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Geraubte Herzen

Geraubte Herzen

Titel: Geraubte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Quatsch eben.«
    Hope sah ihn von der Seite an.
    »Also ist er in die Schule marschiert -«
    »Eine sehr exklusive Schule«, unterbrach ihn Hope.
    »Natürlich. Er war freundlich, aufgeschlossen und großzügig, und wissen Sie was?«
    »Sie haben ihn verhauen?«
    »Nein. In unseren exklusiven Bostoner Schulen verhauen wir einander nicht.«
    »Das passiert nur in den öffentlichen.«
    »Ja, vermutlich.« Am Telefon hatte Hope einfach aufgelegt. Jetzt, wo sie hier war, fiel sie ihm ins Wort. Beides wagte abgesehen von seinen Angehörigen keiner. Verärgert fragte er: »Wollen Sie die Geschichte jetzt hören oder nicht?«
    »Oh, natürlich, natürlich!« Aber sie lächelte ihn an, gänzlich unbeeindruckt von seiner Wut.
    Das war es, was er immer hatte haben wollen. Ehrliche Reaktionen ohne Ansehen von Macht oder Reichtum.
Jetzt, da er es bekam, wusste er nicht recht, ob es ihm gefiel. Was hatte Jason noch gesagt? Sei vorsichtig mit dem, was du dir wünschst. Du könntest es bekommen.
    Zack hätte fast nicht weitergesprochen. Es widersprach seinen Gepflogenheiten, Hope derart zu vertrauen, dass er seine Gedanken offenbarte. Aber er wollte, dass sie ihn wenigstens ein bisschen kennen lernte. Damit sie ihn verstand, später, wenn er ihr sagte, wer er war, wenn sie einander geliebt hatten, wenn es Zeit war, auseinander zu gehen.
    »Erzählen Sie weiter«, ermunterte ihn Hope und hängte sich bei ihm unter. »Ich wollte Sie ein bisschen provozieren. Was hat Mr. Givens als Nächstes getan?«
    »Es ist nicht das, was er getan hat. Es ist das, was ihm angetan wurde. Dieses Mädchen, sie war zwei Jahre älter als er, hat ihm gefallen.«
    »Uh.« Hope machte ein zerknirschtes Gesicht. »Ist das die Möglichkeit!«
    »Na ja, er ist über den Sommer ziemlich gewachsen, also hat er gedacht -«
    »Es ist nicht nett, mit jemandes Ego Schindluder zu treiben.« Hope schien ehrlich empört zu sein. »Da war ein Mädchen in meiner High School, die hat … Entschuldigung! Sie wollten von Mr. Givens erzählen.«
    Zack hätte gern etwas über Hopes High School gehört. Er wollte alles hören, was sie von sich zu erzählen hatte.
    Aber Hope interessierte sich nur für das, was er sagte. »Was hat dieser weibliche Vampir getan, sich Geld geborgt?«
    Eins nach dem anderen. »Und sein Auto für einen kleinen Drogendeal benutzt.«
    »Das ist ja widerlich!«
    »Das habe ich mir auch gedacht -« Zack fing sich gerade noch. »- als Mr. Givens es mir erzählt hat. Erst als der
Chauffeur das Mädchen auf frischer Tat ertappt hat, hat Mr. Givens erfahren, wie sehr man ihn ausgenutzt hatte. Was für eine unglaubliche Demütigung … das gewesen sein muss.« Er erinnerte sich, wie sein Gesicht vor Scham geglüht hatte, wie Megan Michaels ihn verunglimpft und verspottet hatte, wie sein jugendliches Ego in Trümmer zerborsten war.
    Und er erinnerte sich, wie entsetzt er war, dass sein Vater Recht behalten sollte. Ein Givens musste sich seine Freunde mit Bedacht suchen und durfte niemals, niemals unvorsichtig sein.
    »Sich für das Zentrum des Universums zu halten, um dann festzustellen, dass man nicht einmal ein kleiner Trabant ist. Ja, ich kann mir vorstellen, wie verletzend das ist.«
    »Zum Glück hat Mr. Givens nur diesen einen Sommer lang geglaubt, er könne seinen Mitmenschen vertrauen. Es war nicht schwer, den Irrglauben wieder abzulegen. Seine Persönlichkeit hat keinen ernsten Schaden genommen, nur sein Stolz.«
    »Hat er es sich deshalb angewöhnt, die Welt auf Distanz zu halten? Und Sie glauben, er hätte keinen ernsten Schaden genommen?« Ihre Stimme hatte einen ungläubigen Unterton. »Ich würde sagen, das hat er doch. Verheiratet ist er nicht, oder?«
    »Nein.«
    »Ist er jemals verheiratet gewesen?«
    »Nein.«
    »Liebt er irgendwen? Hat er jemals mit ganzem Herzen und ganzer Seele einen Menschen geliebt?«
    »Nein. Definitiv nicht.« Und das hatte er auch nicht vor.
    »Er hat Angst.« Das Urteil ging ihr leicht und freimütig über die Lippen.
    Deshalb hatte er Hope die Geschichte nicht erzählt, die
Wendung, die sie dem Ganzen gab, gefiel ihm nicht. »Vielleicht hat er noch nicht die richtige Frau getroffen«, sagte er.
    »Vielleicht. Aber vielleicht hat er es auch gar nicht bemerkt, weil er so damit beschäftigt war, sicherzustellen, dass sie ihn nicht ausnutzt.«
    Langsam wütend werdend sagte er: »Sind Sie selbst denn so aufgeschlossen und so vertrauensselig, dass Sie es sich anmaßen können, Mr. Givens zu kritisieren?«
    »Oh, ich

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