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Gerissen: Thriller (German Edition)

Gerissen: Thriller (German Edition)

Titel: Gerissen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Abrahams
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gemacht?«, erkundigte sich Ivy.
    »Sie haben bei Martinique ein Korallenriff gerammt«, sagte Danny. »Hätten ertrinken können.«
    »Ich meinte, beruflich«, sagte Ivy.
    »Ach, dauernd unterwegs«, sagte Danny. »Wohltätigkeitsveranstaltungen, Eröffnungen, Einladungen. Sie steht praktisch jeden Sonntag in der Lifestyle-Kolumne.«
    Bruce kam vorbei und warf Danny seine Rechnung hin.
    »Würde es Ihnen etwas ausmachen, die zu begleichen?«
    Danny bezahlte seine Rechnungen in unregelmäßigen Abständen alle paar Wochen, aber er war ein guter Kunde, lebte in der Nachbarschaft und gab großzügige Trinkgelder.
    Er blätterte durch die Belege, die Augen halb geschlossen, dann zückte er eine Platinkarte.
    »Ich würde keinen Fuß in diesen Saftladen setzen«, sagte er, »wenn …« Er leerte sein Bier und bestellte noch eins. »Wie war der Kurs?«
    »Dein Freund war dabei.«
    »Felix?«
    Ivy nickte.
    »Genau genommen sind wir nicht befreundet. Er war ein Klient. Wie ist seine Schriftstellerei?«
    »Er hat an dem Tag nichts geschrieben.«
    »Das überrascht mich nicht«, meinte Danny. »Felix ist ein Zahlentyp, ausschließlich links gesteuert. Aber ein brillanter Zahlentyp. Er hat eine Art der Derivatberechnung entwickelt, die vielleicht drei Menschen weltweit verstehen.«
    »Sitzt er deshalb im Gefängnis?«
    »Nicht direkt. Irgendeine Vereinbarung mit zeitlich begrenzten Offshore-Optionen ist für den Schaden verantwortlich. Ironischerweise war diese kleine Maßnahme nur als eine Art Versicherung zum Schutz der Investoren gedacht. Aber die Geschworenen waren zu dumm, das zu begreifen.«
    »Wer waren die Investoren?«
    Danny zuckte die Achseln. »Irgend so ein Rentenfonds«, meinte er. »Niemand.«
    »Was ist aus den Rentengeldern geworden?«
    »Den Rentengeldern?«, fragte Danny. »Ach, das waren die sechzig Millionen. Falls es dich interessiert, könnte ich dir die ganze Geschichte bei einem späten Abendessen erzählen.« Er schob seine Hand über den Tresen, dicht an ihre, berührte sie aber nicht.
    Dannys Hände waren hübsch, abgesehen von den abgekauten Fingernägeln. Danny selbst war auch nett; warf ein bisschen viel mit Geld herum, aber im Grunde nett, und er mochte sie. Außerdem interessierte sie sich für Felix Balabans Verbrechen. Also, ein spätes Abendessen mit Danny: Wie schlimm konnte das sein? In diesem Moment kam ihr ein Gedanke, irgendwie befremdend: Dannys Hände waren nicht annähernd so hübsch wie El-Hassams. Und direkt darauf: Danny besaß schlanke, muskulöse Arme, aber sie waren wie die eines Kindes verglichen mit denen von Hector Luis Morales. Und das bedeutete? Ivy wusste es nicht.
    »Wann machst du Feierabend?«, fragte Danny.
    Waren sie – El-Hassam und Morales – irgendwie männlicher als Danny? Was für eine verrückte Vorstellung! Verrückt, und Danny war im Grunde ein netter Kerl, aber Ivy erwiderte: »Nicht vor zwei«, was gelogen war.
    Sie ging allein um halb eins, Dragan hielt ihr die Tür auf.
    »Bald werde ich bereit sein, dir meinen Roman zu zeigen«, verkündete er.
    »Das ging schnell«, sagte Ivy.
    »O ja«, sagte Dragan. »So viel leichter als Geschirr spülen, die Schreiberei, fünfzig, sechzig Seiten von Anstoß bis Abpfiff.«
    »Guckst du Football, wenn du schreibst?«
    »NFL im TiVo, jedes Spiel«, sagte Dragan. »Phantastisch. Du bist auch eine Liebhaberin von Football?«
    »Eigentlich nicht.«
    Dragan wirkte überrascht. »Ich bin der wahre Amerikaner«, sagte er.
    »Glückwunsch«, gratulierte Ivy.
    Er lachte unsicher.
    Ivy machte sich auf den Weg.
    »Ich werde meinen Roman mit dem Titel Amerikanische Frau benennen«, rief er hinter ihr her. »Oder heißt Frau Mädchen in normaler Rede?«

    Ivy stieg zu ihrem Zimmer im fünften Stock empor. T. S. Eliot hatte im Stehen geschrieben, Poe hatte Laudanum benutzt, Dragan vertraute auf die National Football League.
    In der Dunkelheit blinkte das Lämpchen an ihrem Anrufbeantworter.
    »Hier ist Sergeant Tocco, Dannemora. Wir haben noch einen Häftling, der die Schreibwerkstatt besuchen darf. Heißt Harrow. Wir reden immer zuerst mit dem Leiter. Wenn Sie noch einen mehr vertragen können, rufen Sie mich an.«
    Einer mehr, warum nicht? Ivy hinterließ eine Nachricht auf seinem Anrufbeantworter: »Ja.«
    Dann setzte sie sich an ihren Laptop und ging »Höhlenmann« noch einmal durch. Vladek fühlte sich stark. Das hatte sie behauptet, doch während sie las, fand sie nichts, das ihn stark wirken ließ oder zumindest

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