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Gerechte Engel

Gerechte Engel

Titel: Gerechte Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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aufgescheuchte Hühner rum. Schon möglich, dass sie da war. Sie ist … war … immer pünktlich.«
    »Wer war sonst noch da?«
    »Tja.« Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. »Keine Ahnung. Vermutlich alle.« Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. »Mrs. Waterman zum Beispiel. Zusammen mit ihrem klugscheißerischen Rechtsanwalt. Und Vince White, wie schon gesagt.«
    »Mit welchem Rechtsanwalt? Payton McAllister?«
    »Nein, mit dem schmierigen. Diesem Stubblefield.«
    »Dent, Sie waren mal Cop. Man hat Ihnen beigebracht, alles aufmerksam zu beobachten.« Sie tippte ihm auf die Schulter. »Würden Sie mich bitte ansehen? Wohin starren Sie überhaupt?« Sie folgte seinem Blick, der auf ein Gebäude ungefähr in der Mitte der Straße gerichtet war: Bartlett’s Bar und Grill. Drinks rund um die Uhr. »Vergessen Sie’s, Dent. Sie trinken nicht mehr. Sie werden mir jetzt helfen herauszufinden, wie Flurry Smith umgekommen ist. Okay?«
    »Okay.«
    »Geben Sie sich irgendwie die Schuld für das hier? Warum sollten Sie?«
    Seine Miene verfinsterte sich. »Wenn ich vor sechzig Jahren ein besserer Cop … oder wenn ich ein besserer Mensch gewesen wäre, dann wäre nichts von dem passiert.«
    »Sie glauben, Flurry sei tot, weil sie etwas über den Mord an Haydee wusste, das wir nicht wissen?«
    »Was glauben Sie denn?«
    »Ich glaube, Sie haben recht. Da muss es eine Verbindung geben. Die mit dem verschwundenen Zeugen zusammenhängt.«
    Die Wendungen, die dieser Fall inzwischen nahm, beunruhigten Bree immer mehr. »Hören Sie, ich brauche dringend einen Fahrer. Wollen Sie den Job haben?«
    »Klar. Warum nicht?«
    »Nun kommen Sie aus Ihrem Tief mal wieder raus, Dent. Dafür haben wir jetzt einfach keine Zeit. Wissen Sie zufällig, wie Flurry umgekommen ist? Haben Sie die Leiche gesehen?«
    »Ja. Konnte aber nichts feststellen.«
    »Okay. Wir müssen runter zum Fluss. Ich werde EB anrufen, um meinen Termin um elf abzusagen. Machen Sie sich inzwischen mal Gedanken darüber, wie Sie mich so nah wie möglich zum Tatort bringen können.« Bree warf einen Blick über die Schulter. Der Verkehr war immer noch sehr dicht. Und das Auto von vorhin – ein Lexus – war wieder da. Bree wartete ungeduldig darauf, dass es an ihnen vorbeifuhr. Stattdessen machte es neben ihnen halt, was ein wütendes Hupkonzert zur Folge hatte. Eine rundliche Frau mittleren Alters in hellviolettem Kaftan stieg aus dem Fond und klopfte auf Brees Seite ans Fenster.
    Mit einer Entschuldigung auf den Lippen öffnete Bree das Fenster.
    »Sie sind Ms. Winston-Beaufort, nicht wahr?«
    »Ja, bin ich. Tut mir leid, wenn wir hier den Verkehr behindern, aber könnte Ihr Fahrer nicht einfach …«
    »Ich bin Dixie Bulloch«, sagte die Frau. »Die dritte Schwester. Ich habe um elf einen Termin bei Ihnen, aber Morris konnte und konnte einfach keinen Parkplatz finden, deshalb sind wir hundert Mal um den Block gefahren, bis ich gesagt habe: Morris! Da ist ja Ms. Beaufort. Wir halten die Besprechung schnell in ihrem Wagen ab, und anschließend kann sie mich nach Hause fahren. Was halten Sie davon, Bree? Sie heißen doch Bree, nicht? Dann kann Morris nach Hause fahren und braucht keinen Parkplatz zu suchen.« Sie öffnete die Hintertür und ließ sich auf den Rücksitz fallen. Sie war förmlich in eine Wolke von Parfüm gehüllt, die das Innere des Wagens mit einem scharfen, äußerst unangenehmen Blumenduft erfüllte.
    »Sie sind meine neue Klientin?«, fragte Bree.
    »Dachte mir, dass meine Schwestern das gewaltig ärgern würde. Ihnen eilt ja ein gewisser Ruf voraus.« Sie schob ihre mollige, mit Sommersprossen übersäte Hand über die Kopflehne. »Sagen Sie Dixie zu mir.«
    Morris fand eine Lücke im Verkehr und fuhr davon.
    Bree warf Dent einen hilflosen Blick zu.
    »Nun, wie wollen wir’s denn machen?«, sagte Dixie munter. »Wollen wir ein bisschen rumfahren? Oder wollen Sie hier einfach im Wagen sitzen und plaudern?« Sie schob den Kopf zwischen die Vordersitze. Ihr Haar war leuchtend rot gefärbt. »Meine Güte, bei diesem Unfall mit Phillip haben Sie ja ganz schön was abbekommen. Obwohl ich sagen muss, dass Sie gar nicht so schlimm aussehen, wie ich erwartet hatte. Sammi-Rose sagte, Ihr Gesicht sei so ziemlich verbrannt. Aber das ist typisch für Sammi-Rose, die immer alles gleich dramatisieren muss, statt sich an Fakten zu halten. Ihr Bein ist aber gebrochen, oder?«
    Bree warf einen Blick auf den ärgerlichen Verband. »So ist es, Miss Bulloch. Dixie.

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