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Gepaeckschein 666

Gepaeckschein 666

Titel: Gepaeckschein 666 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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dann:
    „Hallo, Peter!“
    Die beiden Jungen nahmen ganz schnell ihre Zeitungen hoch und zogen die Köpfe ein.
    „Ihr habt wohl ‘n Linksdrall!“ piepste der Admiral. „Euer Benehmen einer Dame gegenüber ist gesetzeswidrig!“
    „ Pssst !“ zischte Francis hinter seiner Zeitung hervor.
    „ Pssst !“ zischte auch Peter.
    „Was ist los, ihr Türken?“ wollte Fanny Kuhlenkamp jetzt wissen. Sie hatte ein himmelblaues Kleid an mit lauter weißen Pünktchen drauf, und ihre rechte Hand spielte mit einer Windschutzbrille, einem Ding, auf das jeder Motorradrennfahrer stolz gewesen wäre.
    „Die Sache ist die“, erklärte Peter leise. „Wir dürfen nicht gesehen werden.“
    „Wieso? Habt ihr was geklaut?“
    „Im Gegenteil“, zischte Francis, „andere haben geklaut, und wir sind hinter ihnen her.“
    Die beiden Jungen hatten ihre Zeitungen jetzt wieder soweit heruntergenommen, daß sie einerseits den Admiral sehen konnten, andererseits auch drüben die Gepäckaufbewahrung.
    „Ein Jammer, daß ich in die Schule muß!“ bedauerte der Admiral. „Ich hab’ nur schnell für Paps einen Eilbrief besorgt. Hier am Bahnhofspostamt geht es immer am schnellsten. Aber jetzt muß ich los. Latein, Geometrie und Turnen!“
    „Bestimmt gehst du sehr gerne zur Schule“, bemerkte Francis höflich, „so klug wie du bist —“
    „Halt die Luft an!“ unterbrach ihn der Admiral. „Wenn ich mir vorstelle, wie die Kreide auf der Tafel quietscht, krieg’ ich Zahnschmerzen! Wann schnappt ihr eure Gangster?“
    „So genau wissen wir das nicht“, gab Francis zu.
    „Jedenfalls komm’ ich nach der Schule wieder vorbei. Vielleicht kann ich euch helfen!“
    „Aber möglichst unauffällig“, bat Peter.
    „Ich verkleide mich als Gepäckträger!“ lachte der Admiral und segelte wieder ab. Draußen vor der Eingangshalle parkte ihr Motorroller.
    Inzwischen war es Mittag geworden, und die beiden Detektive bekamen Magenknurren.
    „Ich mutmaße“, meinte Francis, „du hast genauso einen Hunger wie ich.“
    „Stimmt!“ gab Peter zu.
    „Essen wir also Würstchen mit Kartoffelsalat.“
    „Einverstanden!“
    Die beiden Detektive steckten ihre Zeitungen weg und schlenderten los.
    Die Hände in den Hosentaschen.
    Am Zeitungskiosk kaufte sich Francis eine Ansichtskarte. Zwischendurch müßte er heute noch an seinen Vater nach London schreiben, daß das Wetter gut sei und im übrigen nichts Besonderes passiert wäre -
    Auch vom Würstchenstand aus war die Gepäckaufbewahrung noch zu übersehen. Die beiden Jungen konnten sich also Zeit lassen und bestellten zu ihren Würstchen und dem Kartoffelsalat noch zwei Orangelimonaden.
    Anschließend bekam auch Jimmy sein Mittagessen. Francis brachte es ihm.
    Keines der Gepäckstücke, die abgegeben oder geholt wurden, hatte auch nur eine entfernte Ähnlichkeit mit dem Overseasschen Schrankkoffer.
    Von den Bahnsteigen her war immer wieder der Lautsprecher zu hören, Lokomotiven zischten, und wenn die Hochbahn einfuhr, schien es jedesmal so, als zitterte der ganze Bahnhof.
    Allmählich wurde es Nachmittag vier Uhr.
    Die ersten Hafenarbeiter kamen aus den Werften, und die Büroangestellten fuhren aus der Stadt in ihre Wohnungen zurück.
    Die beiden Detektive standen wieder einmal vor dem Schaufenster des Bahnhofsfriseurs.
    „Irrtum“, stellte Peter gerade fest, „wenn man glaubt, daß Kriminalisten ein aufregendes Leben führen.“
    „Abwarten“, meinte Francis und ging los, in Richtung zu den Fahrplänen.
    Kurz nach sieben erschien der Sheriff. Er hatte gerade Schluß gemacht, kam durch die Halle gebummelt und sah sich um, als ob er hier völlig unbekannt sei.
    Die Detektive saßen gerade auf ihrem Messinggeländer vor dem geschlossenen Fahrkartenschalter und lasen heute nun schon zum vierundzwanzigstenmal in ihren Zeitungen.
    Der Sheriff stellte sich einen Meter abseits und drehte ihnen den Rücken zu. Er sah in die Luft und flüsterte: „ N’Abend die Herren! Wie geht’s, wie steht’s?“
    „Danke“, flüsterte Francis zurück. „Leider hat sich noch nichts gezeigt!“
    „Ich bewundere eure Ausdauer!“ gab der Sheriff zu.
    „Könntest du vielleicht Frau Pfannroth Bescheid sagen?“ fragte jetzt Peter. „Vielleicht dauert es die ganze Nacht, und dann telefoniert sie nach der Feuerwehr, wenn ich nicht komme.“
    „Ehrensache!“ stellte der Sheriff fest und wollte schon los. Aber da zischte Francis: „Stopp!“
    Der Sheriff blieb also stehen.
    „Vielleicht ist es

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