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Gerechte Engel

Gerechte Engel

Titel: Gerechte Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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Waterman.«
    »Einen Dreck können Sie!«
    »O doch!«
    »Und worin bestehen diese Beweise?«
    »Das werden Sie schon sehen, wenn Sie das Buch lesen.«
    »Ich scheiße auf dieses gottverdammte Buch!«
    »Mrs. Waterman«, mischte sich Payton ein. »Wir sollten jetzt lieber gehen.«
    »Verschwinden Sie. Ich rede gerade mit der stinkvornehmen Miss Beaufort, dieser Schmuckdiebin.« Sie beugte sich vor, sodass ihr nach Wein riechender Atem Bree ins Gesicht schlug. »Wir werden Sie fertigmachen. Und zwar gerade dann, wenn Sie es am wenigsten erwarten. Kapiert?«
    »Jetzt reicht’s aber«, sagte Dent. Für jemanden, der so müde und erschöpft war wie er, bewegte er sich erstaunlich schnell. Bevor Sammi-Rose noch ein weiteres Wort sagen konnte, hatte er ihr den rechten Arm nach hinten gedreht und sie bei der Schulter gepackt. Dann schob er sie durchs Restaurant und zur Tür hinaus. Alles ging so rasch, dass Payton sich in Trab setzen musste, um sie einzuholen. Marian stapfte hinter den anderen her.
    »Nicht schlecht«, sagte Flurry. »Hey, ob ich vielleicht recht hatte? Dass Dent in seiner bewegten Vergangenheit Cop war, meine ich. Jedenfalls sah das eindeutig nach einem Polizeigriff aus.«
    »Ich hoffe, dass er zu den guten Cops gehört hat«, erwiderte Bree. Der fehlende Zeuge beunruhigte sie.
    Kurze Zeit später tauchte Dent wieder auf und blieb an Mercurys Tisch stehen, um mit Justine zu sprechen. Diese zog ihn am Arm näher zu sich heran und flüsterte auf ihn ein, wobei er gelegentlich nickte.
    »Was die gute Alte wohl von ihm will?«, sinnierte Flurry. »Sie hätten sie heute auf dem Set erleben sollen. Sie hatte diese verdammte Brosche nicht mehr, die angeblich Consuelo gehört hat, und wir mussten eine einzige Einstellung x-mal wiederholen. Mindestens eine Stunde hat das gedauert. Dabei war es eine Reaktionseinstellung, Herrgott noch mal, ohne Dialog.«
    »Reaktionseinstellung?«
    »Sie steht am Flussufer und beobachtet, wie Hatch alias Alexander Bulloch den Karren mit Haydee die Straße entlangschiebt.«
    »Sie ist sicher keine schlechte Schauspielerin«, erwiderte Bree. »Zu ihrer Zeit hat sie einige bemerkenswerte Filme gedreht.«
    Flurry machte eine wegwerfende Handbewegung. »Schon möglich. Sehen Sie sich manchmal diese alten Filme aus den Sechzigern an? Nicht solche New-Wave-Sachen wie Easy Rider oder Ein Mann sucht sich selbst . Die haben sich ja ziemlich gut gehalten. Ich meine eher den ganzen Schrott alten Stils. Versuchen Sie doch mal, Drei Münzen im Brunnen oder Der Kommandeur oder ähnlich schlichte Produktionen über sich ergehen zu lassen. Die Darsteller sind viel zu theatralisch, die Farben unnatürlich, die Regie phantasielos und abgedroschen, und die Frauen sehen alle so aus, als trügen sie Hüftgürtel.«
    »Das taten sie ja auch«, sagte Bree. »Meine Großmutter zum Beispiel trug einen.«
    »Das ist Justines Bezugspunkt, und daran wird sich nichts mehr ändern.« Flurry seufzte. »Ich weiß auch nicht. Wenn sie vierzig Jahre jünger wäre, könnte sie ihr Metier vielleicht neu erlernen. Aber jetzt ist es dafür zu spät. Und Sie als ihre Rechtsanwältin sollten mal ins Auge fassen, ihren Schönheitschirurgen zu verklagen, Bree. Ich meine, ich weiß ja, sie will jünger aussehen … Aber ein Facelifting sollte wirklich reichen!«
    »Das ist nicht nett von Ihnen.«
    »So? Na ja, stimmt. Im Filmgeschäft geht’s eben hart zu.«
    Justine ließ Dents Ärmel los, und er kam zum Tisch zurück. »Sie ist völlig fertig mit den Nerven«, erklärte er, während er Platz nahm. »Sagt, ohne die Brosche könne sie nicht spielen. Ich habe ihr erzählt, dass Sie die Brosche noch haben, sie ihr aber nicht geben können. Das sieht sie nicht ein.«
    »Ich wünschte, ich könnte es«, sagte Bree. »Morgen muss ich eine eidesstattliche Erklärung einreichen. Ich werde darum ersuchen, dass man eine schnelle Entscheidung trifft, aber wahrscheinlich wird die Brosche zu Mrs. Bulloch ins Grab kommen.«
    »Sie meinen, das Ding ist wirklich echt?«, fragte Flurry.
    »Wert zwanzigtausend Dollar.«
    Nachdem Dent zum Tisch zurückgekehrt war, blieben sie nicht mehr lange. Bree bezahlte die Rechnung. Scheinbar widerstrebend nahm sie die Fächermappe, die Flurry mitgebracht hatte, an sich und versprach, am kommenden Morgen im Büro die Unterlagen runterzuladen, die Flurry ihr mailen wollte.
    Flurry lehnte es ab, sich ins Hotel zurückfahren zu lassen. »Ich wohne im Hyatt. Das ist gleich um die Ecke.« Dann schlenderte

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