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Gerade noch ein Patt

Gerade noch ein Patt

Titel: Gerade noch ein Patt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert N. Charrette
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in Denver mit Furlann zusammengearbeitet. Abgesehen davon, daß sie eine hervorragende Feld-magierin war, war sie auch Expertin für exotische Magie und die psychologischen Verwendungs- und Wirkungsmöglichkeiten von Hermetikern. Tom begriff langsam.
    Die UCAS-Armee verfügte über ausgezeichnete virtuelle Übungseinrichtungen, und Fort Schwartzkopf hier im Mittelwesten hatte die besten in der ganzen Armee, was bedeutete, die besten in der ganzen Welt. Es gab viele Gründe, warum die Armee diese Einrichtungen ausgiebig nutzte, darunter niedrigere Kosten als bei einer Übung in der realen Welt, bessere Sicherheit und weniger Abnutzung bei Ausrüstung und Gelände. Die letzten Feldübungen auf Bataillonsebene waren vor Jahrzehnten durchgeführt worden, aber jetzt hatten die vereinigten Stabschefs ihre Zustimmung zu diesem teuren Manöver gegeben. Warum?
    »Es ist der magische Aspekt«, schloß Tom. »Das muß es sein.«
    »Warum?« fragte Olivetti.
    »Das sind doch Major-Streifen, die Sie da tragen, oder?« fragte Tom. »Jeder weiß, daß sich physische Reaktionen auf magische Effekte nicht gut im Cyberspace simulieren lassen. Sehen Sie sich die OpFor an, mit denen wir es zu tun hatten. Die meisten taktischen Probleme während des Manövers hingen mit der Bekämpfung magischer Wesen zusammen. Wir haben kaum einen normalsterblichen Gegner gesehen.«
    »Dann glauben Sie also, daß sich die Bedrohimg sowohl vor magischer als auch technischer Aufklärung verbergen können soll?« fragte Olivetti. »Ich glaube nicht, daß mir diese Vorstellung sonderlich gefällt.«
    »Es war Teil des Szenarios«, sagte Tom. Ihm gefiel die Vorstellung auch nicht.
    »Sie glauben doch wohl nicht etwa, daß die Rothäute wieder einen Geistertanz anleiern, oder?« fragte Hayne.
    Wenn er in bezug auf diese Möglichkeit ein paranoides Gefühl hatte, dann mit Recht. Die völlige Hilflosigkeit des US-Militärs gegen die magischen Möglichkeiten der in der Bildung begriffenen Native American Nations stand vielen immer noch vor Augen. Der anschließende Verlust großer Gebietsteile und der Zusammenbruch der alten Vereinigten Staaten blieb vielerorts eine offene Wunde. Die Narben, die der politische Apparat und das Militär der UCAS davongetragen hatten, reichten tiefer als die Narben der ehemaligen USA hinsichtlich Vietnams. Es bedurfte schon einer Aktion vom Kaliber der Operation Desert Storm, um das Konto auszugleichen.
    »Ein Rückspiel gegen die Rothäute würde mir gut gefallen«, sagte Santiago.
    Das war nicht die richtige Antwort. »Den NAN fehlt seit über einem Jahrzehnt die Einheit, um irgendwas in dieser magischen Größenordnung auf die Beine stellen zu können. Selbst wenn die OpFor Angehörige der NAN sein sollten, warum hat das Manöver dann in ur-banem Gelände stattgefunden? Außer im Südwesten gibt es nicht mehr viele Städte im Gebiet der NAN, und keine der an uns grenzenden Nationen ist in der Lage, einen Angriff zu starten. Ich komme gerade aus Denver. Da draußen läuft eine Menge Schattenkram, aber nichts ernstlich Militärisches. Glauben Sie mir, ich weiß es - die indianischen Völker sind nicht in der Verfassung, um uns anzugreifen.«
    »Hey, Tom, Sie haben doch in Denver mit Captain Furlann zusammengearbeitet, nicht wahr?« fragte Vahn.
    »Ein- oder zweimal.«
    »Sie muß wissen, was los ist. Vielleicht erzählt sie es Ihnen.« Vahn hob verschwörerisch eine Augenbraue.
    »Ich habe kein besonderes Verhältnis zu ihr«, sagte Tom.
    »Aber ich wette, Sie hätten gerne eines«, sagte Santiago, indem er zwei ordentliche Händevoll vor seiner Brust andeutete. »Ich wette, das alte Eisherz kennt ein paar echte Tricks in der Koje. Das ist bei diesen Herzensbrecherinnen immer so.«
    »Ja«, stimmte Vahn zu. »Aber ich wette, sie kann deinen Schwengel mit einem Blick einschrumpfen lassen. Und ganz ohne Magie. Du bist echt ein hoffnungsloser Fall, Santi.« Dann wandte er sich wieder an Tom und fuhr fort. »Aber im Ernst. Sie beide haben auf einem schwierigen Posten gedient. Können Sie das nicht ausnutzen?«
    »Ja, genau.« Jetzt war es Santiago, der eifrig zustimmte. »Waffenbrüder - und, oh, was für Waffen -, gemeinsam erlebte Gefahren, alte Zeiten und all das.«
    »Sie und ich haben eine gemeinsame Dienstperiode in derselben Einheit verbracht. Und ich habe dabei die meiste Zeit Papiere hin und her geschoben.« Tom konnte ihnen nicht vom Arsenal-Zwischenfall erzählen, auch wenn er gewollt hätte. Dafür sorgte schon der

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