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Gerechte Engel

Gerechte Engel

Titel: Gerechte Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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zurück.«
    »Lassen Sie Ihr Handy an. Hab keine Ahnung, wo ich dann sein werde.«
    »Hallo!«, trällerte Dixie. »Haben Sie mich vergessen? Wollen Sie sich einfach davonmachen, ohne mit mir gesprochen zu haben?«
    »Tut mir leid, aber sicher werden Sie verstehen, dass das jetzt fehl am Platze wäre.« Die guten Manieren, die Francesca ihr beigebracht hatte, gewannen wieder die Oberhand. Bree lächelte Dixie an. »Es war sehr nett, Sie kennenzulernen. Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, mich aufzusuchen.«
    »Käme es auch zu einem Interessenkonflikt, wenn ich Ihnen verrate, warum meine Schwestern nicht gut auf Justine zu sprechen sind?«
    »Nein«, erwiderte Bree prompt, deren Neugier auf einmal geweckt war. »Wenn sich herausstellt, dass es einen Bezug zu der Klage hat, die Ihre Schwestern gegen Justine angestrengt haben, wäre das kein Interessenkonflikt, sondern nur hinterhältig.«
    »Boss«, sagte Dent in warnendem Ton.
    »Diese Sache wird ohnehin so lange zurückgestellt, bis über die Brosche entschieden worden ist«, murrte Bree. »Aber Sie haben recht, Dent.« Sie seufzte. »Auch darüber darf ich nicht mit Ihnen sprechen, Dixie.« Ein Lächeln erhellte ihr Gesicht. »Aber Mr. Dent können Sie es erzählen.«
     
    Bree stellte fest, dass sie mithilfe ihrer Krücken recht zügig die Gasse hinunterkam, wenn sie ihr Gewicht von Zeit zu Zeit auf die Metallzwinge an der Fußsohle verlagerte. Als sie das Ende der Straße erreicht hatte, trat ein Streifenpolizist aus dem Eingang eines Lagerhauses.
    »Bitte gehen Sie nicht weiter, Madam. Hier hat ein Verbrechen stattgefunden.«
    Der Polizist kam ihr irgendwie bekannt vor. Er hatte blonde Haare und eine sehr helle Haut, die sich rosig färbte, als sie ihn nachdenklich musterte. Einige hundert Meter hinter ihm standen zahlreiche Polizeiautos und Rettungswagen. Plötzlich fiel Bree ein, woher sie ihn kannte. »Officer Banks, nicht wahr?«
    »So steht es auf meinem Namensschild, Madam.«
    »Nein, ich meine, wir sind uns schon mal begegnet. Vor ungefähr fünf Monaten haben Sie mir geholfen, einen Hund zu retten. Er war in der Nähe der Mulberry Street in ein Fangeisen geraten. Ich habe damals die Polizei gerufen, und Sie sind gekommen. Ich bin Bree Beaufort.«
    Sein Gesicht hellte sich auf. »Ja, natürlich. Was ist denn aus dem Hund geworden?«
    »Dem geht’s bestens. Ist in Rekordzeit wieder gesund geworden. Wenn ich mich recht erinnere, waren Sie damals noch nicht lange bei der Polizei.«
    »Das stimmt.« Er sah sie ein wenig argwöhnisch an. »Sie sind doch Rechtsanwältin, oder?«
    »Ja. Trifft es zu, dass Sie heute Vormittag Florida Smith’ Leiche entdeckt haben?«
    »Dazu darf ich mich nicht äußern, Madam.«
    Bree kam zu dem Schluss, dass es nichts schaden würde, ein bisschen zu schwindeln. »Ms. Smith war meine Klientin. Lieutenant Hunter hätte mich eigentlich schon längst holen lassen müssen.«
    »Da muss ich erst mal nachfragen, Madam.«
    »Danke, sehr freundlich«, sagte Bree.
    Banks sprach in den Minisender an seinem Kragen. »Arnie? Ist der Lieutenant greifbar? Hier ist eine Miss Winston-Beaufort, die zum Tatort möchte.«
    Nach einer kurzen Pause gab der Sender eine Reihe von Quäklauten von sich. Banks warf einen Blick auf Brees Verband. »Ja, Sir.« Dann spähte er die abschüssige Straße hinauf. »Ja, Sir. Mach ich, Sir. Ms. Beaufort?« Es dauerte einen Moment, bis Bree begriff, dass Banks sie angesprochen hatte. »Sie sollen hier warten.«
    Einer der Streifenwagen, die in einiger Entfernung standen, fuhr los und kam langsam auf sie zu. Bevor er haltmachte, wendete er. Banks öffnete für Bree die Hintertür. »Officer Arnold wird Sie hinbringen, Ms. Beaufort.«
    Bree ließ sich rückwärts auf dem Sitz nieder und setzte sich seitlich hin, während der Streifenwagen langsam zurückfuhr. Officer Arnold war eine Frau Mitte dreißig, mit ausdrucksloser Miene und wasserstoffblondem Haar. Ein oder zwei Mal drehte sie sich zu Bree zurück, sagte aber kein Wort.
    Die überdachte Passage vor dem Hotel war auf allen Seiten mit gelbem Band abgesperrt und wurde von zwei Streifenpolizisten bewacht. Jenseits der Absperrung hatte sich eine Gruppe Schaulustiger versammelt – Touristen, Journalisten mit Kameras sowie die Inhaber der Läden, die in der Front Street lagen.
    Auch die Schauspieler und die Crew von Bitter Tide waren da. Sie standen zusammengedrängt vor einem Fischrestaurant, zu dessen Spezialitäten Austern gehörten. Hatch beriet

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