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Geschmiedet im Feuer

Geschmiedet im Feuer

Titel: Geschmiedet im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish McCallan
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Zanes angeblichem Traum kontaktiert. Dass derart kalte, pragmatische Männer Zanes hellseherischen Fähigkeiten so bedingunglos vertrauten … Offenbar waren sie schon häufiger aufgetreten und hatten sich als wahr erwiesen, sodass sie jetzt daran glaubten. Darauf vertrauten.
    Zane behauptete, dass diese Fähigkeit, dieselbe psychische Intuition, sie erkannt hatte. Etwas
war
in Ginnys Schlafzimmer passiert. Sie
hatte
seine Stimme in ihrem Kopf gehört … Vielleicht war es an der Zeit, nicht mehr wegzulaufen. Vielleicht sollte sie aufhören, ein Feigling zu sein, und herausfinden, wohin sie diese Verbindung führte. Sie musste ihn ja nicht gleich heiraten. Sie musste ihren Job nicht kündigen und nicht nach San Diego ziehen. Sie hatten Zeit, um einander kennenzulernen. Sie würde die Dinge einfach laufen lassen und sehen, wie sie sich entwickelten.
    Sie musste lächeln und ihre Erleichterung war so groß, dass sie Zane am liebsten sofort gesucht und ihm alles erzählt hätte. Als sie sich gerade umdrehen wollte, erregte die näher kommende Gestalt in dem grünem OP-Kittel ihre Aufmerksamkeit. Beth runzelte die Stirn und sah den Mann auf sich zukommen. Etwas an der Art, wie er sich bewegte, kam ihr vertraut vor. Er hatte einen ganz bestimmten, langsamen Gang, ganz ohne Eile, was ihr bei einem Arzt in der Notaufnahme seltsam vorkam.
    Ihr Stirnrunzeln verstärkte sich, als er näher kam. Es war nicht nur sein Gang, der ihr vertraut vorkam. Auch sein Körperbau erinnerte sie an jemanden, das Verhältnis des Torsos zu den Gliedmaßen, die Schulterbreite. Bei den Schultern wusste sie auf einmal, an wen sie denken musste. Russ Branson hatte so ausgesehen. LangeBeine, lange Arme. Die Schultern eines Quarterbacks am Körper eines Computerfreaks.
    Sie verspürte eine leichte Unruhe und ihr Blick wanderte zu seinem Gesicht. Russ Branson trug eine Brille und hatte sein Haar zur Seite und nicht nach hinten gekämmt, aber das schmale Gesicht und die eckige Nase sahen genauso aus. Dasselbe galt für die rotbraune Haarfarbe.
    Dann fiel ihr ein, wie Zane auf den Mann reagiert hatte. Etwas an Russ hatte bei Zane Alarm ausgelöst. Der gute Samariter hatte sofort sein Misstrauen geweckt.
    So beiläufig wie möglich drehte sie um und ging schnell den Korridor zurück, wobei ihr die Reisetasche in ihrer Hand auf einmal unerträglich schwer vorkam. Jeder Instinkt in ihr riet ihr, schnellstmöglich nach Zane zu suchen. Sofort. Sie hörte das Geräusch ihrer Schritte, aber nichts hinter sich. Absolut gar nichts.
    Der Mann hinter ihr bewegte sich lautlos wie ein Geist.
    Das war nicht natürlich … es sei denn … es sei denn, er war im lautlosen Anschleichen geübt. So wie Zane und seine Teamkameraden.
    Sie schluckte schwer und ging schneller. Dabei redete sie sich ein, dass sie sich das alles nur einbildete. Selbst wenn Russ Branson in die gescheiterte Flugzeugentführung verwickelt war, warum sollte er hier auftauchen? Hier konnte er das Flugzeug nicht in seine Gewalt bringen, daher wären die Geiseln wertlos für ihn. Es ergab keinen Sinn, hier und jetzt aufzutauchen und auf diese Weise enttarnt zu werden.
    Also konnte er es auch nicht sein. Ihre Fantasie spielte ihr einen Streich. Sie würden sich über ihre Panikattacke kaputtlachen, sobald sie Zane gefunden hatte.
    Während sie sich das noch immer einzureden versuchte, legte sich auf einmal eine Hand auf ihre Schulter, packte fest zu und wirbelte sie herum, sodass sie mit dem Rücken an der gekachelten Wand landete. Sie ließ die Reisetasche fallen, holte tief Luft und wollte losschreien.
    Doch er legte ihr eine Hand auf den Mund und drückte mit solcher Kraft zu, dass sie ihn nicht einmal mehr beißen konnte.
    »Ts, ts, ts«, sagte Russ und kicherte gemein. »Nicht beißen. Spürst du das?«
    Etwas Hartes bohrte sich in ihre Seite.
    »Sie ist geladen. Das Magazin fasst acht Kugeln, aber ich brauche nur eine. Ich bin ein sehr guter Schütze.« Das war keine Prahlerei, sondern die Feststellung einer Tatsache. »Aus dieser Entfernung würde allerdings selbst ein Kleinkind treffen.« Etwas Dunkles, Gejagtes spiegelte sich in den dunklen Augen vor ihr wider. »Aber ein Kleinkind weiß nichts über die menschliche Anatomie. Zum Beispiel …« Die Waffe rutschte etwas tiefer und bohrte sich in ihre Seite. »Wenn ich den Abzug hier drücke, würde die Kugel die Leberarterie durchschlagen. Du würdest innerhalb von Sekunden verbluten. Das wäre doch ein Witz, was? Wenn man bedenkt, dass du

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