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Gerissen: Thriller (German Edition)

Gerissen: Thriller (German Edition)

Titel: Gerissen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Abrahams
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Taneesha setzten sich an einen Tisch in der Nähe des Dartspiels. Der Blick aus dem Fenster zeigte Gefängnismauern, sonst nichts.
    Taneesha stieß mit Ivy an. »Auf den Ruhestand«, sagte sie. Taneesha war ungefähr dreißig. Sie zündete sich eine Zigarette an, nahm einen tiefen, langen Zug, stieß den Rauch aus, trank einen Schluck Bier und sagte: »Aah.«
    »He, Taneesha«, rief einer der Wachleute an der Bar. »Rauchen verboten.« Aber er rauchte ebenfalls; wie die meisten von ihnen, einschließlich des Barkeepers. Alle lachten.
    »So ein Mist, dass Sie die ganze Strecke umsonst gefahren sind«, meinte Taneesha.
    »Das macht nichts«, versicherte Ivy. »Hier oben ist es so schön.«
    »Hä?«
    »Die Gegend.«
    »Gegend?«
    »Vielleicht sind Sie daran gewöhnt.«
    »Ich musste für diesen Job nach Plattsburgh ziehen«, sagte Taneesha. »Plattsburgh.«
    »Woher kommen Sie ursprünglich?«
    »Queens. Sing-Sing war meine erste Wahl. Wer hätte je gehört, dass man Sing-Sing nicht kriegt?« Sie leerte ihr Glas und winkte dem Barkeeper.
    »Das geht auf mich«, sagte Ivy.
    »Was sagt einem das, wenn man nicht mal Sing-Sing kriegt?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Ivy.
    Taneesha trank noch einen großen Schluck. »Hören Sie nicht auf mich. Ich habe schlechte Laune, das ist alles. Das liegt an Enriquez.«
    »Wer ist Enriquez?«
    »In Block A«, sagte Taneesha. »Wichst gern vor weiblichen Wachen. Erwischt einen unerwartet, als wäre es eine Art Spiel.«
    »Ist deshalb die Kontaktsperre verhängt worden?«
    Taneesha lachte, wobei sie ein paar Biertropfen versprühte. »Wenn wegen solcher Kleinigkeiten Kontaktsperre verhängt würde, hätten wir sie garantiert bis zum Ende aller Zeiten.« Dann sagte sie: »Kleinigkeiten«, und lachte wieder.
    Auch Ivy lachte. »Was war denn nun der Grund für die Kontaktsperre?«, fragte sie.
    »Das Übliche«, erwiderte Taneesha. »Einem Insassen von Block B wurde die Kehle aufgeschlitzt.«
    »Ist er tot?«
    »Von Ohr zu Ohr«, erklärte Taneesha. »Verblutete, ehe jemand helfen konnte.« Sie drückte ihre Zigarette aus, zögerte. »Ich glaube, er war in Ihrem Kurs.«
    »Oh, mein Gott«, sagte Ivy. »Wer?«
    »He, Ernie«, rief Taneesha zur Bar hinüber. »Wer war der Typ in Block B?«
    Der Wachmann, der den Rauchen-verboten-Witz gerissen hatte, antwortete: »War das nicht dieser kleine Kerl, Felix?«
    »Felix Balaban?«, fragte Ivy.
    Der Wachmann startete eine kurze Umfrage, und alle bestätigten, dass der tote Häftling Felix Balaban gewesen war.
    »Was ist passiert?«, fragte Ivy. »Wer hat das getan?«
    Taneesha zuckte die Achseln. »Darum wurde ja die Kontaktsperre verhängt, um das herauszufinden.«
    »Aber er war so harmlos«, sagte Ivy. »Sein Verbrechen war eine Art Finanzbetrug.«
    »Ja?«, sagte Taneesha. »Konnte er gut schreiben?«
    »Warum sollte jemand einem wie ihm wehtun?«, fragte Ivy.
    »Vielleicht hat er in die verkehrte Richtung geniest«, sagte Taneesha.
    »Ich verstehe nicht.«
    »Oder ein Lied gepfiffen, das jemand anders nicht gefiel, oder am falschen Tisch gesessen, oder geduscht, obwohl er nicht an der Reihe war. Sie müssen begreifen, mit wem Sie es zu tun haben, Ivy.«
    Abschaum , glaubte man Sergeant Tocco. Aber Perkins war von Shakespeare gerührt gewesen und konnte ihn nach einmaligem Hören auswendig, und Morales und El-Hassam hatten Gedichte mit echter Poesie darin geschrieben.
    »Zigarette?«, bot Taneesha an.
    »Nein, danke.«
    Taneesha spülte mehr Bier herunter. »Kommen Sie nächste Woche wieder?«
    Draußen versank die Sonne hinter den Mauern, obwohl es erst früher Nachmittag war, und im Lulu’s by the Gates wurde es dunkel.

Fünf
    J a«, sagte Ivy, während sie sich herumrollte, um auf die Uhr zu sehen. »Ich hab’s gehört.«
    Danny war am Telefon. Sechs Uhr morgens, aber er rief von der Arbeit an. Ivy hörte im Hintergrund jemanden über die Notenbank reden.
    »Es ist einfach schrecklich«, sagte Danny. »Niemand scheint zu wissen, was passiert ist.«
    »Jemand hat ihn umgebracht.«
    »Wer?«
    »Das versuchen sie herauszufinden.«
    »Wer sind sie ?«, verlangte Danny zu wissen. »Irgendwelche Provinztrottel?«
    »Nicht alle sind Trottel«, sagte Ivy.
    Danny wurde lauter. »Nein? Der Richter war ein Trottel, die Geschworenen waren Trottel, der Staatsanwalt war ein Trottel. Sie haben ihn zu fünfeinhalb Jahren verknackt, weil er auf völlig legale Weise Aktien verschoben hat, und jetzt …« Sie hörte, wie er mit der Faust auf einen Tisch

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