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Gerettet von deiner Liebe

Gerettet von deiner Liebe

Titel: Gerettet von deiner Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CARLA KELLY
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James mit Liebkosungen und zärtlicher Liebe, in der Hoffnung, er wäre hinterher zu müde, um schlecht zu träumen. Dennoch murmelte er im Schlaf etwas von Krabben, bis er plötzlich hochfuhr und kerzengerade im Bett saß. Zitternd starrte er ins Leere, bis sie ihm die Hände über die Augen legte, um ihn von seinem Albtraum zu befreien.
    „Was ist denn, Liebster?“, flüsterte sie. „Kannst du es mir nicht sagen?“
    Er nahm ihre Hände von seinen Augen, blickte sich verstört im Zimmer um und sank ins Kissen zurück. Sein Atem ging keuchend.
    Sie legte sich neben ihn. „Sprich mit mir, James. Du musst mit mir reden.“
    Traurig barg er sein Gesicht an ihrem Busen. „Ich würde, wenn ich könnte, Suzie. Ich weiß nicht, was es diesmal ist. Aber es ist etwas da, was ich nicht erklären kann.“
    „Nicht Timothy Rowe?“
    „Nein, nein.“ Seine Stimme wurde schläfrig. Er schloss die Augen. „Es ist etwas anderes. Etwas Furchterregenderes.“ Dann schlief er ein.
    Susannah fand keinen Schlaf mehr. Schließlich verließ sie das Bett, nahm ihr Nachthemd, das irgendwie auf der Stuhllehne gelandet war, und trat ans Fenster. Der Wind war stärker geworden, rüttelte an den Bäumen, als wolle er den Herbst wegfegen, damit der Winter Einzug halten konnte.
    Lange schaute sie in die Nacht hinaus, bis sie sich wieder beruhigt hatte. Dann warf sie einen Blick zum Bett, wo James sich wieder rastlos hin und her warf, von neuen Gespenstern heimgesucht. War es wirklich nötig, dass du auch noch deine Freunde mitbringst, Tim?, dachte sie, plötzlich wütend auf einen Toten.
    Das Bild der Gloriosa war fertig. Susannah legte den Pinsel beiseite und lehnte sich zufrieden zurück. Als Hintergrund hatte sie ein lichtes Blau gewählt. Die Krabbe leuchtete rot, grün und golden, die langen Fühler tasteten sich purpurfarben in das transparente Blau. Es war kein großes Porträt, da sie nicht mit Ölfarben auf großen Leinwänden arbeitete, sondern auf Papier. Ihre Motive waren Pflanzen und Insekten und diesmal ein kleines Krustentier, das in riesigen Kolonien an seichten windgeschützten Lagunen in der Südsee krabbelte.
    Sie hatte James noch immer nicht nach ihrer gemeinsamen Zukunft befragt. Wenn sie mit ihm Richmond verlassen sollte, um in Cornwall zu leben, würde ein anderer Künstler die exotische Fauna und Flora malen, die regelmäßig aus der Südsee nach England gebracht wurde, da die Royal Navy unermüdlich forschte und überall neue Entdeckungen machte. Es gab genug zu tun für einen Maler.
    Sie nahm den Pinsel wieder zur Hand und überlegte, wo sie das Bild signieren sollte.
    „Signiere rechts unten neben dem dritten Krabbenbein.“
    Erschrocken hob sie den Kopf, dann lächelte sie. „Du bist lautlos wie ein Schatten“, sagte sie, als ihr Mann seine Hände auf ihre Schultern legte.
    „Du warst so versunken in dein Bild, dass du nicht einmal eine trampelnde Büffelherde gehört hättest“, verteidigte er sich.
    Sie hielt den Pinsel an die Stelle, die er genannt hatte. „Ich habe immer mit meinen Initialen SP signiert.“
    „Bleib dabei.“
    „Stört dich das nicht?“
    „Nein.“ Er küsste ihren Scheitel. „Wie könnte ich eifersüchtig auf einen Verstorbenen sein.“
    Sie malte ihre Initialen und legte den Pinsel weg. „Fertig“, erklärte sie. „Wie findest du es?“
    „Wunderschön“, antwortete er und sah sie dabei an.
    „Das Aquarell“, sagte sie geduldig und ihre Wangen überhauchten sich rosig.
    „Das auch. Ist es trocken?“
    Sie nickte. „Es ist ja kein Ölbild. Ich schicke Barmley damit zu Richter in der Regent Street“, erklärte sie. „Die Maße habe ich dem Rahmenmacher schon mit einer Notiz zukommen lassen. Der Rahmen wird morgen nach Somerset House geliefert, rechtzeitig zu Beginn des Festakts um zehn Uhr.“ Sie nahm seine beiden Hände. „Fühlt Sir Joseph sich heute morgen nicht wohl?“
    „Ganz im Gegenteil. Er nahm sich sogar Zeit, meinen Vortrag über die Gloriosa etwas zu kürzen. Ich musste ihn laut vorlesen.“
    „Liest du ihn mir auch vor?“, fragte sie.
    „Nein. Du hörst ihn früh genug, wenn ich auf dem Podium stehe mit schlotternden Knien und einer Medaille um den Hals.“
    „Ich wäre niemals fähig, eine öffentliche Rede zu halten“, sagte sie, während sie den Deckel ihres Malkastens schloss.
    James nahm die Gloriosa von der Staffelei und hielt sie vor sich hin. „Man zwingt mich, diesen Vortrag zu halten. Ich kann nur hoffen, dass niemand vor Langeweile

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