Gesammelte Werke
der Studie lag in den Händen von Ludwig von Friedeburg. Mitarbeiter der Studie in all ihren Sektoren bis zur abschließenden Redaktion waren: Egon Becker, Walter Dirks, Volker von Hagen, Lothar Herberger, Armin Höger, Christian Kaiser, Margarete Karplus, Werner Mangold, Christoph Oehler, Diedrich Osmer, Ingeborg Ptasnik, Manfred Teschner, Erhard Wagner, Friedrich Weltz.
Die technische Durchführung der Umfrage, des Codens der Interviews und der Grundauszählung war dem Deutschen Institut für Volksumfragen in Frankfurt am Main (DIVO) übertragen.
Unser Dank gebührt zunächst dem Vorstand der Mannesmann-AG, der uns die Möglichkeit zu dieser Untersuchung gab, und den Werks- und Betriebsleitungen und Arbeitervertretungen, die uns bei Organisation und Durchführung der Umfrage und der Diskussionen aufs nachhaltigste unterstützt haben. Wer die technischen, vor allem aber auch die psychologischen Schwierigkeiten kennt, denen Untersuchungen dieses Typus ausgesetzt sind, weiß, daß ohne ihre vom Vertrauen in wissenschaftliche Objektivität getragene Hilfe das Ganze sich nie realisiert hätte.
Nicht geringer aber ist unsere Dankbarkeit denen gegenüber, die sich interviewen ließen und an den Gruppendiskussionen teilnahmen. Die Ergebnisse der Untersuchung sind nichts anderes als die begriffliche Verarbeitung dessen, was sie uns gaben.
1. August 1955
Soziologische Exkurse. Nach Vorträgen und Diskussionen. Frankfurt a.M. 1956. (Frankfurter Beiträge zur Soziologie. 4. )
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Der vierte Band der »Frankfurter Beiträge zur Soziologie« geht letztlich auf Manuskripte zu kurzen Vorträgen zurück, die in den Jahren 1953 bis 1954 vom Hessischen Rundfunk aufgenommen und in französischer Sprache im Rahmen der Université Radiophonique Internationale, Radiodiffusion Française, übertragen wurden. Sie sind vielfach ergänzt und durch eine Reihe anderer erweitert worden. Der lose, improvisatorische Charakter der Gelegenheitsarbeit blieb jedoch gewahrt.
Der Band ist didaktisch, nicht im Sinne des bündig vorgetragenen Lehrstücks, sondern dem einer imaginären Diskussion, wie sie etwa an Referate über ausgewählte soziologische Stichworte sich anschließen mag. Man darf beim Ganzen vielleicht an ein Proseminar über soziologische Begriffe erinnern, wie es seit Jahren im Institut für Sozialforschung regelmäßig stattfindet. Auch dort wird der Schein systematischer Geschlossenheit und Vollständigkeit mit Bedacht vermieden. Es werden Einzelbegriffe ebenso wie Einzelgebiete herausgegriffen, um an ihnen eine erste Vorstellung von der Soziologie zu entwickeln. Darstellung, Referat, geistige Reflexion durchdringen sich dabei. Das bedarf kaum der Rechtfertigung in einem Bereich, der schon nach Max Webers Einsicht droht, auseinanderzufallen in bloß formale Begriffsbildung auf der einen Seite und begriffslose Anhäufung von Stoff auf der anderen. Durchweg wird versucht, das informatorische Element und das der kritischen Selbstbesinnung in jene Beziehung zu setzen, nach der die soziologische Wissenschaft als solche ebenso verlangt wie das Bewußtsein derer, die mit ihr befaßt sind.
Das Buch ist so disponiert, daß zunächst einige soziologische Begriffe – kaum die wichtigsten, aber solche, an denen der Unterrichtete etwas von der Problematik des Gesamtbereichs wahrnehmen kann – ausgewählt und diskutiert werden, und dann einige Materialbereiche und inhaltliche Komplexe besprochen. Die Zweiteilung des Aufbaus entspricht dem Bruch in der gegenwärtigen Gestalt der Soziologie selber, in der theoretische Überlegung und empirische Einlösung vielfach auseinanderweisen und keineswegs durch Maßnahmen wie die sogenannte ›Integration‹ zusammenzubringen sind. Weder ist dieser Bruch zu verbergen, noch zu verabsolutieren. Ihm ist Rechnung zu tragen, indem kein Kontinuum vorgetäuscht wird, das da vom Einzelbefund bis zu den obersten Aussagen über das System der Gesellschaft sich erstreckte, während doch, soweit es nur möglich ist, die Behandlung der Einzelphänomene vom Gedanken an ihren Zusammenhang zehren soll.
Kein deutsches ›textbook‹ der Soziologie also ist zu erwarten, kein Leitfaden, nicht einmal eine Einführung, und es ist auf keinen Wettstreit mit den Büchern solcher Intention abgesehen, die während der letzten Jahre herauskamen. Weder wird etwas wie eine wie immer auch rudimentäre Theorie der modernen Gesellschaft vorgebracht, noch eine zuverlässige Übersicht über die wichtigsten
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