Geschichten aus dem Ringwelt-Universum
zu erinnern. ›Dort drüben. Hinter der Zahltheke. Aber ich will nicht…‹
Dreamer erhob sich. ›Bin gleich wieder da‹, sagte er.
Das war er auch. Schon nach wenigen Sekunden kam er wieder zurück und zitterte am ganzen Leib. ›Ich kam nicht aus dem Speisesaal heraus‹, verriet er mir. ›Die Zahltheke ließ mich nicht durch. Da war eine Schranke. Ich hab’ versucht, ihr etwas Geld zu geben, aber nichts geschah. Als ich versuchte, über die Schranke zu springen, erhielt ich einen elektrischen Schlag!‹
›Das ist für Zechpreller gedacht. Die Schranke läßt einen nicht eher durch, ehe man nicht für sein Mittagessen bezahlt hat. Und man kann erst bezahlen, wenn der Kellner einem eine Rechnung ausstellt.‹
›Na schön, dann lassen Sie uns zahlen und verschwinden. Dieser Schuppen macht mir richtig Angst.‹
Ich drückte also auf den Rufknopf, und der Kellner erschien. Ehe ich den Rechner betätigen konnte, hatte er schon zwei neue Krabbencocktails serviert und war verschwunden.
›Das ist doch lächerlich‹, sagte Dreamer. ›Passen Sie auf, wie wäre das: ich stelle mich an der anderen Seite des Tisches auf. Auf diese Weise können Sie den Rechnungsschreiber betätigen, wenn unser Freund die nächste Runde Krabben serviert, denn ich hindere ihn daran, uns gleich wieder zu verlassen.‹
Wir versuchten unser Glück. Doch das Ding kam nicht an unseren Tisch, ehe Dreamer sich nicht niedergelassen hatte. Vielleicht erkannte er ihn nicht, wenn er stand. Dann stellte er wiederum zwei Krabbencocktails auf den Tisch, und Dreamer sprang auf und schob sich hinter die Serviermaschine. Meine Finger berührten schon den Rechnungsschreiber, als der Robotkellner zurückwich und Dreamer umstieß.
Daraufhin drehte er regelrecht durch. Er stand auf und attackierte den ersten Kellner, der vorbeikam, mit Fußtritten. Der Kellner verpaßte ihm einen Stromstoß, und während Dreamer sich aufrappelte, schnippte die Maschine ihm eine gedruckte Botschaft zu mit dem Inhalt: Roboter seien sehr empfindlich und teuer, und er solle das unterlassen.«
»Das ist richtig«, sagte Masney mit todernster Miene. »Das sollte er wirklich.«
»Ich hatte ihm ja bei seinem Vorhaben geholfen, aber ich hatte keine Ahnung, was die Maschinen als nächstes tun würden. Deshalb blieb ich auf meinem Stuhl sitzen und überlegte mir, was ich mit dem Typen anstellen würde, der diese Robotkellner erfunden hat, falls ich aus der Sache heil herauskäme und ihn finden sollte.
Dreamer stand kopfschüttelnd auf. Dann versuchte er, von den anderen Gästen Hilfe zu bekommen. Ich hätte ihm gleich sagen können, daß er damit kein Glück haben würde. Niemand möchte in irgend etwas hineingezogen werden. In den großen Städten ist das immer so. Schließlich verpaßte einer der Kellner ihm eine weitere Botschaft, die besagte, er solle endlich damit aufhören, den anderen Gästen auf den Sack zu fallen, allerdings in etwas höflicheren Worten.
Er kehrte an unseren Tisch zurück, doch diesmal setzte er sich nicht hin. Er machte einen ängstlichen Eindruck. ›Hören Sie, Garner‹, sagte er, ›ich versuch mal, irgendwie in die Küche zu gelangen. Sie bleiben hier. Ich hole Hilfe.‹ Und er drehte sich um und machte sich auf den Weg.
Ich brüllte, ›Kommen Sie zurück! Uns passiert nichts, wenn wir…‹ Doch mittlerweile war er außer Hörweite und steuerte auf die Küchentür zu. Ich wußte, daß er mich sehr wohl gehört hatte. Er wollte sich nur nicht aufhalten lassen.
Die Tür war nur vier Fuß hoch, denn sie war ausschließlich für Roboter gebaut. Dreamer bückte sich, tauchte hindurch und war verschwunden. Ich wagte es nicht, ihm zu folgen. Wenn er es schaffte, prima, dann bekäme ich Hilfe. Doch ich ging nicht davon aus, daß er Glück hatte.
Es gab da noch etwas, das ich ausprobieren wollte. Ich drückte auf den Rufknopf, und als der Kellner erneut mit zwei Krabbencocktails auftauchte, tippte ich den Befehl ›Telefon‹ ein, ehe er sich wieder aus dem Staub machen konnte.«
»Das Hauptquartier anrufen? Das hätten Sie schon früher tun sollen.«
»Klar. Aber das funktionierte nicht. Der Kellner stahl sich davon und brachte mir wieder einen Krabbencocktail.
Also wartete ich. Nach und nach verschwanden alle, und ich war im Herr Ober allein. Immer wenn ich hungrig genug war, aß ich ein paar Cracker oder einen Krabbencocktail. Der Kellner brachte mir auch ständig frisches Wasser und weitere Krabbencocktails, demnach war in dieser
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