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Geschlossene Gesellschaft

Geschlossene Gesellschaft

Titel: Geschlossene Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Goddard
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begreift er den Wert der Tarnung.«
    »In welcher Armee hat er gedient?«
    »Ich bin nicht ganz sicher. Er nennt sich einen Jugoslawen. Aber was heißt das schon?« Faraday unterbrach sich und schaute mich stirnrunzelnd an. »Haben Sie eigentlich einen passenden Absatzmarkt für Ihre Talente gefunden, seit Sie an diese Gestade zurückgekehrt sind?«
    Ich zuckte so verächtlich wie möglich die Schultern. »Es ist noch früh.«
    »Ich will mich nicht in Ihre Angelegenheiten einmischen. Es ist nur so, dass der Mann, der sich gerade mit General Vasaritch unterhält, möglicherweise eine Stelle für einen Burschen mit Ihren besonderen Talenten hat. Er ist der Eigentümer des Ambassador's Club. Ah, wie ich sehe, haben Sie schon davon gehört. Er hat kürzlich außerdem auch das Deepdene Hotel hier in Dorking erworben. Auf Mr. Charnwoods Empfehlung, glaube ich. Soll ich Sie ihm vorstellen?«
    Ich zögerte und erwog verschiedene widerstreitende Möglichkeiten in meinem Kopf. Charnwood hatte nicht verhehlt, was für eine Art Club der Ambassador war. Sein Besitzer konnte mir die Tür zu der weiten Welt der Geldbeschaffung aufstoßen. Er war also ein Mann, dessen Freundschaft ich logischerweise pflegen sollte. Aber ich traute Faraday nicht, vor allem dann nicht, wenn er mir seine Hilfe anbot. Andererseits konnte ich es mir auch nicht leisten, über Gebühr misstrauisch zu sein. Ich hatte kaum Kontakte zur Londoner Gesellschaft und würde bald unter Geldmangel leiden. Ich konnte schon um Max' willen nicht die einzige Beschäftigung vernachlässigen, die ich beherrschte. Ich sagte mir sogar, er würde es nicht wollen. Also, was hielt mich zurück?
    »Ich glaube, Mr. Gregory und Sie werden feststellen, dass Sie eine Menge Gemeinsamkeiten haben«, fuhr Faraday fort. »Eine Sicht der Welt, die auf den gleichen Prinzipien basiert. Die Verbindung könnte sich als sehr fruchtbar erweisen.«
    »Gregory?« Der Name ließ einige Glocken läuten. Und dann spielten sie eine unverwechselbare Melodie. Der Besitzer des Ambassador hatte sich als Titelmakler für Lloyd George in den Jahren unmittelbar nach dem Großen Krieg seine Sporen verdient. Das hatte man jedenfalls gemunkelt. Natürlich war der Verkauf von Titeln seitdem verboten worden. Daher brauchte er ein diskreteres Umfeld, in dem er dieses Geschäft durchführen konnte, und ein Lunch-Club für Gentlemen in der Nähe der Bond Street war natürlich ideal. Daher war auch die höhere Gewinnspanne für einen illegalen Handel angemessen. »Sie meinen Maundy Gregory?«
    »Eben den.«
    »Dann gern, vielleicht wären Sie so nett, uns vorzustellen.«
    »Ausgezeichnet. Ich...« »Entschuldigen Sie, Mr. Faraday.« Plötzlich stand Diana zwischen uns. »Meine Tante würde gern mit Ihnen sprechen. Würde es Ihnen etwas ausmachen... ?«
    »Aber natürlich nicht, meine Liebe.« Sein Tonfall und seine leicht gespitzten Lippen verrieten nicht den leisesten Ärger. »Ich stehe vollkommen zu Ihren Diensten.« Er ging rasch weg und warf mir im Vorbeigehen einen bedauernden Blick zu.
    »Danke, dass Sie gekommen sind, Guy«, sagte Diana und zog mich zum Erkerfenster, wo wir etwas ungestörter waren. »Das ist Ihnen sicher nicht leicht gefallen.«
    »Machen Sie sich um mich keine Sorgen. Wie verkraften Sie die ganze Angelegenheit?«
    »Einigermaßen, solange ich nicht die Gesellschaft dieses widerlichen kleinen Mannes ertragen muss. Es tut mir leid, wenn er sich Ihnen aufgedrängt haben sollte.«
    »Er hat mich gefragt, was eigentlich aus jemandem namens Barker geworden ist.«
    »Barker?« Sie runzelte die Stirn. »Er war Papas Kammerdiener - bis Papa entschied, er brauche keinen mehr. Aber ich verstehe wirklich nicht...«
    »Es tut mir leid. Vergessen Sie, dass ich ihn erwähnt habe.«
    »Ich wünschte, ich könnte Mr. Faraday ganz und gar vergessen. Tante Vitas Begeisterung für ihn ist ziemlich erstaunlich.«
    »Wobei berät er sie denn jetzt?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Sie möchten sicher lieber nichts von unserem Ärger hören.«
    »Wenn ich helfen kann...«
    »Sie können mir helfen, indem Sie sich nicht mit Mr. Faraday oder seinen dubiosen Bekannten abgeben. Ich würde gern mit jemandem reden, der unberührt von der Welt ist, in der sie leben.«
    »Nun, ich weiß nichts von diesen Menschen. Wenn mich das zu einem Unberührten macht...« Sie legte kurz zwei Finger gegen ihre Stirn. »Ich fühle mich so allein, Guy. Tante Vita meint es gut, natürlich, aber sie versteht nicht. Papa ist gegangen.

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