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Gerade noch ein Patt

Gerade noch ein Patt

Titel: Gerade noch ein Patt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert N. Charrette
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Namen, nur eine Melodie. Fröhliche Musik. »Wir treten hinaus und nehmen unseren Platz ein‹«, sang ZauberMann.
    Andys Kehle war wie ausgedörrt. Er kannte das Lied. Er hatte es selbst gesungen. Das Abenteuer der Zukunft. »Telestrian Cyberdyne.« Und sie hatten seinen Tod befohlen. Für sie hatte er keinen Platz in der Zukunft.
    »Das ist nichts Neues«, stellte Markowitz fest.
    Alle Überlegungen, daß Telestrian vielleicht unschuldig mit den furchtbaren Ereignissen der letzten Tage in Verbindimg stand, waren hinfällig. Er hatte glauben wollen, daß ihre Beteiligung ein Fehler war, daß sie von der Regierung der Konföderierten hereingelegt worden waren. Doch Betrogene boten nicht so leichtfertig ihre Dienste an, und Betrogene verlangten auch nicht den Tod jener, die vor ihrer Beteiligung noch zu ihnen gehört hatten. Er hatte den Konzern nie für perfekt gehalten, aber im wesentlichen für gut oder doch wenigstens für entschlossen, sich um die Seinen zu kümmern. Aber er war einer von den Seinen gewesen, und der Konzern hatte Männer ausgeschickt, um ihn unverzüglich zu töten.
    Ein schwerer Lastwagen in den Farben der Armee rumpelte einen Block weiter über die Kreuzimg.
    Andy spürte Kits Hand auf seinem Arm. Er drehte sich zu ihr um und sah, daß sie auf die Stelle starrte, die der Lastwagen soeben passiert hatte. »Was ist los?«
    »Dein Blut ist in Gefahr.«
    Die MPs und die Männer vom Secret Service überschlugen sich förmlich, als sie sich auf Tom stürzten. Er wehrte sich nicht, als sie ihn packten, hoffte, sie würden erkennen, daß er nicht in feindseliger Absicht hier war. Das bewahrte ihn jedoch nicht davor, daß ihm die Arme schmerzhaft auf den Rücken gedreht wurden. Der Zuständigkeitsstreit endete, sobald er in Gewahrsam war, da sich beide Sicherheitsteams darauf einigten, ihn aus der TOZ zu zerren.
    »Halt! Lassen Sie ihn«, befahl Trahn. »Major Roc-quette, was soll das?«
    Trahn hatte sich durch Toms Verkleidung nicht einen Moment lang täuschen lassen. Doch wenn er wußte, wer Tom war, warum wollte er ihn dann reden lassen? Es spielte keine Rolle - wahrscheinlich war dies die einzige Chance, die er bekommen würde. »Ich bin gekommen, um mit Ihnen zu reden, Mr. President. Es ist wichtig.«
    Steele musterte Tom von oben bis unten und wandte sich dann an Trahn. »Was wird hier gespielt, General?«
    »Lassen Sie uns hören, was er zu sagen hat, Mr. President. Wenn es wichtig ist, spielt die Quelle keine so große Rolle, nicht wahr?« Trahn durchbohrte Tom mit einem Blick aus seinen kalten dunklen Augen. »Und was haben Sie dem Präsidenten zu sagen, Major Roc-quette?«
    »Es geht um eine Frage der nationalen Sicherheit«, sagte Tom. Er führte in allen Einzelheiten aus, was Andy über die an Gouverneur Jefferson von den CAS gezahlten Bestechungsgelder, die Verbindimg zwischen Telestrian und den CAS und über die Bemühungen der CAS-Agenten, die Runner zu eliminieren, die all das aufgedeckt hatten, in Erfahrung gebracht hatte. Unter Berücksichtigung der Tatsache, wo er sich befand, hatte er keine Hemmungen, darauf hinzuweisen, daß der militärische Nachrichtendienst beträchtliche Mengen von CAS-Waffen in den Reihen der Kompensationsarmee entdeckt hatte. Er äußerte die Vermutung, der Aufruhr der Kompensationsarmee könne sehr wohl von CAS-Aktivisten angezettelt worden sein, und zeigte auf, wie der Aufruhr die separatistische Stimmung in North Virginia anheizte. Wenngleich er sich hütete, Trahns Namen zu nennen, ließ er doch durchblicken, daß das UCAS-Militär das Feuer der Separatisten schürte, weil seine brutale Reaktion die Komper zum Weiterkämpfen ermutigte. Er erinnerte noch einmal an die Streitkräfte der CAS, die sich in der Nähe der Grenze zwischen Virginia und North Virginia sammelten, und kehrte dann zum politischen Blickwinkel zurück. Er hoffte, daß Steele, der kaum militärischen Scharfsinn gezeigt hatte, wenigstens die Gefahren erkannte, die aus jener Ecke drohten.
    »Im Licht der kürzlichen Gesetzesanträge in North Virginia, der Stellungnahmen und Aussagen des Gouverneurs und seiner zunehmend stärker werdenden Pro-Unabhängigkeits-Haltung, bin ich der Ansicht, alle Beweise deuten daraufhin, daß hier nicht eine repräsentative Regierung am Werk ist, sondern vielmehr persönliche und eigensüchtige Interessen gefördert werden. Welche Interessen hier auch im Spiel sein mögen, sie drängen uns an den Rand eines Konflikts, den wir nicht brauchen und, wie ich bei

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