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Gerettet von deiner Liebe

Gerettet von deiner Liebe

Titel: Gerettet von deiner Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CARLA KELLY
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gewesen zu sein.“
    Der maßlose Zorn, der Lord Watchmere die Treppe herauf und ins Zimmer hatte stürmen lassen, wich rasch. „Es existiert eine Unterart meiner Tukane?“, fragte er staunend. „Sagen Sie, junger Mann, worin begründet sich Ihre Besorgnis, die Sie veranlasste, meine Vögel freizulassen?“
    James warf vorsichtige Blicke um sich. „Wir wollen uns von der Tür entfernen“, schlug er vor und wies auf zwei Lehnstühle vor dem Kamin. „Ich möchte nicht, dass wir belauscht werden. Es handelt sich um ein ausgesprochen heikles Thema.“
    Lord Watchmere entledigte sich seines kuriosen Umhangs und ließ ihn achtlos zu Boden fallen. „Sprechen Sie, Mann!“, forderte er ungehalten.
    Fürsorglich stellte James ihm einen Schemel unter die Füße. „Wie fühlen Sie sich?“, fragte er im Tonfall eines Hausarztes.
    „Heute Morgen hatte ich einen Hustenanfall“, antwortete Lord Watchmere mit ängstlichem Blick.
    James setzte sich und lehnte sich erleichtert zurück. „Ich habe noch rechtzeitig eingegriffen“, sagte er mit leiser Stimme. „Gottlob.“ Dann beugte er sich vor und blickte seinem Gegenüber forschend in die Augen. „Leiden Sie in letzter Zeit unter Haarausfall?“
    Lord Watchmere nickte.„Seit zwei oder drei Jahren.“Vorsichtig strich er sich mit der Hand über das schüttere Haar, und seine Augen weiteten sich. „Aber das kann doch nicht …“
    „Ich fürchte doch“, unterbrach James. Wie weit darf ich gehen?, überlegte er. „Aber es gibt noch etwas Schlimmeres.“ Erneut warf er einen vorsichtigen Blick über die Schulter und senkte die Stimme noch mehr. „Haben Sie … oh nein, diese Frage kann ich einem Herrn nicht stellen, dem ich noch nicht einmal vorgestellt wurde …“
    Ungeduldig wedelte sein Gastgeber mit der Hand. „Lord Watchmere. Ich freue mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, Mr. Trevenen. Und jetzt heraus mit der Sprache!“
    James bekämpfte einen Heiterkeitsanfall. „Mylord, hatten Sie in letzter Zeit Schwierigkeiten … nun ja … Lady Watchmere zu beglücken?“
    Entgeistert starrte Lord Watchmere ihn an. „Nur das nicht!“, krächzte er heiser.
    James nickte mit ernstem Gesicht. „Wenn Tucani incogniti in Gefangenschaft gehalten werden, verpesten sie die Luft durch ihre Exkremente mit giftigen Gasen. Kein Ureinwohner von Guyana würde Tukane in einem Käfig halten.“ Er wandte den Blick ab. „Auch die weißen Siedler, allesamt streng gläubige Christen, würden niemals wagen, ihre …“ verlegen hüstelte er, „… ihre Manneskraft aufs Spiel zu setzen.“
    Er schloss die Augen und wartete darauf, dass Gott einen Blitz auf ihn schleuderte. Nichts geschah. Dann wagte er, seinen Gastgeber wieder anzusehen, der die Stirn in nachdenkliche Falten gezogen hatte. „Und wie kommt es, dass Chumley volles rotes Haar hat?“, fragte Lord Watchmere erstaunt.
    „Chumley?“
    „Mein Butler.“
    Lass dir schleunigst etwas einfallen, befahl James sich. „Die Bewohner von Panama haben eine Theorie, wonach nur bei Menschen vornehmer Herkunft – Adelige wie Sie, Mylord – diese gefährlichen Symptome auftreten.“ Er hob beide Hände. „Da ich keine Titel besitze, können die Tukane mir keinen Schaden zufügen.“ Er beugte sich erneut vor. „Mylord, ich hatte nur Ihr Wohlergehen im Sinn und sah mich daher zu diesem drastischen Schritt genötigt. Ich hoffe, Sie verzeihen mir. Ich durfte einfach nicht zögern.“
    Zu seiner großen Erleichterung glättete sich die Stirn seines Gastgebers. „Wahrscheinlich muss die Halle sofort gründlich gereinigt werden, meinen Sie nicht auch?“
    „So rasch wie nur irgend möglich.“ Lord Watchmere erhob sich und eilte zur Tür. „Ich gebe Chumley sofort Anweisung, die Halle säubern zu lassen.“ Dann drehte er sich um und winkte James zu sich. „Dieses … Problem …, ist der Schaden zu beheben?“ Er strich sich über das schüttere Haar. „Sagen Sie mir die Wahrheit! Ich bin auf das Schlimmste gefasst.“
    „Ich denke schon. Es besteht Hoffnung, dass wir die Gefahr im Keim ersticken konnten.“ Er beugte sich vor. „Erfahrungsgemäß dauert es etwa vier Wochen, bevor die Dinge wieder ins Lot kommen.“
    „Auch die andere Sache?“, fragte Watchmere im Flüsterton.
    „Auch in dieser Hinsicht bin ich zuversichtlich“, antwortete James. In zwei Wochen sitze ich bereits in der Postkutsche, dachte er. „In beiden Fällen stellt sich eine Besserung allerdings nur allmählich ein.“
    „Mr. Trevenen, Sie schickt mir

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