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Gerechte Engel

Gerechte Engel

Titel: Gerechte Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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Hosenanzügen sowie einer Reihe von seidenen T-Shirts. Jede der Jacken war mit Innentaschen versehen, in denen sie ihr Handy, eine Kreditkarte und einen Fünfzigdollarschein aufbewahren konnte. Sie holte ihr Handy heraus.
    WAGEN WARTET UNTEN
    Die SMS kam von Armand Cianquino, ihrem früheren Juraprofessor und Vorsitzenden von Beaufort & Compagnie, der auf himmlisches Recht spezialisierten Kanzlei. Ihrer Kanzlei, da sie die einzige Advokatin dieser Gruppe war.
    »Herrgott noch mal«, sagte Bree noch einmal und gab als Antwort ein Fragezeichen ein.
    Sofort zum Set , simste Cianquino zurück.
    »Okay«, sagte Bree. »Wir brechen auf.« Sie sah Antonia mit dem strengen Blick einer älteren Schwester an. »Versprichst du mir, dich zusammenzureißen?«
    »Klar.«

Die ganze Welt ist Bühne,
Und alle Frau’n und Männer bloße Spieler.
William Shakespeare, Wie es euch gefällt
    Der Mietwagen war ein schwarzer Lincoln Continental und hatte einen unauffälligen Aufkleber, auf dem stand: Savannah Drives.
    Savannah Drives gab es schon seit vielen Jahren. Bree erinnerte sich, dass ihre Mutter und ihr Vater diese Firma früher, als die Familie noch regelmäßig einen Teil des Sommers im Haus am Factor’s Walk verbrachte, öfter in Anspruch genommen hatte, um den einen oder anderen Dinnergast, der zu viel getrunken hatte, nach Hause bringen zu lassen. Der Fahrer war ein Weißer mittleren Alters, der auf eine Weise erschöpft wirkte, wie Bree es noch nie erlebt hatte.
    Außerdem behauptete er, noch nie zuvor von Professor Cianquino gehört zu haben.
    »Kenne keinen Cee-anquo, Miss«, sagte er und rückte sich seine Mütze zurecht. Seine Haare, soweit überhaupt noch vorhanden, waren dunkelblond. Er wirkte füllig, ohne fett zu sein, obwohl Bree bei genauerem Hinsehen feststellte, dass ihm sein Bauch über den Gürtel quoll, dessen Schnalle im letzten Loch befestigt war. Möglicherweise war er in jüngeren Jahren sehr athletisch gewesen. Seine Augen waren grau, das Weiße durchzogen zahlreiche geplatzte Äderchen. Er hatte ein ausgesprochen blasses Gesicht, was in einem Südstaat wie Georgia ungewöhnlich war. Außerdem stank er nach Zigarettenrauch.
    »Cianquino«, wiederholte Bree, durch das offene Fahrerfenster spähend. »Professor Cianquino.«
    »Sagt mir nix.«
    »Wer hat Sie denn dann beauftragt, mich abzuholen? Wie ich schon sagte, habe ich eine SMS bekommen.«
    »Eine SMS!«
    Dieser Mann hielt nichts von moderner Technologie. Das merkte Bree sofort.
    Er lehnte sich auf dem Fahrersitz zurück. Der Lincoln war in zweiter Reihe geparkt, und obwohl es im Januar in der Bay Street kaum Touristen gab, wollte Bree auf keinen Fall, dass der Verkehr aufgehalten wurde. Antonia und EB standen nebeneinander auf dem Bürgersteig. Antonia trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. EB umklammerte eine Mappe, die Justine Covilles Testament enthielt.
    »Unsere Firma stellt den Sunward Productions auf Abruf Beförderungsmittel zur Verfügung. Meine Schicht fängt mittags an. Ich mach nichts anderes, als da hinzufahren, wo man mich hinschickt, Lady.«
    »Mr. …« Bree warf rasch einen Blick auf das Namensschildchen, das an der schwarzen Wolljacke des Fahrers steckte. »Mr. Dent. William. Jemand hat Sie beauftragt, hierherzukommen. Bevor ich einsteige, möchte ich das irgendwie bestätigt haben.« Um sich selbst war Bree nicht sonderlich besorgt. Im Allgemeinen begab sie sich ohne Bedenken überall dorthin, wohin ihr Job als himmlische Advokatin sie führte, wobei sie von einem großartigen Team unterstützt wurde. Doch da diesmal ihre Schwester und auch ihre Assistentin mit dabei waren, sah die Situation völlig anders aus. Zumal Mr. Dent noch nie von Professor Cianquino gehört haben wollte.
    William Dent seufzte genervt. »Okay, es ist folgendermaßen. Mich hat niemand geschickt. Ich bin aus eigenem Antrieb gekommen. Ich wollte gerade hochgehen und Sie holen, als Sie drei hier unten aufgetaucht sind. Die Sache ist die, dass diese Arschlöcher vom Film Mrs. Coville nicht fair behandeln. Ich dachte, Sie könnten ihr vielleicht helfen.«
    »Justine?«, sagte Bree besorgt. »Ist denn etwas passiert? Geht es ihr gut?«
    » Mrs. Coville «, betonte Dent in tadelndem Ton, »könnte einfach etwas Hilfe gebrauchen, das ist alles. Sie hat hier in Savannah keine Familienangehörigen mehr, und am Set hat sie weiß Gott keine Freunde. Ich habe sie vorhin abgeholt, nach dem Gespräch mit Ihnen. Sie scheint der Ansicht zu sein, dass Sie was auf

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