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Gerechte Engel

Gerechte Engel

Titel: Gerechte Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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folgender Vorschlag: Wenn Sie wollen, könnte ich einen Teil des Materials hier an mich nehmen, um es meinem Dad zu zeigen. Er ist zweiundsiebzig und erinnert sich sicher noch an den Fall, vor allem wenn mein Onkel damit zu tun hatte. Vielleicht fallen ihm ja ein paar Dinge ein, die wir noch gar nicht in Betracht gezogen haben.«
    »Sie haben doch nicht etwa vor, selbst ein Buch darüber zu schreiben?«, fragte Flurry argwöhnisch.
    Bree schüttelte den Kopf. »Gar nicht dran zu denken. Es bereitet mir schon genug Schwierigkeiten, ein juristisches Schriftstück aufzusetzen. Ein Buch würde ich nie zustande bringen. Wie lang wird Ihres denn werden?«
    »Mindestens hunderttausend Wörter.«
    Bestürzt riss Bree die Augen auf. »Das wäre wirklich nichts für mich. Aber ich mag Rätsel und mein Dad ebenfalls. Und da dieses unsere Familiengeschichte berührt, dürfte es sehr spannend sein, es zu lösen.«
    »Dann sind wir uns also einig?«
    »Ja.« Bree fasste über den Tisch, um Flurry die Hand zu schütteln. Zu ihrer Überraschung hinderte Dent sie daran, indem er sie beim Handgelenk packte. Die beiden Frauen sahen ihn erstaunt an.
    »Sehen Sie sich mal an, wer da alles noch so im Restaurant sitzt«, sagte Dent.
    Flurry drehte sich auf ihrem Stuhl um. »O mein Gott! Da ist ja Phillip.«
    »Und dort sitzen Tyra und Hatch«, sagte Dent. »Jede Menge Leute vom Set.« Er machte ein finsteres Gesicht. »Dieser Mistkerl Vincent White ist auch da.«
    Bree winkte Justine zu, die abseits der anderen saß und irgendwie verloren wirkte.
    Dent stieß ein Grunzen aus. »Sie müssen für heute Schluss gemacht haben. Übrigens würde ich gern wissen, wer die Leute da drüben sind. Den Blicken nach zu urteilen, die sie auf uns abschießen, müssten es Indianer sein. Und wir sind Custer.«
    Flurry brach in ein nervöses Lachen aus. »Wo nimmst du bloß immer diese Ausdrücke her, Willy?«
    »Es überrascht mich, dass Sie ihn nicht erkennen, Dent«, sagte Bree. »Das ist doch unser hochgeschätzter Payton McAllister. Und neben ihm sitzt meine Lieblingsklientin des Jahres, Sammi-Rose Waterman.«
    »Die in dem Hosenanzug aus Polyester ist die zweite Schwester«, erklärte Flurry. »Marian Cicerone. Haben Sie schon mal ein verkniffeneres Gesicht gesehen?«
    Bree beugte sich vor, um besser sehen zu können. »Sie haben recht, Dent. Wenn Blicke töten könnten, lägen wir schon längst mausetot auf dem Fußboden. Es schmeckt ihnen nicht, uns zusammen zu sehen, Flurry. Hm. Die beiden Schwestern stehen auf. Beziehungsweise Sammi-Rose steht auf, und jetzt – Marian versucht sie zurückzuhalten.«
    »Die wollen doch nicht etwa herkommen?«, sagte Flurry nervös. »Ich hasse Szenen. Na ja, nicht alle Szenen. Nur Szenen, wo ich angebrüllt werde. Manche Szenen sind auch ganz interessant.«
    »Hör auf, so wirres Zeug zu reden«, sagte Dent in einem Ton, der nicht unfreundlich klang. »Sie kommen übrigens nicht hierher. Sie wollen gehen.«
    »Ich will auch von hier weg.« Flurry trank ihr zweites Glas Wein aus. »Aber ich will nicht zur gleichen Zeit wie die rausgehen. Deshalb trinke ich noch ein Glas und warte, bis die beiden …« Sie sank förmlich auf ihrem Stuhl zusammen. »Hast du nicht eben gesagt, die kämen nicht her? Von wegen!«
    Sammi-Rose Waterman schien zum Dinner mehr Wein als Essen zu sich genommen zu haben. Ihre Augen waren ein wenig glasig, ihre Vorderzähne mit rotem Lippenstift beschmiert. Marian Cicerone sah aus, als sei sie nüchtern, wirkte aber nervös und unzufrieden. Sie trug einen billigen pinkfarbenen Hosenanzug sowie ein T-Shirt mit Blumenmuster, das ihrer Taille nicht gerade schmeichelte. Payton folgte den beiden Frauen.
    Als sich die Gruppe dem Tisch näherte, stand Dent auf. Payton blieb ein Stück zurück, mit einer Miene, als hätte er gerade einen Steuerbescheid vom Finanzamt erhalten.
    »Sie halten sich wohl für clever, was?«, zischte Sammi-Rose, die auf nicht mehr ganz sicheren Füßen stand. Sie drehte sich schwankend zur Seite und drohte Flurry mit der Faust. »Und Sie kleines Miststück werde ich auch noch fertigmachen! Beschuldigen meine arme alte Großmutter des Mordes! Diffamieren die Flami… die Familie! Er wird Sie wegen übler Nachrede verklagen.«
    »Stimmt«, sagte Marian. »Wir werden Sie auf jeden Penny verklagen, den Sie haben.«
    »Sie meinen Verleumdung«, entgegnete Flurry keck. »Aber wenn es der Wahrheit entspricht, ist es keine Verleumdung. Ich kann alles beweisen, Mrs.

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