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Gerade noch ein Patt

Gerade noch ein Patt

Titel: Gerade noch ein Patt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert N. Charrette
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mehr sagen konnte. »Sie haben dem Präsidenten mehr als genug zum Nachdenken gegeben, Major. Und da er eine Menge wichtiger Entscheidungen zu treffen hat, sobald sein Stab Ihre Anschuldigungen erhärtet hat, schlage ich vor, daß wir wieder an die Arbeit gehen und ihn der seinen überlassen.«
    »Ein ausgezeichneter Vorschlag, General«, sagte der blonde Assistent des Präsidenten. »Der Präsident steht in der Tat unter Zeitdruck.«
    Der Helfer gab dem Stab Anweisungen, um den Abmarsch vorzubereiten. Trahn gab seinerseits Befehle, und plötzlich barst die TOZ vor hektischer Aktivität.
    Tom realisierte, was geschehen war. Seine Verhaftimg und der Grund dafür waren einfach beiseite geschoben worden. Er war aus dem Scheinwerferlicht heraus, vergessen. Aber nicht von allen. Jordan tauchte neben ihm auf und befahl den MPs, ihn in den Wohnwagen des Generals zu bringen. Tom wurde abgeführt.
    Fünfzehn Minuten später gesellte sich Trahn zu ihm. »Stehen Sie bequem, Rocquette.«
    Das war Tom kaum möglich, aber er versuchte wenigstens so auszusehen. Trahn ließ sich in den abgenutzten Ledersessel fallen, der in dem Wohnwagen-Büro das einzige Zugeständnis an Luxus war.
    »Ich bin enttäuscht von Ihnen, Major. Ihre Motive waren gut, aber es tut mir leid, daß Ihr Urteilsvermögen nicht mithalten konnte. Man hat Sie glauben gemacht, ich hätte etwas mit dieser Verschwörimg zu tun. Sie hätten Ihre Fakten überprüfen sollen. Wenn Sie damit zu mir gekommen wären, hätte ich Ihnen vielleicht den Kopf zurechtrücken können, ohne diese Zivilisten hineinzuziehen. Einige aus dem Stab des Präsidenten sind dem Militär nicht wohlgesonnen, und ich fürchte, Sie haben ihren Zwangsvorstellungen über uns neue Nahrung gegeben. Und Sie haben sich selbst in eine peinliche Lage gebracht. So hätte es nicht sein müssen. Ich hoffe, Sie haben etwas daraus gelernt.«
    Trahn erwähnte den Befehl, die Gefangenen zu töten, mit keinem Wort. »Oh, das habe ich, Sir.«
    »Gut. Sie hätten wissen müssen, daß ich mich niemals an einem Komplott zur Schwächung der Union beteiligen würde.«
    Aber er war an anderen Dingen beteiligt. »Das habe ich auch nicht von Ihnen geglaubt, Sir.«
    Trahn lächelte mitfühlend. »Mißverständnisse können sehr schnell auftreten, was Sie gewiß ebenfalls bestätigen können. Wir alle haben in letzter Zeit Dinge mißverstanden.«
    Kamen sie nun auf den Punkt der illegalen Befehle zu sprechen? Tom hatte die Absicht, auf jeden Fall dafür zu sorgen. Er war die Mißverständnisse leid. »Wie zum Beispiel die Sache mit den Gefangenen?«
    »Laut Ihrer eigenen Aussage waren sie vermutlich Aufwiegler und Rebellen.« In Trahns Stimme lag kontrollierte Wut, aber sonderbarerweise hatte Tom nicht das Gefühl, daß sie gegen ihn gerichtet war. »Was sie auch waren, spielt jetzt keine Rolle mehr. Wir haben einen Job zu erledigen. Wir können Mißverständnisse ausräumen, wenn wir einen Job zu erledigen haben, nicht wahr, Major?«
    »Manchmal, General.«
    »Dies sollte besser eines dieser Male sein«, sagte Trahn in einem Tonfall, der keinen Widerspruch zuließ. »Wenn Sie mit Ihrer Verschwörung recht haben, ist dieser Aufruhr eine unerträgliche Bedrohung für unser Land und muß mit aller Kraft niedergeschlagen werden, so daß wir unsere Aufmerksamkeit auf andere Dinge richten können. Wir brauchen jeden Soldaten, den wir haben, auf der Straße, damit er dort seinen Job erledigt. Also schicke ich Sie wieder dort hinaus. Ich gebe Ihnen die Möglichkeit, Ihre Aggressionen abzuarbeiten. Ich biete Ihnen noch eine Chance an, eine Chance zu beweisen, daß Sie ein Mannschaftsspieler sind. Wollen Sie sie ergreifen?«
    Tom schluckte und dachte nach. Diese Unterredimg verlief ganz und gar nicht so, wie er es erwartet hatte. Doch der General, ob in etwas verwickelt oder nicht, hatte in einem Punkt recht: Wenn der von den Konföderierten angezettelte Aufruhr nicht niedergeschlagen wurde, war das Land in Schwierigkeiten. Wenn man Tom ins Militärgefängnis sperrte, würde er nichts daran ändern können. »Ich habe mich immer als Mannschaftsspieler betrachtet, Sir. Aber ich mußte immer auch den Spielstand wissen. Nun, da ich einen Blick darauf werfen konnte, glaube ich, daß ich wieder in bester Form bin, Sir. Ich will der siegreichen Mannschaft angehören, Sir.«
    »Sehr gut. Sie kehren in Furlanns Mannschaft zurück, aber nicht als Kommandeur. Sie unterstehen ihrem Befehl, bis diese Sache vorbei ist. Ich will mich lieber

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