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Gesammelte Werke 5: Vier Romane in einem Band

Gesammelte Werke 5: Vier Romane in einem Band

Titel: Gesammelte Werke 5: Vier Romane in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Strugatzki , Arkadi Strugatzki
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und sprach es silbenweise. »Jetzt können wir das Photonentriebwerk wieder benutzen, und ich habe beschlossen, es zu benutzen. Vorher aber möchte ich Sie über die möglichen Folgen in Kenntnis setzen. Ausdrücklich mache ich darauf aufmerksam: Der Beschluss ist gefasst, und ich habe nicht die Absicht, mich mit Ihnen zu beraten und Sie nach Ihrer Meinung zu fragen …«
    »Mach’s kurz, Ljoscha«, bat Dauge.
    »Der Beschluss ist also gefasst«, erklärte Bykow. »Aber ich bin der Ansicht, dass Sie ein Recht darauf haben zu erfahren, was jetzt geschehen kann. Erstens kann das Einschalten des Photonenreaktors in dem komprimierten Wasserstoff, der uns umgibt, eine Detonation auslösen; dadurch würde die ›Tachmasib‹ total zerstört. Zweitens kann das erste Aufflammen des Plasmas den Reaktor vernichten; die äußere Oberfläche des Spiegels ist möglicherweise durch Korrosion dünner geworden. Dann müssten wir hierbleiben und … Das dürfte im Allgemeinen verständlich sein. Drittens könnte sich die ›Tachmasib‹ wohlbehalten vom Jupiter lösen, und …«
    »Klar.« Dauge winkte ab.
    »… und der Proviant wird zur Amalthea geliefert«, schloss Bykow.
    »Und der P-proviant wird B-bykow bis in alle Ewigkeit dankbar s-sein«, ergänzte Jurkowski.
    Krutikow lächelte zaghaft. Ihm war nicht nach Lachen zumute.
    Bykow sah zur Wand. »Ich habe vor, sofort zu starten. Den Passagieren empfehle ich, die Druckkammern aufzusuchen. Alle gehen in die Druckkammern! Und verkneift euch eure Extravaganzen!« Er streifte die Planetologen mit einem flüchtigen Blick. »Die Überbelastung wird mindestens das Achtfache betragen. Deshalb bitte ich, diese Anweisung zu befolgen. Bordingenieur Shilin, kontrollieren Sie das und erstatten mir darüber Meldung!« Stirnrunzelnd sah er einen nach dem anderen an, machte kehrt und ging mit durchgedrückten Knien in die Steuerzentrale zurück.
    »Mon Dieu«, stieß Mollard hervor. »Ist das Lebben.« Seine Nase fing wieder an zu bluten, er schnäuzte sich behutsam.
    Dauge sah sich um. »Wir könnten einen Glückspilz gebrauchen. Ist kein Sonntagskind unter uns? Unbedingt brauchen wir jetzt einen Glückspilz.«
    Shilin stand auf. »Es wird Zeit, Genossen.« Er wünschte sich, dass alles schnell zu Ende ginge. Wie gerne hätte er es hinter sich gehabt! Aber alle blieben sitzen. Verstört sagte er noch einmal: »Es wird Zeit, Genossen!«
    »Z-zehn Prozent W-wahrscheinlichkeit, dass wir hier davonkommen«, sagte Jurkowski nachdenklich und rieb sich die Wangen.
    Ächzend erhob sich Krutikow von der Couch. »Jungs, mir scheint, wir müssen voneinander Abschied nehmen. Für alle Fälle, meine ich … Es kann ja alles Mögliche passieren …« Er lächelte bekümmert.
    »Hm, Abschied nehmen …«, meinte Dauge. »Also gut, nehmen wir Abschied.«
    »Ich weiß wieder nicht, wie«, klagte Mollard.
    Jurkowski stand auf. »Jetzt h-hört mal zu … Ab in die D-druckkammern! Gleich kommt B-bykow – d-da verbrenne ich l-lieber … Er hat eine harte H-hand, die werde ich nie v-vergessen. Daran muss ich nach z-zehn Jahren noch denken.«
    »Ja, kommt, Jungs, gehen wir«, drängte der Steuermann. »Erlaubt, dass ich euch zum Abschied küsse.« Er küsste Dauge und Jurkowski, dann wandte er sich an Mollard. Ihn küsste er auf die Stirn.
    »Und wohin gehst du, Mischa?«, wollte Dauge wissen.
    Krutikow küsste Shilin und sagte aufschluchzend: »In die Druckkammer, wie alle.«
    »Und du, Wanja?«
    »Ich auch«, antwortete Shilin und legte Mollard den Arm um die Schultern.
    »Und der Kommandant?«
    Sie gingen in den Korridor; dort blieben sie noch einmal stehen. Sie hatten nur noch wenige Schritte zu gehen.
    »Bykow hat gesagt, er traue der Automatik auf dem Jupiter nicht«, erklärte Shilin. »Er wird das Schiff selbst steuern.«
    »Bykow ist eben Bykow.« Jurkowski lächelte schief. »Alle Schwachen l-lädt er sich auf die Schultern.«
    Schluchzend ging Krutikow in seine Kajüte.
    »Monsieur Mollard, ich helfe Ihnen«, bot Shilin an.
    »Das ist sehr freundlich.« Folgsam hielt sich Mollard an seiner Schulter fest.
    »Ich wünsche Erfolg und ruhiges Plasma«, verabschiedete sich Jurkowski.
    Dauge nickte, und sie verschwanden in ihren Kajüten. Shilin führte Mollard in die seine und bettete ihn in die Druckkammer.
    »Wie ist Lebben, Wanja?«, erkundigte sich Mollard melancholisch. »Gu-ud?«
    »Gu-ud, Monsieur Mollard«, antwortete Shilin.
    »Und wie sind die Mettchen?«
    »Sehr gut«, antwortete Shilin. »Auf der

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