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Gepaeckschein 666

Gepaeckschein 666

Titel: Gepaeckschein 666 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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Buchstaben für Buchstaben ab, alles, was auf der Karte stand, einschließlich der New Yorker Telefonnummer.
    „Mit meiner Abreise ist es jetzt natürlich Essig!“ stellte der junge Mann im Staubmantel fest, als er den Zettel mit der Abschrift in seine Tasche steckte. Trotzdem sagte er: „Schönen Dank!“
    In diesem Augenblick tauchte der Dienstmann mit der 32 an seiner Mütze wieder auf. „Ihr Begleiter erwartet Sie am Eingang in einer Taxe. Sie sollen sich beeilen.“
    Das war für Francis wie ein Startschuß. Er schob sich Schritt für Schritt zur Seite. Bis er Peter erreicht hatte.
    „Zu Jimmy! Warte mit dem Wagen am Eingang! Motor eingeschaltet!“
    müssen Sie eben einen Suchantrag stellen!“ ließ sich gerade einer der Beamten hören.
    Der junge Mann, der Joe Louis genannt wurde, grinste so sauersüß, als habe er in eine Essiggurke gebissen und verabschiedete sich. Der dicke Dienstmann ging vor ihm her, beide wandten sich zum Eingang der Bahnhofshalle. Francis und der Sheriff folgten in einem Abstand von etwa zehn Metern.

Von einer Taxe, die davonfährt

    Kurz vor dem Eingang zur Bahnhofshalle blieb der junge Mann mit den kurzgeschorenen schwarzen Haaren und dem hellen Staubmantel plötzlich stehen. So, als ob jemand bei ihm die Bremse gezogen hätte.
    Er schien zu überlegen. Dann sah er sich um und verschwand kurz darauf in einer Telefonzelle.
    Der Dienstmann mit der Nummer 32 an der Mütze wartete.
    Francis und der Sheriff warteten ebenfalls, allerdings in einiger Entfernung.
    Durch die Glastür der Telefonzelle konnte man sehen, wie Joe Louis im Telefonbuch blätterte. Er suchte offenbar einen ganz bestimmten Anschluß. Nach einer Weile schien er die Nummer gefunden zu haben und nahm den Hörer ab.
    Er führte genau vier Gespräche, dicht hintereinander, sehr kurze Gespräche übrigens. Dann legte er plötzlich den Hörer auf und kam wieder ins Freie.
    „Bleib ihm auf den Socken!“ flüsterte Francis und ging jetzt seinerseits auf die Telefonzelle zu. Er sah sich noch einmal um, dann drückte er sich blitzschnell durch die Tür.
    Francis interessierte sich nur für das Telefonbuch, er pfiff durch die Zähne. Die aufgeschlagene Seite zeigte nichts als Hotel-Anschlüsse, von A bis Z, und unter A stand ziemlich am Anfang das ATLANTIC.
    Francis war plötzlich ausgesprochen vergnügt. Er klappte das Telefonbuch zu und türmte los.
    Draußen stieg Joe Louis gerade in eine wartende Taxe. Der Dienstmann Nummer 3 2 zog mindestens dreimal die Mütze. Er mußte ein sehr gutes Trinkgeld bekommen haben.
    Kaum zehn Meter hinter der Taxe parkte der Overseassche Wagen. Peter hielt die Türe offen und Francis sprang hinein.
    „Er hat die Hotels abtelefoniert“, grinste Francis, und dann sagte er plötzlich: „33 4 6 60!“
    Peter und der Sheriff sahen sich an.
    „Das ist die Nummer der Taxe, und ich empfehle, sie aufzuschreiben!“
    „33 46 60“, wiederholte Peter und angelte nach seinem Notizbuch.
    In diesem Augenblick fuhr die Taxe los.
    „Go on, Jimmy!“ Peter setzte sich ganz tief in den Vordersitz, nur seine Augen und seine Haare mußten jetzt von außen zu sehen sein. „Du mußt Abstand halten, damit er nichts merkt. Aber laß ihn ja nicht ausreißen!“
    Jimmy nickte.
    Trotzdem wiederholte Francis das Ganze nochmals auf englisch . Jetzt sagte Jimmy: „O. k.“
    Es ging vom Bahnhofsplatz in die Mönckebergstraße, über den Rathausplatz und dann dem Hafen zu. Die Taxe fuhr wie das Überfallkommando. Aber Jimmy jagte hinter ihr her, ohne einen Meter zu verlieren.
    „Prima!“ quietschte der Sheriff vor Begeisterung.
    „Wenn wir jetzt die Polizei verständigen, haben wir sie!“ wagte Peter zu bemerken.
    „Und wie machen wir das?“ Francis sah zu Peter.
    „Wir brauchen nur zehn Sekunden anzuhalten, dann sind wir sie los.“
    „Allerdings“, gab Peter zu.
    „Ich versteh’ nur die Hälfte, aber es ist einfach prima!“ gab der Sheriff wieder bekannt und schlug die Beine übereinander. „Ich finde, wir müssen ihm jetzt Bescheid sagen“, schlug Peter vor. „Er hat es verdient.“
    „Einverstanden“, meinte Francis.
    „Paß auf, Sheriff“, fing Peter an.
    „— zuerst dein Ehrenwort, daß du keinen Ton weitersagst, zu niemandem!“ unterbrach Francis.
    „Ehrenwort!“ versicherte der Sheriff, saß plötzlich kerzengerade und gab jedem der Jungen die Hand.
    „Ganz einfach“, erklärte Peter, „die beiden Burschen da vorne in der Taxe sind die ,Schwarze Rose’ und sein Genosse, und

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