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Gerettet von deiner Liebe

Gerettet von deiner Liebe

Titel: Gerettet von deiner Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CARLA KELLY
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Name gefällt mir. Geht einem leicht über die Lippen, findest du nicht?“
    Er seufzte. „Als Offiziersanwärter wurde ich Mr. Trevenen genannt.“
    „Das genügt, James.“
    Während James sich ankleidete, sah er Timothy Rowe wieder, das spürte Susannah. Sie sah, wie er sich verkrampfte und zurückwich. Dabei warf er ihr einen Blick über die Schulter zu, als schätze er die Entfernung ab, die zwischen dem Gespenst und der Frau, die er liebte, lag.
    Im nächsten Moment war sie bei ihm, schlang die Arme um ihn und barg ihre Wange an seinen Rücken.
    „Wenn er nur endlich verschwinden würde, Suzie.“
    „Bald wird er dich nicht mehr belästigen“, antwortete sie und hoffte, überzeugender zu klingen, als ihr zumute war. „Irgendwie schaffen wir es, dass er dich in Frieden lässt.“
    Beide schwiegen, und bald entspannte James sich wieder. „Hoffentlich“, sagte er nach einer Weile, drehte sich zu ihr um, und Susannah wusste, dass der Schiffszimmermann verschwunden war. James hielt ihr die Krawatte hin. „Das kannst du besser als ich.“ Nachdem sie den Knoten gebunden hatte, fragte er: „Sehe ich gut genug aus, um beim Vikar vorzusprechen?“
    Sie nickte. „Er wird froh sein, dass ich doch noch kirchlich getraut werde.“ Sie öffnete die oberste Schublade der Wäschekommode und holte ein gefaltetes Dokument hervor.
    James legte seine Hände auf ihre Schultern und sah zu, wie sie das Papier entfaltete. „Der Totenschein von David Park“, murmelte er und starrte auf das Dokument. „Bombay. Das liegt in einer anderen Welt, Liebste. Wird dir sein Name fehlen?“
    „Ein wenig“, sagte sie aufrichtig, „bis ich mich an deinen gewöhnt habe.“ Sie reichte ihm den Schein. „Mehr brauchst du nicht, denke ich. Wann wird es so weit sein?“
    „Morgen?“,meinte er fragend.„Ich habe den Verdacht, ich bin in deinem Bett nicht sonderlich willkommen, solange unsere Beziehung nicht von der Kirche gesegnet ist.“
    „Damit könntest du recht haben“, sagte sie.
    Offenbar hatte er das Zögern in ihrer Stimme bemerkt, da er sie wieder bei den Schultern nahm und ihr forschend in die Augen blickte. „Bedrückt dich etwas?“
    „Meine Schwester.“ Sie barg ihre Wange an seiner Brust. „Sie ist mir nicht mehr böse, aber ich fürchte …“
    „Sie fühlt sich wieder zurückgesetzt. Sollen wir warten?“
    „Nein, aber können wir es für uns behalten, wenigstens bis nach dem Festakt?“
    „Was sollte sich bis dahin ändern?“
    Sie wusste keine Antwort. Er zog sie an sich. „Morgen heiraten wir. Ich schweige und du schweigst, und wir hoffen, dass ein Wunder geschieht.“
    Er hob ihr Kinn und küsste sie. „Vielleicht ist unsere Abmachung gar keine schlechte Idee. Ich habe immer noch ein beklommenes Gefühl wegen Lady Audley.“
    „Wenn sie den Eindruck hat, ihr Auftritt bei Lord Batchley habe uns auseinandergebracht, glaubt sie sich vielleicht am Ziel ihrer Wünsche und lässt dich zufrieden.“
    Er küsste ihren Scheitel. „Das Wort Zufriedenheit kennt diese Frau nicht. Vermutlich hat sie es immer noch darauf abgesehen, mich endgültig zu vernichten. Ich wünschte, ich könnte das Spiel dieser boshaften Person durchschauen.“
    Susannah löste sich sanft aus seinen Armen und schob ihn zur Tür. „Du findest mich im Tropenhaus. Ich muss die Gloriosa fertig malen.“
    Er öffnete die Tür. „Eigentlich hatte ich vor, das Haus ganz früh am Morgen zu verlassen und mir ein Zimmer im Hotel zu nehmen. Wunderst du dich gelegentlich, wie plötzlich die Dinge sich verändern können?“
    „Nein“, antwortete sie leise. „Ebenso wenig wie du.“

26. KAPITEL
    In dieser Nacht berichtete James ihr alles, was Susannah bereits im Logbuch gelesen hatte: seine Zweifel und Ängste, Tims unersättlichen Appetit nach Menschenfleisch. James schlotterte, als er geendet hatte.
    Susannah küsste ihn zärtlich. „Schlaf jetzt.“
    Er war einmal aufgewacht und hatte etwas über Krabben gestammelt. Das überraschte sie, denn diesmal schien Tims Gespenst ihn nicht heimzusuchen. Und sie begriff nicht, wieso Krabben, die ihm ans Herz gewachsen waren, ihn aufwühlen konnten.
    Sie waren übereingekommen, nur Sir Joseph von ihrer Heirat zu berichten. Zudem wollte Susannah im Tropenhaus die letzten Feinheiten am Bild der Gloriosa anbringen, während James bei Sir Joseph und Sam Higgins bleiben würde. Loisa wäre gewiss bereit, alles aufzuschreiben, was er ihnen über die Insel erzählte. Vielleicht aber hilft das auch nichts,

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