Geraubte Herzen
auf, als rechne sie mit einem Angriff.
Er war vielleicht arrogant. Aber nicht blöde. In kleinen, langsamen Kreisen wusch er das Dreieck aus kurzen, lockigen Haaren. Sie entspannte sich ein wenig, presste aber immer noch fest die Beine zusammen. Mit einem Finger fand er ihren Schlitz und schob sich dazwischen.
Sie versteifte sich, und er beruhigte sie leise. »Ruhig, vertrauen Sie mir.« Sein Finger drang tiefer, fand ihre Klitoris, und er hörte, ja, er fühlte sie nach Luft schnappen. Leise und langsam flüsterte er ihr ins Ohr: »Spreizen Sie ein wenig Ihre Beine für mich, Liebes.«
Sie zögerte, dann tat sie wie befohlen.
»Ich wasche Sie doch nur.« Gesagt, getan. Er wusch sie. Er drang nicht in sie ein, obwohl er es gerne getan hätte. Er wusch sie einfach nur, alles an ihr, horchte auf ihre kleinen, gebrochenen Laute. Was hatten sie zu bedeuten? Scham? Zweifelsohne. Lust? Oh, ja. Wenn er sie berührte, bewegten sich ihre Hüften in ungelenkem Rhythmus. Er küsste aufmunternd ihren Hals, und als er mit Waschen fertig war, legte er den Arm um ihre Taille und streichelte gelassen ihre sensibelste Stelle.
Sie wich aus, dehnte sich weg, versuchte, ihm zu entgehen, doch er hielt sie fest an sich gepresst. Er wusste, er konnte sie nicht nehmen. Sie mochte sich wie ihr altes Selbst anhören, doch sie war immer noch zerbrechlich, und er hätte diese Zerbrechlichkeit zu sehr ausgenutzt. »Alles ist gut, Liebes. Sie sind bei mir sicher. Ich kümmere mich um Sie … lassen Sie sich fallen«, sagte er immer noch in beruhigendem Tonfall. Sie zitterte in seiner Umarmung. Sie kämpfte dagegen, sich dem unbekannten Vergnügen hinzugeben,
aber sie hatte gegen ihn keine Chance. Er wusste genau, was er tat. Seine Finger übten genau den richtigen Druck aus, fanden jeden Nerv. Sie hatte nicht mehr die Kraft zum Widerstand.
Mit einem hilflosen Jammern warf sie sich in seine Arme und presste sich in seine Hand, während ihre Hüften suchten und drängten.
Er gab ihr, was sie brauchte, ermutigte sie, wenn sie sich verweigern wollte, und als sie das Ende erreicht hatte, hob er sie hoch und wiegte sie in seinen Armen. Sie war schwierig, manchmal frech und so empfänglich. Er wollte sie behalten und ihr alles beibringen. Alle Gelüste, die die sinnesfrohe Welt zu bieten hatte.
»Ich kann nicht glauben …« Sie verbarg ihr Gesicht an seiner Brust und zitterte in seinen Armen. »Ich kann nicht glauben, was ich getan habe.«
Er stieg aus der Wanne und sagte: »Nicht Sie , sondern wir .«
Sie hob den Kopf und sah ihn mit großen Augen an. »Wir?«
Er lachte ein kurzes raues Lachen, das sich aus Frustration speiste. »Ich habe keine Erleichterung gefunden, falls Sie das meinen. Ich wollte nur sagen - ich habe mitgeholfen. Sie sind nicht von allein zum Höhepunkt gekommen.«
»Oh.« Sie sackte zusammen, und die Röte stieg ihr wieder in die Wangen.
Etwas liebevoller ergänzte er: »Es gefällt mir, Sie zu halten. Ihnen Befriedigung zu schenken. Sonst hätte ich es nicht getan.« Dann fragte er neckisch: »Es hat Ihnen doch gefallen, oder?«
»Ja.« Ihr Lächeln schwand. Sie sah ihn nicht an. Sie sah zur Seite, als machten die Worte sie verlegener als alles, was er getan hatte. »Ja, es hat mir sehr gefallen«, flüsterte sie.
»Alles, was Sie getan haben … Sie waren wundervoll … Ich … danke Ihnen.«
Er erwiderte nichts. Er lehnte reglos neben dem marmornen Waschtisch. Endlich nahm sie ihren Mut zusammen und schaute ihn an. Ihr Eingeständnis und ihr Dank missfielen ihm. Sie merkte es an der Art, wie er die dichten Brauen zusammenzog, an dem harten Zug um seinen vollen Mund, der Art, wie er die Arme um sie schloss.
»Ich habe nicht das Geringste getan.«
»Doch, das haben Sie. Sie -«
Er sprach über ihren Scheitel hinweg. »Können Sie alleine stehen?«
»Sicher.« Griswald mochte es offenkundig nicht, wenn man ihm dankte.
»Das ist nicht sicher . Sie hatten einen Schock. Sie können kaum stehen.« Er legte die Hand in ihren Rücken und gab ihr Halt. Als er sicher war, dass es ihr gut ging, nahm er einen dicken weißen Bademantel aus Frottee von einem Haken an der Tür und steckte sie hinein.
Der Bademantel war riesig, hüllte sie ein und hing bis auf den Boden. Sie befingerte das Revers. »Gehört der Mr. Givens?«
»Das ist meiner«, sagte Griswald kurz angebunden. »Hören Sie auf, sich Sorgen zu machen. Es gehört alles mir.«
Was nicht den geringsten Sinn ergab. Aber sie war zu müde, um mit ihm zu
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