Geraubte Herzen
dieser Frauen war wichtig - bis Sie kamen.«
Sie legte den Kopf schief. »Sprechen Sie weiter.«
»Seit ich Sie getroffen habe, stelle ich Sie mir jede Nacht ohne einen Fetzen Stoff am Leib vor. Verdammt, sogar vorher schon. Ihre Stimme am Telefon lässt mich schon hart werden.«
Sie errötete. »Ich höre mich meistens kratzig an.«
»Heiser«, berichtigte er. »Sie hören sich so heiser an, als hätten Sie die Nacht damit verbracht, in meinen Armen zu stöhnen.«
Sie würde nie mehr ein Wort zu ihm sagen.
»Als ich Sie dann gesehen habe, habe ich gleich gewusst, dass Sie zu dünn sind. Die Schlüsselbeine und die Rippen stehen vor, und der Bauch wölbt sich nach innen.«
Er wusch die betreffenden Stellen, während er über sie sprach, und so, wie sich seine Finger auf ihrem warmen, zarten Fleisch anfühlten, wollte sie von Kopf bis Fuß erröten. Gleichzeitig mochte sie es. Mochte es zu sehr, denn das Blut kochte in ihren Adern, und ihr Atem ging stoßweise.
»Ich wusste, Ihre Brüste sind klein, und ich dachte mir schon, dass sie perfekt wären.«
Sie sah ihm fragend in die Augen.
Er erwiderte ihren Blick und rieb mit seifigen Händen ihren Busen. »Und das sind sie auch.«
In einem Anfall von Verwegenheit legte sie die Handflächen über seine und zeigte ihm, was sie wollte. Die kleinen Kreise, die langen Striche. Das hier war besser als Freundschaft. Das war Vergnügen aus der Ein-Meter-Neunzig-Packung. Fasziniert sah sie zu, wie er sie betrachtete, und das Spiel aus Lust und Leidenschaft auf seinem Gesicht ließ sie wünschen, den ganzen Körper an ihn zu pressen. Er sah sie an, als sei sie ein Wunder, und sie sonnte sich in seiner Aufmerksamkeit.
Er nahm die Hände weg. Kurz bedeckte der weiße Schaum ihre Brüste, dann wusch das Wasser die Seife fort.
Er drehte sie um und schrubbte ihr den Rücken. »Sie haben die reinste, hellste Haut, die ich je gesehen habe. Eine Farbe und eine Textur wie Sahne, und ich möchte …«
Sie hielt den Atem an, wollte hören, was er wollte.
Sein Stimme wurde fester. »Aber ich kann es nicht haben. Sie wurden überfallen, Sie standen unter Schock.« Dann setzte er in nachdenklichem Ton hinzu: »Auch wenn Sie schon um vieles besser aussehen.«
Über dem doppelten Waschtisch hing ein gigantischer Spiegel. Hope betrachtete sich durch das beschlagene Glas und zuckte zusammen. Wenn das »besser« sein sollte, dann wollte sie nicht wissen, wie sie vorher ausgesehen hatte. Das Haar hing in nassen Strähnen um ihr Gesicht, ihre Wangen waren dünn und rissig von der Kälte, und ihre Lider hingen herab.
»Doch das tun Sie«, sagte er. Er rieb mit nackten Fingern über die Rundungen ihres Hinterteils. Und sie wusste, sie
wäre im Himmel, sobald er seine Finger zwischen ihre Beine gleiten ließ. Allein der Gedanke brachte sie dem Himmel nah. Sie wankte nach hinten und flüsterte: »Griswald.«
Das brachte ihn wieder zur Vernunft. Sie nannte ihn Griswald. Er war nicht Griswald, er war nicht der Butler, und sie war nicht in der Verfassung, die Wahrheit zu hören. Sie gehörte ins Bett, und er brauchte keine Ehefrau, erst recht keine, die seine Fürsorge brauchte, es aber nicht zugeben wollte.
Er würde bei Plan A bleiben. Er würde sie verführen, sie behalten, solange es ihm gefiel, und wenn sie voneinander genug hatten, würde sie über sämtliche Vorteile verfügen, die ein Mann wie er ihr verschaffen konnte.
Doch er fragte sich zum ersten Mal, ob sie annehmen würde, was er zu bieten hatte, und es ein gutes Geschäft nennen würde.
Er kniete sich vor sie hin, wusch ihre Beine, ihre Füße.
Er war ein viel beschäftigter Mann mit zu vielen Verpflichtungen. Er brauchte eine Frau, die sich als Gastgeberin verstand, als Gehilfin. Er brauchte eine Frau, die ein Accessoire war, wie eine Krawattennadel, ein Laptop oder ein Paar guter Schuhe. Keine Frau, die eigene Ziele und einen eigenen Tagesablauf hatte.
Er würde sein Leben nicht dem seiner Frau anpassen. Er musste seinen Plan überdenken. Er musste in Betracht ziehen, ihn aufzugeben.
Aber er wollte Hope. Zack Givens bekam immer, was er wollte.
Er erhob sich, zog sie mit dem Rücken an seine Brust und hielt sie mit den Beinen gefangen. Er hatte nur noch eine Stelle zu waschen.
Er hörte ihre Stimme vor Panik beben. »Das mache ich selber.«
»Den Teufel werden Sie.« Er seifte sich wieder die Hände ein. »Jetzt, wo ich alles andere gemacht habe, werden Sie mir nicht das Beste wegschnappen.«
Sie richtete sich
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