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Gerettet von deiner Liebe

Gerettet von deiner Liebe

Titel: Gerettet von deiner Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CARLA KELLY
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aufgewendet und habe eben so etwas gesagt wie ‚ich werde dich lieben und achten mit Leib und Seele‘, nicht wahr?“
    „Hätte ich einen Schirm bei mir …“
    „… den ich noch nie bei dir gesehen habe …“
    „… würde ich dir damit den Hintern versohlen.“
    Er taumelte in gespieltem Entsetzen zurück. „Gütiger Himmel, noch keine fünf Minuten verheiratet, und sie verwandelt sich bereits in einen Drachen.“
    Falls Sir Joseph über James’Worte, mit denen er ihn in der Bibliothek von Spring Grove von der Hochzeit unterrichtete, überrascht war, erholte er sich rasch.
    „Dann nehmen Sie mir also meine Einmischung nicht übel, wie?“, fragte der alte Herr. „Und du, Susannah?“
    Sie küsste ihn zärtlich. „Eigentlich dürfte ich dir nicht verzeihen. Aber in deinem Fall mache ich eine Ausnahme, da ich deine Patentochter bin und in deinem Testament bedacht werde, wie ich hoffe.“
    Sir Joseph lachte und wandte sich an James. „Ich hätte Sie warnen müssen, mein Junge. Sobald die Beinschellen zuschnappen, sind Sie rettungslos verloren.“
    James schmunzelte und wurde wieder ernst. „Sir Joseph, dürfen wir Sie bitten, die nächsten Tage Schweigen über unsere Heirat zu bewahren, bis wir eine Gelegenheit finden, Loisa davon zu unterrichten?“
    „Selbstverständlich. Und nun werden Sie mir über Ihren Aufenthalt auf der Insel erzählen, nicht wahr? Darauf warte ich nämlich schon die ganze Zeit.“
    „Ich weiß“, entgegnete James leise. „Darf ich Sam holen, damit er aufschreibt, was ich zu berichten habe? Suzie meint, die Geschichte müsse zu Papier gebracht werden.“
    „Wenn Sam kommt, wird Loisa ihn begleiten.“
    James blickte zu Susannah. „Die beiden Damen haben das Logbuch der Orion gelesen; sie wird den Bericht verkraften.“ Er legte den Mantel ab und lockerte die Krawatte. „Suzie, sagst du Barmley Bescheid, er soll uns Sam schicken?“
    „Bleibst du nicht?“, fragte Sir Joseph.
    „Ich will das Krabbenbild fertig malen“, antwortete sie. „James will es auf dem Podium stehen haben, wenn er seine Dankesrede hält.“
    Der Wind war abgeflaut, die Sonne brach durch die Wolken, als Susannah das Tropenhaus betrat. Das Licht war ideal, als sie sich an die Staffelei setzte. Sie mischte die Farben und blickte durch die hohen Glasscheiben hinaus, wo die Gärtner das Laub zu großen Haufen zusammenharkten. In wenigen Tagen würde es verbrannt werden, und der Geruch und die Rauchsäulen würden wieder schreckliche Erinnerungen in ihr aufwühlen.
    Nachdenklich legte sie den Pinsel beiseite und verschränkte die Hände im Schoß. David, dachte sie in liebevoller Erinnerung, ich werde dich nie vergessen.
    Sie verbrachte den Tag an der Staffelei. Noah kam begeistert angehopst, brachte Makronen, die sie gemeinsam verspeisten, und half anschließend den Gärtnern, Laub einzusammeln. Susannah stand immer wieder auf, streckte sich und ging ein paar Schritte, eine Hand in den Rücken gestützt. Dann trat sie ins Freie und beobachtete Noah, der in der Nähe spielte.
    Susannah hatte sich noch keine Gedanken darüber gemacht, dass sie und ihr Sohn James bald nach Cornwall begleiten würden, nachdem er die Medaille in Empfang genommen hatte. Sie dachte an ihre Eltern. Ihre Mutter würde im ersten Moment schockiert sein über die plötzliche Heirat, ihr Vater würde irgendwann wieder auf seinen Hochsitz zurückkehren und seine geliebten Vögel beobachten. Und Loisa? Wie sah ihre Zukunft aus? Sam Higgins konnte nicht ewig den eingebildeten Kranken spielen. Die Missionarsgesellschaft schien kein Interesse daran zu haben, ihn wieder aufzunehmen. Vielleicht würde er auf seinen Bauernhof zurückkehren. Loisa, wird Sam dir das Herz brechen?, fragte sie sich bang, während sie sich wieder an die Staffelei setzte.
    Vermutlich musste sie den Rahmenmacher darum bitten, sich zu beeilen. Die Zeit drängte.
    Sie lächelte. Ich werde Mr. Trev… James … bitten, das Geld für die Eheringe für den Rahmen der Gloriosa zu verwenden, überlegte sie. Ihr Lächeln schwand. Timothy Rowe war ein Zimmermann. Schade, dass er sich nicht nützlich machen konnte. „Timothy, können Sie endlich verschwinden und aufhören, meinen Ehemann zu quälen?“, sagte sie laut.
    Keine Antwort. Seufzend nahm sie den Pinsel wieder zur Hand.
    Die Hochzeitsnacht verbrachte das frisch vermählte Paar in zärtlicher Umarmung, darauf bedacht, leise zu sein, da Noah wieder im eigenen Bett im Nebenzimmer schlief. Susannah überschüttete

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