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Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)

Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)

Titel: Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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sagte sie. »Lisa, meine Süße, komm rauf und erlöse Denny von seinem Elend, damit die Leute weitertanzen können.«
    Die Sicherheitskräfte hatten den Mann, der die Bühne gestürmt hatte, bereits umstellt und schleiften ihn hinaus. Die Band begann zu spielen, und Lisa hatte ihre Hand, wenn auch widerstrebend, in Dennys Hand gelegt und ließ sich von ihm auf die Bühne ziehen. Joley fiel auf, dass sie seinem Kuss auswich und seine Lippen zum wilden Geschrei des Publikums nur ihre Wange berühren ließ. Denny führte Lisa zum Schlagzeug und nahm seinen Platz wieder ein. Lisa verzog sich hinter die Bühne, setzte sich aber so hin, dass er sie sehen konnte.
    Joleys Herzschlag hatte sich wieder halbwegs normalisiert, als sie schwungvoll loslegte, sich jedoch während des Songs unablässig nach Ilja umsah. Er war wieder einmal spurlos verschwunden. Sie hatte keine Ahnung, ob der Mann, der sich auf sie gestürzt hatte, bewaffnet gewesen war und ob es ihm gelungen war, Ilja zu verletzen. Die Sicherheitskräfte hatten sofort reagiert, und Ilja war so abrupt verschwunden, wie er aufgetaucht war.
    Der Rest des Konzerts lief ziemlich glatt, mit Ausnahme einer einzigen Fehlfunktion in der Technik, die niemand wirklich zu bemerken schien. Sie wurden noch zweimal unter Kreischen, Trampeln und Klatschen auf die Bühne gerufen, bevor sie es gut sein ließen.

    Denny verschwand sofort mit Lisa, und Logan rief schleunigst im Krankenhaus an, um sich nach seinem Baby zu erkundigen. Daher setzte sich Joley zu Brian, Leo und Rick, während die Menge sich zerstreute. Nach dem Auftritt waren sie wie immer aufgeputscht und redeten alle wüst durcheinander. Keinem fiel auf, dass Joley sehr wenig sagte. Sie konnte an nichts anderes als an Ilja denken, doch ihr Stolz gestattete ihr nicht, sich mit ihm in Verbindung zu setzen. Je länger er schwieg, desto wütender wurde sie auf ihn.
    In dem verdunkelten Bus saß sie auf dem Vordersitz auf der Beifahrerseite und kurbelte das Fenster hinunter, als Steve sie zum rückwärtigen Aufgang fuhr. Hartnäckige Fans, die ihr von einem Konzert zum nächsten folgten, wussten, dass sie nie in der Limousine oder dem protzigen Wagen saß, den sie als Ablenkungsmanöver mit einem Chauffeur ohne Fahrgast losschickten, sondern länger blieb und in einem unauffälligen Bus fortgebracht wurde. Denjenigen, die so lange warteten, gab sie immer die gewünschten Autogramme.
    Steve kannte den üblichen Ablauf und fuhr langsamer, als er auf die Straße bog. Der Rest der Band war rausgekommen und stand hinter den Toren, während sie zusahen, wie sich die Sicherheitskräfte unter die Menge mischten. Diese Fans waren höflich; sie stürmten nicht auf den Wagen zu, sondern standen locker aufgereiht da, während sie Programme und Fotos herüberreichten, um sie von Joley signieren zu lassen. Einige kannte sie beim Namen und begrüßte sie lächelnd, ohne sich auch nur einen Moment lang anmerken zu lassen, wie müde sie war.
    Eine Frau kam mit schleppenden Schritten auf den Wagen zu und reichte ihr ein Foto. Joley kannte sie nicht, aber sie begrüßte sie lächelnd. Als sie auf das Foto hinunterblickte, um es zu signieren, sah sie, dass es kein Foto von ihr, sondern das Bild eines jungen Mädchens war.
    »Meine Tochter«, sagte die Frau. »Sie wird vermisst.«

    Joleys Blick wanderte von dem kummervollen Gesicht der Frau zurück zu dem Foto in ihrer Hand. »Das tut mir so leid«, murmelte sie.
    »Sie war auf Ihrem Konzert in New York, und hinterher ist sie von Ihrer Band zu einer Party eingeladen worden. Sie hat mir eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen, in der sie sagt, sie sei auf dieser Party und käme spät nach Hause, aber sie ist nicht nach Hause gekommen. Ich habe gearbeitet. Ich reinige Bürogebäude. Sie wusste, dass ich die Nachricht erst hören würde, wenn es bereits zu spät wäre, um sie zurückzuhalten. Bitte. Haben Sie sie gesehen? Sie ist erst dreizehn.« Die Augen der Frau füllten sich mit Tränen.
    Joley sah das Foto des jungen Mädchens noch einmal an. Ich kenne dieses Gesicht. Einen Moment lang bekam sie kaum Luft. »Steve? Kommt sie dir bekannt vor?« Sie beugte sich zu ihm hinüber und flüsterte, damit die Frau sie nicht hören konnte. »Ist das nicht das Mädchen, das den Anruf auf dem Handy gemacht hat und Dean zu kennen schien?«
    Steve zog die Stirn in Falten, zuckte die Achseln und schüttelte den Kopf, sagte aber kein Wort.
    »Bitte.« Die Frau umklammerte Joleys Arm, und ihre

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