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Gepaeckschein 666

Gepaeckschein 666

Titel: Gepaeckschein 666 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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Zimmer und rieb sich die Hände.
    Anschließend nahmen die beiden Jungen den grauen Segeltuchkoffer, mit der Nummer 999 an der Seite, verschnürten ihn wieder und stellten ihn in den Kleiderschrank. Dann schlossen sie zweimal ab. Der Schlüssel kam unter den dicken Zimmerteppich, und zwar etwa in die Mitte an die Stelle, über der der Tisch stand. Das kostete einige Mühe.
    Dann gab Francis bekannt, daß er sich in einer neuen Rekordzeit anziehen werde.
    „Aber bitte nicht ganz so farbig und ohne den Cowboy auf der Brust“, schlug Peter noch vor. Damit stand er auch schon an der Tür und sauste seinerseits in den Umkleideraum zum Erdgeschoß. Er hielt nämlich auch eine zinnoberrote Pagenuniform als Kleidung eines Detektivs für doch etwas zu auffallend.
    Fünf Minuten später kamen die beiden nebeneinander, Peter in seinem Sonntagsanzug, durch die Halle. Darauf hatte Mutter Pfannroth nämlich bestanden. „Damit du dich neben diesem jungen Amerikaner auch zeigen kannst, wenn er mit dir durch die Gegend kutschiert“, hatte sie gesagt.
    „Guten Morgen, Mister Overseas“, grüßte Chefportier Krüger.
    „Guten Morgen“, antwortete Francis, gab seinen Zimmerschlüssel ab und legte den Luftpostbrief an Mister Overseas auf den Tisch.
    „Wird sofort besorgt“, versicherte Herr Krüger.
    „Besten Dank! Es ist übrigens ungewiß, wann wir zurück sind“, sagte Francis noch und spazierte zur Drehtür.
    „Auf Wiedersehen, Herr Krüger!“ verabschiedete sich Peter und spazierte mit.
    Die Jungen auf der Pagenbank rissen die Augen auf, vor allem der kleine Rothaarige. Er hätte gerne etwas gesagt, war aber leider völlig sprachlos.
    Jimmy saß draußen im Wagen.
    „Hay, Jimmy!“
    „Hay, Francis!“ grüßte der Negerchauffeur und tippte an seine Mütze. Dann sagte er noch: „Gute Tag, Mister Pite !“
    „Morning, Jimmy!“ lachte Peter. Dann ging’s los, zum Parkplatz vor dem Hauptbahnhof.
    „Pay attention , Jimmy!“ meinte Francis, als sie aus-stiegen. „Mit unserem Gepäck stimmt etwas nicht!“
    Jimmy machte große Augen und ging sofort in Boxerstellung: „ What can I do?“
    „ Quiet , Jimmy!“ beruhigte Francis den Neger. „Schön, daß du uns helfen willst. Und das kannst du bestimmt auch. Vielleicht müssen wir mit dem Wagen jemand verfolgen.“
    „O. k.“, grinste Jimmy, krümmte seinen Rücken und tat so, als säße er hinter dem Steuerrad eines Rennwagens.
    „Aber das kann eine ganze Weile dauern. Vorerst mußt du warten, vielleicht sehr lange.“
    „O. k.“, meinte Jimmy wieder und holte grinsend gleich zwei von diesen amerikanischen Kriminalromanen im Taschenformat unter seinem Sitz hervor.
    „Dann ist ja alles in Ordnung, Jimmy“, stellte Francis fest und tigerte los, Peter neben ihm.
    Der Sheriff saß am Bahnhofseingang, wieder über ein Kreuzworträtsel gebeugt. Carlos polierte einem Straßenbahner den linken Schuh.
    „Exotische Pflanze mit ,K’ am Anfang und sechs Buchstaben“, wollte der Sheriff als erstes wissen.
    Aber Peter winkte ab und holte ihn etwas zur Seite. „Paß auf, du Knalltüte!“
    ‘„Wenn hier jemand Knalltüte sagt, dann ich!“, protestierte der Sheriff. Im übrigen spitzte er die Ohren.
    „Da ist etwas mit Mister Overseas’ Gepäck“, meinte Peter und erzählte nicht viel mehr, als kurz zuvor auch Francis seinem Jimmy erzählt hatte.
    „Gestohlen?“ fragte der Sheriff schließlich und trat aufgeregt von einem Bein aufs andere.
    „Das müssen wir jetzt erst feststellen“, gab Peter zu.
    „Das wäre was für mich! Aber leider-“, bedauerte der Sheriff und zeigte auf seinen Drehstuhl! „Aber wenn es brenzlig wird, stehe ich natürlich zur Verfügung. Vor allem, wenn ihr jemanden braucht, der gut schleichen kann. Ich schleiche wie ein Indianer!“ Der Sheriff wurde jetzt wieder einmal ganz förmlich und verbeugte sich Francis gegenüber.
    „Vielleicht müssen wir auf dieses Angebot zurückkommen“, meinten die beiden Detektive und verbeugten sich ebenfalls.
    In diesem Augenblick rief der Straßenbahner, dem Carlos gerade wieder die zurückgekrempelten Hosenbeine in Ordnung brachte, ganz laut: „Ich hab’s! Kaktus!“
    Er meinte Sheriffs exotische Pflanze mit den sechs Buchstaben und dem K am Anfang.

Die Gepäckaufbewahrung wird beschattet

    Francis setzte sich eine große Sonnenbrille auf die Nase und zog über sein kurzgeschorenes Haar eine graue Sportmütze. Da er sich diese Sportmütze aus Mister Overseas’ Zimmer geholt hatte, ging sie ihm

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