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Gerettet von deiner Liebe

Gerettet von deiner Liebe

Titel: Gerettet von deiner Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CARLA KELLY
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der Himmel“, sagte Lord Watchmere voller Inbrunst. „Wie dumm von mir, verärgert gewesen zu sein, weil Sir Joseph Sie uns aufgehalst hat!“ Er bückte sich nach seinem Umhang, verließ das Zimmer und schleifte das hässliche Ding hinter sich her.
    In diesem Augenblick erschien Susannah in der Tür des gegenüberliegenden Zimmers, blickte ihrem Vater nach, der bereits an der Treppe war, und wollte etwas sagen. Schnell legte James einen Finger an den Mund. Mit belustigt glitzernden Augen huschte sie auf Zehenspitzen über den Flur in sein Zimmer.
    „Ich hatte schon Angst um Ihr Leben“, flüsterte sie mit einem Blick über die Schulter. „Ich habe meinen Vater noch nie so wütend gesehen. Und jetzt scheint er wieder völlig ruhig zu sein. Was haben Sie nur getan?“
    Ich habe ihm eine haarsträubende Lügengeschichte aufgetischt, dachte James. Sosehr er sich über den friedlichen Ausgang der Tukanepisode freute, plagten ihn doch Gewissensbisse.
    Susannah musterte ihn streng. „Gestehen Sie, Sir.“
    Er schüttelte den Kopf. „Sie würden mir nicht glauben.“
    „Versuchen Sie es doch“, scherzte sie.
    „Später vielleicht.“ Die Sache war ihm plötzlich peinlich.
    „Nun gut. Dann schreiben wir Ihren Erfolg eben einer Reihe von ungewöhnlichen Umständen zu.“ Dann wurde sie ernst. „Um meine Schwester Loisa gnädig zu stimmen, müssen Sie allerdings wirklich ein Wunder vollbringen.“ Damit kehrte sie in ihr Zimmer zurück.
    Ach ja, Loisa, dachte er. Er wusste nur wenig über Frauen, aber eines wusste er bereits: Loisa würde ihm größere Schwierigkeiten bereiten als die Tukane.
    Seufzend zog er die Stiefel aus, legte sich aufs Bett und schloss die Augen.
    Er fuhr aus dem Schlaf hoch, wie immer, war sich seiner Umgebung nicht sicher, wusste nur, dass er auf einem weichen Bett lag. Und das Zimmer war nicht zu vergleichen mit der provisorischen Hütte aus den zerbrochenen Planken des Beiboots und Palmwedeln.
    Nach einem flüchtigen Blick durch den Raum schloss er wieder die Augen und fragte sich, ob er je aufwachen würde, ohne Hunger zu haben. Auf der Insel hatte es keinen Morgen gegeben, an dem er zufrieden erwacht war. Nein, er war auf der Erde herumgekrochen wie ein Tier auf der Suche nach Nahrung. Das Dumme an der Sache war, dass es ihn immer noch drängte, so etwas zu tun.
    Ich werde nicht in den Taschen meines Gehrocks kramen, sagte er sich, während er bereits am Fußende des Bettes danach griff. Er klopfte die Taschen ab, bis er die Makronen spürte, die er von Lady Dorotheas Teetisch stibitzt hatte. Ich kann bis zum Dinner warten, dachte er, während er schon das Gebäck herausholte, es mit großer Erleichterung betrachtete und dann doch verzehrte.
    Danach legte er sich wieder auf den Rücken und starrte zur Zimmerdecke. Seltsamerweise musste er an Lady Audley denken, an jenem ersten Morgen der Überquerung des Indischen Ozeans, nachdem er sich mit ihr die halbe Nacht auf der schmalen Koje gewälzt hatte. Nackt und bis auf die Knochen abgemagert war er über sie hinweggekrochen, hatte sich den verbeulten Blechkrug gegriffen und in tiefen Schlucken ausgetrunken. Sie hatte gelacht, ihn an sich gezogen und ihre Beine wieder um seine Hüften geschlungen.
    Eine Erinnerung, auf die er keineswegs stolz war. Er schämte sich dieser sieben Wochen nahezu ununterbrochener, zügelloser Fleischeslust. Sam Higgins hatte ihn in scharfen Worten getadelt, sich so anstößig mit einer verheirateten Frau zu vergnügen.
    Mit einem Blick vergewisserte er sich, dass die Ledermappe mit der Abhandlung über die Gloriosa auf dem Schreibtisch lag. Es drängte ihn nicht, aufzustehen und sich vom Inhalt der Mappe zu überzeugen. Diesmal jedenfalls nicht. „Auf unserer Insel war das Leben weniger kompliziert, habe ich recht?“, sagte er und wurde sich bewusst, dass er bereits laut mit einer Krabbe sprach.
    Bald darauf ertönte der Gong zum Dinner. Er kleidete sich um, was nicht lange dauerte, da er sich seit der Rückkehr von der Insel nur mit der nötigsten Kleidung ausgestattet hatte. Mit dem Binden der Krawatte hielt er sich nicht lange auf, und dementsprechend sah der Knoten auch aus. Ein Affe würde sich geschickter anstellen, dachte er mit einem kritischen Blick in den Spiegel. „Wenigstens bist du nicht mehr nur Haut und Knochen“, erklärte er seinem Spiegelbild, als er sich die Weste zuknöpfte und in die Ärmel des Gehrocks schlüpfte.
    Dann wartete er beklommen, bis er hörte, wie alle Türen geöffnet und

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