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Gerade noch ein Patt

Gerade noch ein Patt

Titel: Gerade noch ein Patt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert N. Charrette
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Sicher, im Vergleich zu den anderen Teams hatten Toms Leute das Debakel einigermaßen gut überstanden. Aber einigermaßen gut war nicht gut genug. Seine Arbeit war alles andere als gut gewesen.
    Was Tom auch von den Manöverergebnissen halten mochte, der Colonel hatte offenbar eine höhere Meinung. Malinovsky hatte sich offenbar extra von den anderen hohen Heren losgeeist, um zu ihnen zu kommen und mit ihnen zu reden. Wenn er bereit war, so weit zu gehen, ging er ja vielleicht auch noch weiter.
    »Wissen Sie, Colonel, wir würden uns alle viel besser fühlen, wenn wir wüßten, worum es bei dem Manöver ging. Und was eigentlich los ist.«
    »Sie sollten diese Frage nicht stellen, und das wissen Sie auch«, sagte Malinovsky.
    »Es gibt Zeiten, in denen man trotzdem fragen muß«, sagte Tom.
    Malinovsky nickte. »Ich kann Ihnen sagen, daß wir unter strengsten Geheimhaltungsvorschriften operieren. Gegenwärtig brauchen Sie alle die Gründe dafür noch nicht zu wissen.«
    »Es ist keine entsprechende Bekanntgabe gemacht worden«, sagte Olivetti.
    »Sie wird jetzt erfolgen«, sagte Malinovsky.
    »Es geht doch nicht etwa darum, was in Washington passiert, oder?« fragte Tom.
    »Wenn es etwas mit diesem Unsinn zu tun hätte, könnte ich es Ihnen nicht sagen.«
    Das war auch eine Antwort, und sie alle wußten das. Wenn also die Bedrohimg nicht in den Pöbelhaufen bestand, die Washington heimsuchten, worin dann? Und woher sollte sie kommen? Die UCAS befanden sich mit allen Nachbarn im Friedenszustand.
    »Dann war die Übung also nicht nur ein psychologischer Test?« fragte Captain Hayne.
    Hayne hatte die Einsatzgruppe befehligt, die bei der ersten Begegnung ausgelöscht worden war, und war nicht zu schüchtern gewesen, sich mit unverblümten Worten über die Unfairneß des Szenarios zu beklagen. Tom hatte gar nicht daran gedacht, daß dieses ganze verdrehte Manöver und die anschließende Mauer des Schweigens nur ein Test gewesen sein könnten, um zu sehen, wie sie es aufnahmen. Diese Theorie würde einiges erklären.
    »Nicht nur«, sagte der Colonel. »Die Bedrohung ist real, meine Herren. Mehr darf ich Ihnen nicht sagen. Vergessen Sie die Sache einstweilen und gönnen Sie sich etwas Schlaf. Sie haben ihn sich verdient.«
    Der Colonel ging zurück zur TOZ, während Tom und die anderen weiter in Richtimg Kaserne gingen.
    »Nicht nur«, sagt er. Hayne war immer noch entschlossen zu nörgeln. »Aber es muß dazugehören. Klar, das ist es! Die ganze Sache, sogar das kameradschaftliche Getue des Colonels, alles gehört mit zum Test. Sie pfuschen mit unseren Köpfen herum, Jungens. Ich hätte es wissen müssen. Hätte es wissen müssen, als wir nach einem negativen Aufklärungsergebnis in einen Hinterhalt gerieten. Sie hatten es auf mich abgesehen. So ein Beschiß!«
    Es klang so, als steigere sich Hayne in eine Paranoia-Episode infolge zu vieler Hallo-Wachs hinein. Er mußte beruhigt werden. »Alle sind nach einem negativen Aufklärungsergebnis in einen Hinterhalt geraten«, stellte Tom fest. »Die Schiedsrichter sagten, die Überfälle der OpFor wären legal.«
    »Die Überfälle waren Beschiß«, beharrte Hayne. »Nichts kann sich so gut vor astraler Aufklärung verbergen.«
    Tom war einigen Dingen begegnet, aber keines von ihnen paßte zu dem Rest des Profils der OpFor, die sie bekämpft hatten. »Ich glaube nicht, daß die Feinde tatsächlich verborgen waren«, sagte Tom. »Ich glaube, Hooter hat sie gesehen.«
    »In Ihrem Bericht sagten Sie, der Astralraum sei klar gewesen«, sagte Vahn mit der Andeutung eines Vorwurfs.
    »Das hat Hooter gesagt«, erwiderte Tom. »Ich habe es nur weitergegeben.«
    »Wenn Hooter diese Dinger gesehen hat, bevor sie angegriffen haben, warum hat er dann nichts gesagt?« fragte Olivetti. »Noch mehr ›Ich-kann-nicht-darüber-reden‹-Drek?«
    »Sie wollen uns verwirren«, sagte Hayne.
    »Drek, Hooter ist ein Magier«, sagte Santiago. »Vielleicht wollte er nur sehen, wie wir Normalsterblichen den Arsch voll kriegen, damit er am Ende irgendeine strahlende Magie einsetzen konnte, um zu glänzen.«
    »Hooter ist ein hochnäsiges Arschloch, aber er ist ein Mannschaftsspieler, wenn es darum geht, mit den anderen Hokus-Pokus-Brüdern mitzuziehen«, sagte Vahn. »Wahrscheinlich hat Furlann Hooter seine Aufklärungsberichte vorgeschrieben.«
    Furlann?
    »Rita Furlann?« fragte Tom.
    »Das unvergleichliche Eisherz«, sagte Vahn. »Sie ist die Leiterin des magischen OpFor-Feldteams hier.«
    Tom hatte

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