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Gepaeckschein 666

Gepaeckschein 666

Titel: Gepaeckschein 666 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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noch klären!“ versuchte der Beamte zu begütigen.
    „Und was soll ich meiner Kundschaft sagen?“ pustete sich der Dienstmann wieder auf. „Die sitzt schon im Zug und hat keine Ahnung! In zehn - ach was, in genau sieben Minuten ist Abfahrt! Ich muß los! Aber ihr werdet noch was erleben! Die Herren sehen nicht so aus, als ob sie sich das einfach gefallen ließen!“
    Der Dicke schnaubte ab und rannte, so gut er konnte - sehr gut konnte er es nicht - zu den Bahnsteigen.
    Francis überlegte blitzschnell, ob er hinterher sollte. Peter und der Sheriff sahen mit fragenden Blicken herüber, auch sie schienen zu erwarten, daß etwas geschehen sollte! Aber Francis winkte ab. Er zog sich unmerklich immer weiter zurück und gab den anderen Jungen ein Zeichen.
    Dicht vor Herrn Schimmelpfengs Blumengeschäft trafen die drei zusammen.
    „Alles bleibt wie verabredet!“ zischte Francis. „Bestimmt klettern die beiden Gauner jetzt wieder aus ihrem Zug und kreuzen hier auf. Also, wieder auf die Plätze!“
    Peter und der Sheriff zogen sich ohne jeden Widerspruch zurück. Es war ein gewagtes Spiel. Aber alles sprach dafür, daß Francis richtig vermutet hatte.
    Und so war es auch.
    Kaum zwei Minuten später kam ein jüngerer Mensch mit kurzgeschorenen schwarzen Haaren, in einem hellen Staubmantel von den Bahnsteigen herübergerannt. Als er etwas näher heran war, rissen Peter und der Sheriff die Augen auf. Dann sahen sie sich an.
    Der junge Kerl war nämlich kein anderer als Joe Louis, der Schwergewichtler von „Rot-Weiß“!
    „Mein Gepäck!“ rief Joe Louis schon, als er noch gute vier Meter von der Gepäckaufgabe entfernt war. „Aber dalli! Unser Zug geht in drei Minuten!“
    Jetzt nahm einer der Beamten den Schein, er sah seinen Kollegen an, dann den jungen Mann mit den kurzgeschorenen schwarzen Haaren.
    „Wir bedauern es außerordentlich, aber der Dienstmann wird es Ihnen schon gesagt haben, das Gepäckstück 999 ist im Augenblick unauffindbar.“
    „Das gibt’s doch nicht!“ japste Joe Louis. Er zog aufgeregt an einer Zigarette und sah sich immer wieder nach allen Seiten um.
    Peter und der Sheriff waren für alle Fälle in volle Deckung gegangen. Vielleicht kannte er sie doch.
    Francis hatte die Hände in den Hosentaschen und hörte interessiert zu.
    „Das gibt’s doch nicht!“ japste Joe Louis noch einmal, etwas anderes fiel ihm offenbar nicht ein.
    „Leider doch!“ versicherte einer der Beamten. „Leider gibt’s so etwas!“
    „Und - und wie erklären Sie sich das?“
    „Ich habe mich gerade mit meinem Kollegen darüber unterhalten“, meinte einer der Gepäckaufbewahrer , „bei der eigenartigen Nummer wäre es möglich - sehen Sie selbst!“
    Er stellte jetzt dicht vor dem Gesicht des jungen Mannes den Gepäckschein 999 auf den Kopf.
    „Was lesen Sie jetzt?“
    „Sechshundertsechsundsechzig“, sagte Joe Louis so langsam, als müßte er ein sehr schwieriges Fremdwort buchstabieren.
    „Und ein Koffer mit der Nummer 666 ist noch hier!“ stellte der Beamte fest. „Es ist also möglich, daß ein Reisender mit dem Gepäckschein 666 aus Versehen Ihren Koffer erhalten hat.“
    „Das hätte er doch sofort gesehen“, meinte der junge Mann mit den kurzen schwarzen Haaren.
    „Oft holen die Reisenden ihr Gepäck nicht selbst ab!“
    „Könnte ich dann vielleicht mal den anderen Koffer sehen?“ fragte Joe Louis, „ich meine den mit der Nummer 666.“
    „Selbstverständlich“, sagte der Beamte und ging zu den Regalen. Als er wieder zurückkam, hatte er den Overseasschen Schrankkoffer bei sich.
    „Sie können wirklich beruhigt sein“, stellte der Beamte fest, „der Besitzer dieses Koffers ist offenbar ein Ausländer und dem Gepäck nach zu schließen ziemlich vermögend. Wenn er wirklich aus Versehen Ihren Koffer bekommen hat, dauert es bestimmt nicht lange, und er läßt ihn wieder zurückbringen.“
    „Hatten Sie in Ihrem Gepäck etwas Besonderes?“ wollte der andere Beamte jetzt wissen. „Ich meine, Wertgegenstände oder wichtige Papiere?“
    „Das letztere“, meinte Joe Louis.
    „Ziemlich wichtige Papiere! Gestatten Sie?“ Jetzt interessierte er sich eingehend für den Overseasschen Koffer. Vor allem für die Visitenkarte, die in einer Lederhülle am Handgriff hing.
    „Ich hab’ leider nichts zum Schreiben bei mir. Wenn Sie so freundlich wären, mir den Namen zu notieren? Vielleicht kann ich den Besitzer ausfindig machen und die Sache klären.“
    „O-V-E-R-S-E-A-S.“ Der Beamte malte

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