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Geschenke aus dem Paradies

Titel: Geschenke aus dem Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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erreicht hatte als sie selbst, gab sich geschlagen. Hinzunehmen, was man nicht ändern konnte, war eine wichtige Lektion im Leben, und Fleur schien eigens auf die Erde gekommen zu sein, um Nel sämtliche wichtige Lektionen im Leben zu erteilen.
    »Was du brauchst, ist eine Art Aufbaukurs in Sachen Bejahung des eigenen Körpers«, sagte Vivian.
    »Für mich klingt das stark nach Fitnesscenter, und da wollen wir doch lieber nicht hingehen!«
    »Ich tue es jedenfalls bestimmt nicht«, stimmte Vivian ihr zu, »viel zu langweilig. Obwohl einige der Männer ganz süß sind. Nein, ich meinte eine Art Therapie. ›Ich bin eine schöne Frau, und alle Männer fühlen sich sexuell angezogen von mir‹«, gab sie mit monotoner Stimme von sich.
    »Das Problem ist, ich bin nicht schön«, sagte Nel.
    »Doch, bist du wohl!«, riefen Fleur und Vivian im Chor. »Du bist bildhübsch. Vor allem seit du dir Strähnchen hast machen lassen«, fügte Vivian hinzu.
    »Hört mal, ich bin ganz in Ordnung! Ich weiß, dass ich keine Vogelscheuche bin, aber niemand wird mich davon überzeugen, dass ›alle Männer‹ oder auch nur ›irgendwelche Männer‹ mich in meinem Alter sexy finden! Außerdem habe ich neulich ein graues Haar entdeckt.«
    »Aber das ist mit den Strähnchen kein Problem«, versetzte Fleur. »Das Grau kommt nicht durch.«
    »Das weiß ich, aber das Haar war nicht auf meinem Kopf!«
    Wieder folgte entsetztes Schweigen. Nel war nie der Typ gewesen, der andere Leute mit Absicht schockierte, aber heute schien sie es recht oft zu tun. »Alter hat damit nichts zu tun«, fuhr Vivian fort. »Frauen können mit achtzig noch sexy sein.«
    »Wirklich?« Diesmal waren es Nel und Fleur, die erstaunt klangen.
    »Das weiß ich natürlich nicht aus persönlicher Erfahrung«, sprach Vivian, die die vierzig noch nicht erreicht hatte, weiter, »aber ich bin davon überzeugt, dass es stimmt. So etwas kommt von innen.«
    »Dann hat es keinen Sinn, wenn ich einen Kurs mache«, bemerkte Nel.
    »Genau das versuche ich dir doch gerade beizubringen, Schätzchen. Wenn du dich so fühltest, als seiest du die erotischste Frau auf Erden, würdest du es werden.«
    »Ach ja?« Der Mann, der sie geküsst hatte, kehrte immer wieder in ihre Gedanken zurück, wie eine beharrliche Motte zu einer Glühbirne. Ihr war die Tatsache keineswegs entgangen, dass er schön gebogene Wimpern hatte, ebenso wie die Fähigkeit, Teile ihres Körpers anzusprechen, deren Existenz sie schon beinahe vergessen hatte.
    »Nun, es würde helfen«, meinte Vivian.
    »Ich werde mal in die Buchhandlung gehen und sehen, was sie in Richtung Selbsthilfe so auf Lager haben.« Vivian und Fleur sahen sie immer noch auf eine Art und Weise an, die Nel nervös machte. Allerdings neigten die beiden dazu, sich gegen sie zu verschwören. Im nächsten Augenblick würden sie darauf beharren, dass sie etwas Farbe in ihre Garderobe brachte, und dann würden sie ihr nie wieder erlauben, Schwarz zu tragen. Um sie abzulenken, sagte Nel: »Was ich wirklich brauche, ist ein Buch mit dem Titel Fit für eine Affäre. Ihr wisst schon, ein Buch, das einem erklärt, wie man seinen Körper in Schwung bringt, wenn man es erwägt, nach etlichen Jahren ohne Sex wieder mit einem Mann zu schlafen. Ich wette, so ein Buch gibt es nicht.«
    »Hm, aber ich könnte eins schreiben«, meinte Vivian nachdenklich. »Mir würden da alle möglichen guten Tipps einfallen. Und nicht nur solche, an die auch alle anderen denken würden.«
    »Als da wären?«, fragte Nel.
    »Kleine Tricks eben. Man kann zum Beispiel einen Conditioner in sein Schamhaar geben oder in deinem Fall eher ein Tönungsmittel.«
    Nel ignorierte diesen Seitenhieb. »Das tust du doch nicht wirklich, oder? Conditioner draufgeben?«
    »Doch! Und warum auch nicht? Wir geben alle ein Vermögen für unsere anderen Haare aus. Warum sollte man da nicht auch dort ein wenig ...?«
    »Also ehrlich!« Fleur, die inzwischen ihr Make-up aufgelegt hatte, zog mit Gewalt den Reißverschluss ihrer Handtasche zu und stand auf. »Wenn man mit euch beiden zusammen ist, kommt man sich manchmal vor wie in einer Folge aus Sex and the City.«
    »Ja, du darfst meinen Lidschatten nach London mitnehmen«, sagte Nel, die ihn in Fleurs Sammelsurium von Schminkutensilien entdeckt hatte, »wenn du mir versprichst, mich anzurufen, sobald du dort ankommst.«
    »In London oder bei Jamie zu Hause?«
    »Beides. Und ...«
    »Mach ich. Ich rufe dich an, ich werde der perfekte Hausgast sein, und ich

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