Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gerettet von deiner Liebe

Gerettet von deiner Liebe

Titel: Gerettet von deiner Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CARLA KELLY
Vom Netzwerk:
erklärte sie, bevor James die richtigen Worte fand.
    Er nickte. „Er sprach diese Bitte so gelassen aus, als gebe er mir Anweisung, die Zimmerpflanzen zu gießen. Stell diesen Trevenen einfach vor vollendete Tatsachen, bevor er Zeit hat, nachzudenken … so ungefähr.“
    „Es tut mir furchtbar leid“, sagte Susannah zerknirscht.
    Verwirrt sah er sie an. „Sie sind gewiss eine wunderbare Frau, aber ich bleibe nur zwei Wochen. Ich könnte mich zwar irren, aber meiner Meinung dauert es ein wenig länger, bis zwei Menschen sich verlieben und beschließen zu heiraten.“
    „Sir, es gibt Menschen, die sich auf den ersten Blick verlieben“, entgegnete sie, ohne nachzudenken.
    „Aber nur im Roman“, wandte er rasch ein.
    Gut, dachte Susannah beruhigt, demnach haben wir beide nichts vom anderen zu befürchten. Sie würde ihn durch London begleiten, ihm alle Sehenswürdigkeiten zeigen und ihn anschließend erleichtert nach Cornwall reisen lassen.
    Spontan streckte sie ihm die Hand entgegen, die er ohne Zögern nahm. „Abgemacht, Sir“, erklärte sie. „Wir würden meinen Patenonkel nur beunruhigen, wenn wir ihm von diesem Gespräch erzählen. Es bleibt unter uns. Soll er getrost seinen Spaß haben!“
    James hob ihre Hand und berührte sie – beinahe – mit den Lippen. „Einverstanden, Madam.“
    Susannah lächelte, während James ihr die Tür öffnete und ihr den Vortritt ließ.„Zuerst die Tukane, Mr. Trevenen“,sagte sie leise. „Und dann Loisa.“

5. KAPITEL
    „Die Sache mit den Tukanen ist so gut wie erledigt“, versprach er seiner reizenden Gastgeberin zuversichtlich. Soweit er die Lage beurteilte, würde Lord Watchmere ihn allerdings eigenhändig aus dem Haus werfen, wenn er seinen geliebten Tieren auch nur ein Federchen krümmte.
    James hatte nichts für Vögel übrig. Das Federvieh auf seiner Insel war zu klug gewesen, um in seine unbeholfen aufgestellten Fallen zu gehen, wodurch er gezwungen war, sich vorwiegend von Fisch und Krustentieren zu ernähren.
    Gemeinsam mit Susannah ging er zur Treppe. Die geschlossene Tür zu seiner Rechten musste in die Halle führen, in der die Tukane herrschten. Er blieb stehen.
    „Jetzt gleich?“, fragte Susannah verdutzt.
    „Ich gehöre nicht zu denen, die auf den perfekten Moment warten“, erklärte er. „Will man ein Problem lösen, tut man es.“
    „Haben Sie das auch auf Ihrer Insel gelernt?“
    „Schon früher. Wenn einem das Wasser bis zum Hals steht bei einem Schiffsunglück, bleibt nicht viel Zeit, große Überlegungen anzustellen.“
    Sie schürzte die Lippen. „Mr. Trevenen, Sie sind ein Mann der Tat, und ich bin ein Drückeberger. Ich weiß zwar nicht, was Sie vorhaben, um meinem Sohn die Angst vor den Tukanen zu nehmen. Aber nur zu, ich folge Ihnen!“
    Ihr Mut gefiel ihm, aber er schüttelte den Kopf. „Nein, Mrs. Park. Ich schlage vor, Sie begeben sich mit Noah nach oben. Dies ist meine Aufgabe.“
    „Wie Sie meinen“, sagte sie nach kurzem Zögern. „Wir essen um sechs. Schrecklich früh, aber Papa hat nun mal seine Eigenheiten.“ Sie nahm Noah bei der Hand, ging mit ihm nach oben und warf noch einen Blick über die Schulter.
    James horchte eine Weile. Während der kurzen Unterhaltung mit Susannah hatte er das Flattern der Vögel gehört. Vermutlich lauerten sie darauf, das Weite zu suchen, sobald die Tür geöffnet wurde.
    Reglos stand er da und atmete kaum, wie er es so oft auf seiner Insel getan hatte. Auf seiner ständigen Nahrungssuche war es ihm zur Selbstverständlichkeit geworden, still zu stehen wie ein Baum. Allerdings habe ich nicht erwartet, diese Gewohnheit in London wieder aufzunehmen, dachte er belustigt.
    Er hörte das Klappern der Schnäbel und dann das leise Geräusch der Flügelschläge, als die Vögel sich von der Tür entfernten. Schnell riss er die Tür auf und schlug sie schleunigst wieder hinter sich zu.
    „Du meine Güte!“, murmelte er und richtete den Blick angewidert auf den mit Vogelkot beschmutzten Parkettboden. Lord Watchmere war offenbar an Exzentrik nicht zu überbieten, so etwas zu dulden. Gegen ein paar Kanarienvögel in einer Voliere hätte James nichts einzuwenden gehabt. Aber wer in aller Welt ließ schon so große Vögel frei fliegen und die elegante Eingangshalle seines Herrenhauses völlig verdrecken?
    Die Tukane hatten sich auf ihren römischen Marmorbüsten niedergelassen und beäugten James hasserfüllt, wie ihm schien. Überall auf der dicken Schicht Vogeldreck standen Schalen mit Nüssen

Weitere Kostenlose Bücher