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Geschmiedet im Feuer

Geschmiedet im Feuer

Titel: Geschmiedet im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish McCallan
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nicht so. Nicht als alleinerziehende Mutter. Unvorbereitet. In derselben Situation, in der ihre Mutter gewesen war. Nur dass …
    Beth runzelte die Stirn und senkte das Kinn, bis ihr das Wasser auf den Kopf tropfte.
    Sie war eigentlich nicht in derselben Situation. Ihre Mutter war ohne gute Ausbildung und schlecht auf den Arbeitsmarkt vorbereitet gewesen. Sie hatte nie die Highschool abgeschlossen oder die Hochschulreife erlangt. Daher war sie immer überzeugt davon gewesen,auch nur die einfachsten Arbeiten machen zu können. Jobs, für die es nur wenig mehr als den Mindestlohn gab, was bedeutete, dass sie zusätzliche Schichten machen oder sich einen weiteren Job suchen musste, damit sie über die Runden kamen. Wäre Beths Vater noch am Leben gewesen … Aber er war nur Monate nach der Scheidung gestorben, sodass sie sich alleine hatte durchschlagen müssen.
    Hätte ihre Mutter jedoch einen besser bezahlten Job gehabt, dann hätte sie nicht so viel arbeiten müssen. Einen Job wie beispielsweise ihre Stelle bei PacAtlantic.
    Ihre Stelle in der Ingenieursabteilung war zwar nicht gerade aufregend, wurde aber gut bezahlt und brachte ihr einige Vergünstigungen. Sie würde keine Extraschichten schieben müssen, um eine Familie durchzubringen. Tatsächlich verdiente sie sogar mehr als genug. Außerdem würde die Krankenversicherung der Firma für alle Arztrechnungen aufkommen. Gut, sobald der Mutterschaftsurlaub um war, musste sie sich jemanden für die Kinderbetreuung suchen, aber auch das konnte sie sich leisten.
    Eigentlich war es überhaupt kein Problem für sie, dieses Kind alleine aufzuziehen.
    Sie entspannte sich, als ihr das klar wurde. Bis ihr auf einmal auffiel, dass sie schon ewig unter der Dusche stand und dass es eigentlich ein Wunder war, dass Zane aus lauter Sorge um sie noch nicht die Tür eingeschlagen hatte. Außerdem wollte er bestimmt ebenfalls duschen. Und sie mussten zurück ins Krankenhaus. Sie wusch sich schnell die Seife vom Körper, trocknete sich ab, zog sich an und fuhr sich mit Ginnys Bürste durchs Haar, bevor sie die feuchten Strähnen hinter dem Kopf zu einem Knoten band, den sie mit einer Haarnadel, die sie in der obersten Schublade fand, feststeckte.
    Dann wappnete sie sich und betrat das Schlafzimmer. Das leere Schlafzimmer. Zanes Kleidung lag nicht mehr auf dem Boden und auch die Tasche, die sie für Ginny gepackt hatte, war verschwunden. Das Bett war abgezogen worden. Sie ging zurück ins Badezimmer, holte die Bettdecke, schaltete das Licht aus und ging durch das dunkle Haus zur Waschküche.
    Als sie durch die Tür kam, drehte sich Zane zu ihr um. Seine Augen wirkten wachsam und er hatte nasse Haare. Anscheinend hatte er sich in einem Waschbecken gewaschen. Die Luft zwischen ihnen war spannungsgeladen.
    Er drehte sich, ohne ein Wort zu sagen, wieder zur Waschmaschine um und füllte das Waschmittel ein. Beth atmete erleichtert auf und war dankbar dafür, dass er sich nicht mehr mit ihr streiten wollte, auch wenn sie bezweifelte, dass diese Diskussion vorüber war.
    Selbst wenn er vorübergehend Ruhe gab, warnte sie ihr Instinkt, dass er noch längst nicht aufgegeben hatte.
    Seite an Seite verließen sie das Haus und die Stille war greifbarer und unangenehmer, als Beth es je zuvor erlebt hatte. Als Zane zur Beifahrertür von Marions SUV ging und sie für sie aufhielt, berührte er sie nicht. Er streichelte nicht einmal leicht ihren Rücken, als sie einstieg.
    Nachdem er die Reisetasche auf dem Rücksitz abgestellt hatte, setzte er sich hinter das Lenkrad und ließ den Wagen an, ohne sie auch nur einmal anzusehen. Die Rückfahrt zum Krankenhaus schien ewig zu dauern und das Schweigen hielt mit Ausnahme einiger höflich ausgetauschter Worte an, sodass Beth am Ende völlig erschöpft war.
    Bevor sie sich am Krankenhauseingang trennten, damit Beth die Tasche zu Ginny bringen und Zane Marion und Rawls aufspüren und herausfinden konnte, wohin Cosky verlegt worden war, nahm Zane Beths Ellenbogen. Als sie ihn ansah, ließ er sie sofort wieder los.
    »Wir müssen reden.«
    Sie holte tief Luft, stieß sie langsam wieder aus und nickte. »Ich weiß. Aber nicht hier.«
    Sein Gesicht wurde etwas entspannter. Die Dunkelheit in seinen Augen wurde durch etwas, das wie Erleichterung wirkte, erhellt. Er lächelte sie schief an. »Bald.«
    »Bald«, wiederholte Beth.
    Diese schreckliche Anspannung ließ ein wenig nach. Beth schluckte schwer. Auf einmal hätte sie sich ihm am liebsten in die Arme

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