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Gerade noch ein Patt

Gerade noch ein Patt

Titel: Gerade noch ein Patt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert N. Charrette
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wissen. Können Sie uns sagen, wer Sie sind?«
    Zwergenfrau [in die Kamera]: »Mein Name ist unwichtig, aber Sie wollen wissen, wer ich bin? Ich bin jemand, der weiß, daß wir uns kümmern müssen. [Berührt Barett.] Wir sind das »Gewissen des Landes‹, und wir kümmern uns. Wir sind Mütter und Väter, Schwestern und Brüder, sogar Kinder. Wir sind Elfen und Orks, Trolle und Zwerge, alle Metatypen, die man sich vorstellen kann. Und wir glauben an Gerechtigkeit..
    Jetzt muß ich gehen. Ich habe zu tun.« ‹ ‹ ‹ ‹ ‹

4
    Als Captain Olivetti, der als letzter Offizier seine private Abschlußbesprechimg hatte, zu der Gruppe draußen vor der Taktischen Operationszentrale zurückkehrte, drehte sich die Unterhaltung gerade um die Laufbahnen der Anwesenden. Tom Rocquette hatte mit den meisten Offizieren des Bataillons gedient oder in der Ausbildung gesteckt und bis jetzt wenig Gelegenheit gehabt, die alten Bekanntschaften aufzufrischen. Er war nicht länger als zehn Stunden - von denen er sechs geschlafen hatte - in Fort Schwartzkopf gewesen, als die Planungen für das Manöver begonnen hatten. Das war drei Tage her. Er hatte seine Beförderung erst vor vier Tagen erhalten. Sie war zusammen mit seinem Auftrag und dem unmittelbaren Versetzungsbefehl gekommen.
    Tom hakte einen Daumen unter die Kragenspitzen, um die mattschwarz emaillierten Rangabzeichen hervorzuheben, die dort befestigt waren. »Damit sollte ich eigentlich Urlaub bekommen. Statt dessen bin ich von Denver hierher in dieses traurige Grab für Steuergelder versetzt worden. Tut mir leid, daß man mich euch Jungens so vor die Nase gesetzt hat.«
    »Das macht uns nichts aus, Major«, sagte Vahn. Eine durchaus angemessene Bemerkimg für einen Stellvertreter, aber sie klang so, als sei sie ehrlich gemeint.
    »Nennen Sie midi Tom, wenn wir nicht im Dienst sind, okay? Das gilt für alle. Und was das Ausmachen anbelangt, mir macht es schon etwas aus.« Er hatte sich durchaus nach einem Einsatzkommando gesehnt, ein Job, der in der UCAS-Armee selten und eifrig gesucht war, aber - »Ich hatte mich auf die Auszeit gefreut.«
    »Machine Rocquette will eine Auszeit?« Olivetti klang ungläubig. »Machine« war ein Spitzname, den er sich im letzten Jahr auf der Akademie eingefangen hatte. Angeblich bezog er sich auf seine maschinenhafte Hingabe. Es war nicht Hingabe gewesen, die ihn damals getrieben hatte, aber das wußte Olivetti nicht. »Sie sind schlimmer als mein lahmster, realitätsgeschädigter Rigger. Was würden Sie mit einem Urlaub anfangen?«
    »Ich würde eine Woche schlafen«, sagte Tom.
    »Ich weiß, daß ich gleich ins Bett steigen würde«, sagte Santiago. »Aber ich weiß nicht, wieviel Schlaf ich bekäme.«
    »Tatsächlich, Santi? Ich kann mir nicht vorstellen, daß du auch noch zu was anderem fähig bist«, warf Vahn ein.
    Santiagos Antwort ging in dem Signal unter, das die Offiziere aufforderte, sich zur allgemeinen Abschlußbesprechung in der TOZ einzufinden. Die müde und heruntergekommen aussehende Gruppe schlurfte unter das Tarnnetz, das zwischen den Kommandofahrzeugen gespannt war, und die Leute suchten sich zwischen Arbeitsplätzen und Funkanlagen einen Platz. Der General und sein Stab, alle mit ebenso rotgeränderten Augen wie die anderen Soldaten, waren bereits versammelt.
    Im Gegensatz zu Toms Erwartungen bot die allgemeine Abschlußbesprechung kein Forum für die Erklärung der Absonderlichkeiten der Feldübung. Der General und sein Stab waren nicht daran interessiert, sich Toms Beschwerden über die Unfairneß der Schiedsrichter anzuhören, Abschüsse zu erzielen, indem sie die grünen und orangefarbenen Feinde superstark machten. Tatsächlich waren die hohen Tiere nicht daran interessiert, sich überhaupt irgend eine Beschwerde von irgend einem Offizier anzuhören. Sie wollten lediglich wissen, warum Entscheidungen getroffen und wie sie umgesetzt worden waren. Jede Nörgelei über das unausgeglichene Szenario wurde im Ansatz erstickt. Die Reaktion des Generals war unüblich. Gewiß, der General bewegte sich im Rahmen der Vorschriften, wenn er nur Informationen sammelte und selbst keine gab, aber damit verhielt er sich unfair. Außerdem wollte er keine ihrer Fragen beantworten. Die Verschwiegenheit wurde von den erschöpften, frustrierten Männern, die an dem Manöver teilgenommen hatten, überhaupt nicht gut aufgenommen. Die Gemüter erhitzten sich, aber die hohen Tiere standen einfach nur hinter ihrer Betonmauer und ließen alles an

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