Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gesammelte Werke 5: Vier Romane in einem Band

Gesammelte Werke 5: Vier Romane in einem Band

Titel: Gesammelte Werke 5: Vier Romane in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Strugatzki , Arkadi Strugatzki
Vom Netzwerk:
Arbeit einen Schlauch beschädigt hatte und um ein Haar an frischer Luft gestorben wäre. Ich verstand nur die Hälfte, weil alle ringsum laut brüllten und ebensolche Geschichten erzählten.
    »… Der Ochse beruhigte sich und ging, und sie bestellte ein Frachttaxi, lud seinen Krempel auf und befahl, das Ganze vor die Stadt zu fahren und dort wegzukippen …«
    »… Deinen Stereovisor würde ich mir nicht mal aufs Klo hängen. Etwas Besseres als den ›Omega‹ gibt es ohnehin nicht. Ich habe einen Nachbarn, der ist Ingenieur und hat das wortwörtlich gesagt: Etwas Besseres als den ›Omega‹ gibt es nicht …«
    »… Und so endete ihre Hochzeitsreise. Sie kehrten heim, sein Vater lockte ihn in die Garage – der Vater ist Boxer – und peitschte ihn dort aus, bis er das Bewusstsein verlor, sie mussten den Arzt rufen …«
    »… Na schön, wir nahmen für drei … Sie haben folgende Regel, weißt du: Nimm alles, was du willst, aber schluck auch alles, was du nimmst. Doch er war schon in Fahrt. Nehmen wir noch, sagte er … Aber sie liefen schon nebenher und guckten … Na, denke ich, es langt, höchste Zeit, die Krallen einzuziehen …«
    »… Kindchen, mit deinem Busen würde ich keine Trübsal blasen, so einen Busen trifft man einmal unter tausend, denk nicht, dass ich dir Komplimente mache, das ist nicht meine Art …«
    Auf den leer gewordenen Hocker neben mir kletterte ein mageres Mädchen mit einem Pony bis zur Nasenspitze, trommelte mit den Fäusten auf die Theke und schrie: »Barmann! He, Barmann! Trinken!« Der Lärm war wieder abgeebbt, und ich hörte, wie sich hinter mir zwei Kerle in unheilvollem Flüsterton unterhielten: »Und wo hast du das her?« – »Von Buba. Kennst du Buba? Der Ingenieur …« – »Und das ist das Richtige?« – »Grausig, man kann dran krepieren!« – »Da braucht man noch irgendwelche Tabletten …« – »Nicht so laut, du …« – »Schon gut, wer soll uns denn hören. Hast du’s?« – »Buba hat mir ein Päckchen gegeben, er sagt, in jeder Apotheke kriegt man das haufenweise. Schau …« Pause. »De… Dewon … Was ist das?« – »Irgendein Medikament, woher soll ich das wissen …« Ich drehte mich um. Der eine war rotwangig, hatte sein Hemd bis zum Nabel aufgeknöpft, und man sah seine behaarte Brust. Der andere wirkte ausgemergelt und hatte eine großporige Nase. Beide starrten mich an.
    »Trinken wir einen?«, schlug ich vor.
    »Ein Alkoholiker«, meinte der mit der großporigen Nase.
    »Nicht doch, Pet, nicht doch«, bat der Rotwangige. »Leg dich nicht mit ihm an.«
    »Falls Sie ›Dewon‹ brauchen, kann ich helfen«, sagte ich laut.
    Sie taten einen Schritt zurück. Die großporige Nase sah sich vorsichtig um. Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, dass sich einige Gäste uns zugewandt hatten und still abwarteten.
    »Komm, Pet«, bat der Rotwangige leise. »Komm, soll ihn doch der Kuckuck holen.«
    Jemand legte mir die Hand auf die Schulter. Ich fuhr herum und erblickte einen sonnengebräunten, gut aussehenden Mann mit starken Muskeln.
    »Ja?«, sagte ich.
    »Freund«, begann er wohlwollend. »Lass die Finger davon. Lass die Finger davon, ehe es zu spät ist. Bist du ein Nashorn?«
    »Ich bin ein Nilpferd«, witzelte ich.
    »Nicht doch, ich meine es ernst. Hat man dich geschlagen?«
    »Grün und blau.«
    »Mach dir nichts draus. Heute dich, morgen du … Aber ›Dewon‹ und alles Übrige, das ist Dreck, glaub mir das. Es gibt eine Menge Dreck auf der Welt, doch das ist der größte, verstanden?«
    Das Mädchen mit dem Pony riet mir: »Hau ihm eins in die Fresse, was mischt er sich ein … gemeiner Spitzel …«
    »Du bist besoffen, dumme Gans«, sagte der Sonnengebräunte ruhig und drehte uns den breiten Rücken zu: Von einem halb durchsichtigen Hemd umspannt, reihte sich darunter Muskelpaket an Muskelpaket …
    »Das geht dich überhaupt nichts an«, kreischte ihm das Mädchen nach. Dann sagte sie zu mir: »Hör mal, Freund, ruf den Barmann, mit meinem Geschrei bring ich ihn nicht her.«
    Ich gab ihr mein Glas und fragte: »Was könnte man jetzt noch unternehmen?«
    »Wir gehen jetzt alle«, antwortete das Mädchen. Als sie meinen Schnaps ausgetrunken hatte, wurde sie schläfrig. »Unternehmen – das hängt davon ab, ob man Glück hat. Hat man keins, kommt man sowieso nirgendwo rein. Oder man braucht Geld, wenn man zu den Mäzenen will. Du bist wohl nicht von hier? Bei uns trinkt keiner dieses bittere Zeug. Wie ist es bei euch, erzähl mal … Ich geh

Weitere Kostenlose Bücher