Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gerade noch ein Patt

Gerade noch ein Patt

Titel: Gerade noch ein Patt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert N. Charrette
Vom Netzwerk:
Klinge aus seiner Brust zog und an seiner Uniform abwischte.
    »Wer waren diese Burschen?« fragte Andy, während er Markowitz beobachtete, der von Leiche zu Leiche ging und sie untersuchte. »Das sind keine Uniformen der Armee. Das Tarnmuster stimmt nicht.«
    »Fremde in ihrem eigenen Land«, sagte Kit rätselhaft.
    »Ich habe eine ziemlich gute Vorstellung.« Cinqueda beugte sich über den Mann, den sie mit dem Messer getötet hatte. Ihre Chrom-Fingernägel blitzten, als sie die Uniform an der Schulter auftrennte. Der Ärmel fiel ab und enthüllte eine nackte Schulter, auf die das Sternenbanner der CAS tätowiert war.
    »Konföderierte Marine-Ferrets.« Markowitz' Miene hatte einen Ausdruck angenommen, als habe er soeben etwas Widerliches gekostet. »Gott, wie ich es manchmal hasse, wenn ich recht habe.«
    »Wir hassen es alle manchmal, wenn du recht hast«, sagte Cinqueda. »Wenn du die Identität der Opposition gekannt hast, hättest du es mir sagen müssen. Ich habe einen Bruder bei den Ferrets.«
    Mit Bestürzung erinnerte sich Andy, wie sie über die in ihren Helmen und Uniformen anonymen Marines hergefallen war. »Er ist keiner von...«
    »Von denen hier? Nein.« Cinqueda richtete ihren Chrom-Blick auf Kit. »Ihr hättet es mir sagen müssen.«
    Kit sah verlegen weg. Ihre Stimme klang dünn. »Ich hätte dir gesagt, wenn dein Bruder unter ihnen gewesen wäre.«
    »Ihr kriegt die Rechnung«, sagte Cinqueda und kehrte ihr den Rücken.
    Sie verschwand in der Nacht, aus der sie gekommen war. Niemand protestierte oder machte Anstalten, sie aufzuhalten. Markowitz nahm der nächsten Leiche den Gürtel ab und untersuchte ihn. ZauberMann schnappte sich einen, den Markowitz achtlos fallengelassen hatte, und sah sich verstohlen um, ob ihn jemand beobachtete, als er ihn sich umschnallte. Als sein Blick dem Andys begegnete, grinste er, nahm den Gürtel jedoch nicht ab. Andy sah weg. Auf seinen virtuellen Sha-dowruns hatte er auch schon Leichen ausgeplündert, aber das hier war etwas anderes. Es war - er wußte es nicht - irgendwie respektlos.
    »Können diese Burschen tatsächlich Marines der Konföderierten sein?« fragte Andy. »Sie haben mich erkannt und redeten über Osborne, als sie hereinstürmten. Die Marines arbeiten nicht für Telestrian.«
    »Wo ist für dich das Problem?« sagte Markowitz, ohne in seiner Suche innezuhalten. »Wir wissen längst, daß Telestrian mit den Konföderierten unter einer Decke steckt und uns an den Kragen will. Jemand muß diese Burschen und ihre Ausrüstung über die Grenze geschafft haben, und ein Multi kann das besser als ein ausländisches Militär.« Markowitz warf den Gürtel weg, dessen Taschen er durchsucht hatte. »Ein Jammer, daß keiner mehr übrig ist, dem wir die Einzelheiten aus der Nase ziehen können. Vielleicht wäre es besser, wenn Cinquedas Bruder doch dabei gewesen wäre.«
    »Nein«, sagte Kit. Sie erklärte ihren Kommentar nicht näher.
    Markowitz hatte recht. Es gab zu viele unbeantwortete Fragen. »Woher haben sie gewußt, wo wir waren?«
    »Du hast nicht auf die Wände geachtet! Sie haben Augen, sie haben Ohren, aber nicht alle gehören den bösen Jungs. Du Glücklicher!« ZauberMann grinste. »Sie haben es gehört, ich habe es gehört. Sie sind gekommen, ich bin gekommen. Du Glücklicher!«
    »Mir ist schon klar, daß du ihnen gefolgt bist, aber woher haben sie gewußt, wo wir waren?«
    »Die alten Schlupfwinkel sind die guten Schlupfwin-kel, aber nicht zu allen Zeiten. Die Ferrets haben Marksman gejagt. Sie haben Marksmans alte Schlupfwinkel durchsucht und ihre winzigen Techno-Spione zurückgelassen. Zu viele, um alle zu beobachten, zu viele. Also haben sie abgewartet, und ich habe abgewartet. Sie haben gelauscht und von deinem Plan gehört zu senden. Sie sagten es einem Pinkel, und der Pinkel sagte zu ihnen, sie sollten sich bereithalten. »Haltet Ausschau nach Walker‹, sagte der Pinkel. »Wenn er da ist, bringt mir seinen Kopf.‹ Als ihr geredet habt, sagte ihnen der Pinkel, wo sie euch finden konnten. Die Ferrets hatten sich verteilt, und diejenigen, die euch am nächsten waren, eilten hierher. Ich flüsterte mit der Stadt und ging dorthin, wohin sie gingen, aber schneller. Ich bereitete mich vor. Dann folgten große Heldentaten. Der Rest ist, wie es so schön heißt, Doku-drama.« ZauberMann warf sich in die Brust, wobei er imaginäre Staubkörnchen von seiner schmutzigen Jacke schnippte.
    »Der Pinkel war Osborne?« Andy mußte es wissen.
    »Keine

Weitere Kostenlose Bücher