Geschlossene Gesellschaft
sie schließlich doch verkündete - eine, wenn auch knurrige, Zustimmung bei ihm fand.
Was Felix betraf, war er offenbar ruhiger, wenn nicht sogar gesünder als in den letzten Jahren. Er reagierte besser auf die Behandlung im Brabazon, als ich zu hoffen gewagt hatte. Dort war man wunderbar aufmerksam - und offensichtlich teuer, wie Maggie mich hatte erwarten lassen. Wir tranken mit ihm Tee auf dem Rasen, in einer Atmosphäre, die eher zu einem Fünf-Sterne-Hotel gepasst hätte als zu einem Sanatorium. Und obwohl überall um uns herum Bäume waren, erwähnte er nicht einmal, dass der Feind hervor luge.
»Er entwickelt sich großartig«, bemerkte Maggie, als wir danach durch die sonnenerwärmte Luft des Nachmittags fuhren. »Die Ärzte sind über seine Fortschritte hocherfreut.«
»Da haben sie auch allen Grund dazu.«
»Und doch ist das eine komische Sache mit seinem Wohltäter.« Sie hatte Felix gefragt, ob er sich an jemanden erinnern könne, unter dem er im Krieg gedient habe und der sich vielleicht in seiner Schuld fühle. Selbstverständlich hatte er sich an niemanden erinnern können. »Glaubst du, dass wir jemals herausfinden, wer es gewesen ist?«
Ich zuckte mit den Schultern. »Da kann ich auch nur raten. Aber wer es auch ist, er hat mehr für Felix getan, als wir gekonnt hätten. Wenn er dafür nichts weiter will als anonym bleiben, dann sollten wir ihm diesen Wunsch vielleicht gewähren.«
»Vermutlich. Es ist einfach... Nun, man kann nicht anders, als neugierig zu werden, nicht wahr?«
Die untergehende Sonne strahlte mich vom Fluss aus an, als wir über die Putney Bridge fuhren. Die Erinnerung an einen Spaziergang über den Bishop's Walk flammte in meinem Gedächtnis auf, als sei sie ein Fragment aus einem früheren Leben. »Kann man nicht?« fragte ich. »Ich denke, ich kann es.« Dann lag die Brücke hinter uns. Und die Erinnerung war erloschen.
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