenseitig in die Gesichter, dann legte Peter los:
    „Es war an dem Morgen, als die ganze Geschichte passiert ist. Ich habe damals noch Schuhe geputzt
    „Drüben am Bahnhofseingang, müssen Sie wissen“, fiel der Sheriff ein. „Von da hat man Aussicht zur internationalen Handels- und Creditbank’.“
    Die beiden Jungen erzählten der Reihe nach, was sie wußten.
    Als sie zu dem Mann mit den Schlangenlederschuhen kamen, versuchten sie, sich an jede Einzelheit zu erinnern, bis zu dem Augenblick, als die Pfeffer-und-Salzmütze in der Taxe verschwunden war.
    „Die Nummer von der Taxe wissen wir allerdings nicht“, sagte der Sheriff zum Schluß.
    „Na, und?“ fragte Kriminalkommissar Lukkas und paffte wieder eine Rauchwolke in die Luft. „Wo bleibt der Witz?“
    „But listen!“ rief Overseas junior. „Bestimmt gehörte der Mann zu der Bande, vielleicht war er sogar der Boß!“
    „Unsinn!“ stellte Kriminalkommissar Lukkas fest. „Der Mann war an der ganzen Geschichte genauso wenig beteiligt wie ihr oder ich. Natürlich hat ihn diese Filmerei interessiert, und er hat zugeschaut. Und als es dann vorbei war, merkte er, daß er sich verspätet hatte. Da nahm er seine Beine in die Hand und rannte los. Weiter nichts. Hier“, der Kriminalkommissar zeigte auf einen ganzen Stapel von Briefen und Postkarten, „das sind alles die gleichen Geschichten. Alle wollen jemanden gesehen haben, der sich verdächtig gemacht hat. Unsinn, wie gesagt. Ihr solltet weniger Kriminalgeschichten lesen und die Nase lieber in eure Schulbücher stecken! Tschüß, meine Herren! Ich habe hier keinen Kindergarten. Was macht Paris, Kühnast?“
    „Sofort, Herr Kommissar“, antwortete der Assistent und sah auf das Telefon, als wolle er es hypnotisieren, „es muß jeden Augenblick klingeln.“
    „La rose noire “, knurrte Kriminalkommissar Lukkas vor sich hin und wischte mit der Hand durch die Luft. Sein Zigarrenrauch stand nämlich schon wie eine Nebelwand im Zimmer.
    Inzwischen kurvte Mister Overseas Cadillac auf dem Sternplatz rund um den Verkehrsschupo herum und rollte dann wieder zum Zentrum zurück.
    Bienchen klebte an der Windschutzscheibe und guckte mit weit aufgerissenen Augen zu den vielen Menschen, den anderen Autos und den Straßenbahnen. Der Kleine sagte nicht einmal Piep. Um so lauter ging es zwischen den drei Jungen zu.
    „Nicht die Bohne Fingerspitzengefühl!“ stellte der Sheriff gerade fest. „Der Kerl ist eine glatte, runde Null!“
    „Wenigstens ein Protokoll hätte er aufnehmen müssen!“ meinte Overseas junior. „In jedem richtigen Kriminalfilm ist das so. Zuerst nimmt die Polizei immer ein Protokoll auf.“
    „Sehr richtig!“ pflichtete der Sheriff bei. „Und für so etwas zahlt man seine Steuern!“ Er schnaubte empört durch die Nase. „Übrigens eine Frechheit, die Anspielung mit dem Kindergarten.“
    „Das sagte er bestimmt nur wegen Bienchen und dem Luftballon“, gab Peter zu bedenken.
    „Trotzdem“, beharrte Francis. „Als policeman - ich meine, als Kommissar, muß er jede Spur auf greifen.“
    „Ganz klar!“ stimmte der Sheriff wieder bei. „Dieser Kerl hat von Tuten und Blasen keine Ahnung! So was als Kriminalkommissar ist für jeden Verbrecher ein

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