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Gerechte Engel

Gerechte Engel

Titel: Gerechte Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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dass die Publikation des Buches, von dem sie sich eine Menge versprach, durch irgendetwas gefährdet wurde.«
    »Kann ich verstehen.«
    »Wurde sie ermordet?«
    »Das weiß ich erst, wenn die Ergebnisse der Autopsie vorliegen«, erwiderte Hunter.
    »Aber du hast doch Ms. Waterman verhaftet.«
    »Mrs. Waterman ist heute Morgen zusammen mit ihrem Anwalt John Stubblefield zum Set gekommen. Sie haben eine einstweilige Verfügung mitgebracht, die die Fortsetzung der Dreharbeiten bis auf weiteres untersagt. Dann ist sie mit Florida Smith in Streit geraten und hat sie tätlich angegriffen.«
    »Womit?«
    »Sie hat sich einen der Klappstühle geschnappt und Ms. Smith damit auf den Hinterkopf geschlagen.«
    Bree betastete ihren eigenen Hinterkopf, der immer noch ziemlich empfindlich war. Am meisten ärgerte sie die abrasierte Stelle. Es war ja bekannt, dass sich Verbrecher bei ihren Taten immer wieder derselben Methode bedienten. Vielleicht war es also doch Sammi-Rose gewesen, die sie niedergeschlagen hatte. »Hat Mrs. Waterman die Angewohnheit, ihren Opfern eins auf den Hinterkopf zu geben?«
    Hunter deutete ein Lächeln an. Sein Blick blieb jedoch kalt. »An diese Möglichkeit habe ich auch schon gedacht. Jedenfalls verschwand Florida, um sich eine kalte Kompresse aufzulegen. Und tauchte erst wieder auf, als man sie um zehn Uhr fünfzehn aus dem Wasser zog.«
    »Hat jemand Florida begleitet, um ihr behilflich zu sein?«
    »Zwei Bühnenarbeiter. Sie haben sie zu Mercurys Wohnwagen gebracht. Dort haben ihr die Bühnenarbeiter – Grant Thomas und Hudson James – einen Eisbeutel aufgelegt und sie gefragt, ob sie einen Notarzt holen sollen, was Florida aber abgelehnt hat. Dann sind die beiden gegangen.«
    »Und danach?«
    »Wir sind noch dabei, die Schauspieler und die Crew zu befragen. Bisher hat niemand zugegeben, sie später noch gesehen zu haben.«
    »Könnte es vielleicht sein, dass sie durch den Schlag verwirrt war? Dass sie umhergeirrt und dabei in den Fluss gefallen ist?«
    »Schon möglich. Im Augenblick lässt sich nichts Genaues sagen. Die Autopsie liegt noch nicht vor, die Befragungen sind noch nicht abgeschlossen, und wir haben nicht genug Informationen.«
    Bree kratzte genervt unter dem Rand ihres Verbands herum.
    »Dazu brauchst du eine Stricknadel«, meinte Hunter.
    »Das hat Ron auch schon gesagt. Sam, du musst dir aber doch eine Meinung gebildet haben. Was glaubst du denn?«
    »Mein Instinkt sagt mir, dass es Mord war.«
    »Der Ansicht bin ich auch.« Sie sah ihn an. Sein Blick war auf seine Mitarbeiter gerichtet, die sich gerade methodisch die Filmleute vornahmen und deren Namen und Aussagen notierten. »Aber warum ist sie ermordet worden? Ihr Tod wird nicht verhindern, dass der Film weitergedreht wird. Selbst mit der Publikation des Buches könnte es irgendwie weitergehen. Sie hat mir erzählt, dass die Rohfassung schon fertig ist. Ihr Verleger könnte gegebenenfalls also jemand anderen damit beauftragen, es in Form zu bringen.«
    »Falls man es findet«, erwiderte Hunter. »Wir haben ihren Wohnwagen durchsucht. Ihr Laptop ist verschwunden, ebenso wie ihre USB-Sticks und alle Disketten.«

Ruh, ruh, verstörter Geist!
William Shakespeare, Hamlet
    Bree saß da und starrte auf die weiße Kunststofftafel, die im Büro in der Angelus Street hing. Das Fragezeichen, das den Zeitraum zwischen ein Uhr dreißig und vier Uhr dreißig markierte, schien sie höhnisch anzugrinsen. »Irgendetwas habe ich übersehen.«
    »Sie werden schon noch drauf kommen«, bemerkte Lavinia gelassen. Ihre knotigen Finger bewegten sich rasch hin und her, denn sie strickte gerade eine Jacke aus weicher lilafarbener Wolle. Brees Bitte um eine Stricknadel hatte Lavinia daran erinnert, dass diese Arbeit liegen geblieben war.
    »Ich habe alle polizeilichen Unterlagen von damals durchgesehen«, sagte Ron. »Florida Smith ist nichts entgangen.«
    »Es wäre korrekter zu sagen, dass nichts in den Polizeiakten steht, was sich nicht auch in den Unterlagen der Verstorbenen fände. Die in unserrem Besitz sind«, stellte Petru richtig.
    Bree kratzte mit der Stricknadel unter ihrem Verband herum. Aus Höflichkeit vermieden es ihre Mitarbeiter, sie dabei anzusehen. »Nichts über einen Zeugen, der Haydee gesehen hat, nachdem sie den Nachtclub verlassen hatte?«
    »Nur Aufzeichnungen über die Befragungen.« Petru trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte. »Das ist höchst ärrgerlich, meine Liebe.«
    »Sorry.« Bree verstaute die Stricknadel in

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