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Gerechte Engel

Gerechte Engel

Titel: Gerechte Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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Burger?«, fragte Dent.
    »Wir können Ihnen gern welche machen«, entgegnete die junge, niedliche Kellnerin entgegenkommend.
    »Dann bringen Sie zwei. Nicht durchgebraten. Mit rohen Zwiebeln und Pommes.«
    »Süßkartoffeln oder normale?«
    Dent lehnte sich ruckartig zurück. »Süßkartoffeln? Soll das ein Witz sein? Haben Sie Bratkartoffeln? Nein. Dann eben normale. Und Kaffee. Schwarzen Kaffee.« Er trommelte mit den Fingern auf den Tisch. »Ich trinke meinen Kaffee mit Zucker. Haben Sie Zucker, Schätz… ich meine, Madam?«
    »Nur Süßstoff. In den blauen Päckchen da auf dem Tisch. Aber ich seh mal nach, ob ich richtigen Zucker für Sie auftreiben kann.«
    Sie stand direkt neben Dent, mit vorgeschobener Hüfte, um die Bestellungen besser notieren zu können. Dent hob die rechte Hand bis zur Höhe ihres Gesäßes und zog sie dann wieder zurück. Flurry und Bree warfen sich vielsagende Blicke zu.
    »Danke, Schätz… danke, Madam.«
    Sie lächelte ihn strahlend an. »Gern, Sir.«
    Sobald die Kellnerin außer Hörweite war, hob Bree ihr Glas mit Wasser, um Dent ironisch zuzuprosten. »Sehen Sie? Auf diese Weise bleibt die Kellnerin froh und glücklich.«
    Dent gab ein Grunzen von sich.
    »Bree hat völlig recht. Zufriedene Kellnerinnen pinkeln einem nämlich hinten in der Küche nicht in die Suppe. Wenn Sie es gewesen sind, Bree, die es ihm abgewöhnt hat, Kellnerinnen den Hintern zu tätscheln, dann kann ich Ihnen nur gratulieren.« Beim Sprechen kramte Flurry in ihrem Rucksack herum. Nachdem sie den größten Teil des Inhalts auf den Tisch gepackt hatte – ein Mininotebook, einen iPod, ein BlackBerry, zwei Paar Kopfhörer, eine halb volle Flasche Saratoga-Springs-Mineralwasser sowie eine Brieftasche –, holte sie eine dicke rotbraune Fächermappe heraus. »Bitte schön.« Sie reichte Bree die Mappe und machte sich daran, die anderen Sachen wieder im Rucksack zu verstauen.
    Bree nahm die Mappe an sich und legte sie auf den Tisch. Das lief viel zu glatt.
    »Dein Rucksack ist ja der reinste Zauberzylinder«, sagte Dent. »Wie hast du denn all die Sachen da reinbekommen?«
    »Da hab ich so meine Methoden.«
    Bree betrachtete die Mappe, ohne sie zu öffnen. »Ist das das gesamte Material, das Sie über den Mord an Haydee zusammengetragen haben?«
    »Zumindest der Teil, den ich noch nicht auf Diskette gespeichert habe. Übrigens sind das Kopien, keine Originale. Ich scanne die Sachen, wann immer ich Zeit dafür habe. Das meiste Material habe ich auf der Festplatte oder auf einem USB-Stick gespeichert.«
    »Wie ausführlich sind denn Ihre Recherchen?«
    »Oh, sie reichen weit zurück. Wenn die arme Haydee älter als dreiundzwanzig Jahre geworden wäre und es geschafft hätte, mehr als bloß Animierdame zu werden, hätte ich ein ganzes Buch über sie schreiben können. Dieses Mädchen hatte eine glanzvolle Karriere vor sich. Was William Norris angeht … über den habe ich zwar auch eine Menge Material, aber er war nichts als ein durchschnittlicher kleiner Gangster. Ganoven nannte man die damals. Über dieses Thema haben aber schon viele andere geschrieben. Nein, was an diesem Fall wirklich interessant ist, ist die Rolle, die die Bullochs dabei gespielt haben.«
    Die Kellnerin brachte die Getränke. Nachdem sie Flurry einen Schluck Pinot eingeschenkt hatte, damit diese kosten konnte, goss sie das Glas halb voll. Anschließend füllte sie Brees Glas mit Bier. Dents Kaffee wurde mit vier Stück Würfelzucker serviert. Sonst bekam Bree Würfelzucker nur auf Plessey zu Gesicht, weil ihre Mutter es liebte, die Würfel in Zitronensaft zu tauchen und in den Tee zu tun.
    »Sie wollen also wissen, was ich habe, ja? Ich habe die Protokolle von beiden Verhandlungen. Vom Mordprozess gegen Norris und von der Vorverhandlung gegen Alexander. Ich habe jeden Zeitschriften- und Zeitungsartikel, der jemals über den Fall geschrieben wurde. Ich habe außerdem den Autopsiebericht, Fotos vom Tatort, Fotos von der Leiche und Fotos von Alexander, der gerade den brennenden Karren schiebt.« Flurry hielt kurz inne, um einen Schluck Wein zu trinken.
    Noch immer öffnete Bree die Mappe nicht. »Was ist mit der Mordakte?«
    »Sie meinen die Ermittlungsergebnisse von O’Malley und Kowalski? Davon habe ich Fotokopien. Die geben aber nicht viel her. Obwohl ich immerhin auf ein paar Zeugen gestoßen bin, die sonst nirgendwo erwähnt werden. Aber O’Malley war Alkoholiker. Einer meiner Quellen zufolge hat der Polizeichef ihn nur deswegen nicht

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